Herzogtum Urbino
Das Herzogtum von Urbino war ein souveräner Staat im Gebiet der Region Marken in Italien.
Geschichte
BearbeitenDie ersten Herrscher Urbinos waren die Montefeltro. Kaiser Friedrich II. ernannte sie 1213 zu Grafen von Urbino. Der erste Herzog von Urbino war Oddantonio da Montefeltro, der den Titel 1443 von Papst Eugen IV. erhielt.[1]
Das Herzogtum erstreckte sich im Gebiet um die Hauptstadt Urbino im Norden der Marken und grenzte im Osten an die Adria, im Westen an die Toskana und im Süden an den Kirchenstaat. 1523 wurde die Hauptstadt nach Pesaro verlegt.[2]
Nach den Montefeltro wurde das Herzogtum kurz von Cesare Borgia besetzt und ging dann 1508 auf dem Erbweg an die Papstfamilie Della Rovere über, die es bis auf eine Unterbrechung durch Lorenzo di Piero de’ Medici bis 1625 bzw. 1631 hielt. Nach dem Tod des letzten Della Rovere, Francesco Maria II., fiel das Herzogtum an den Kirchenstaat und teilte dessen Geschichte bis zum Risorgimento.[3]
Liste der Grafen und Herzöge von Urbino
BearbeitenMontefeltro, Grafen von Urbino
Bearbeiten- 1234–1241: Buonconte da Montefeltro
- 1241–1255: Montefeltrino da Montefeltro
- 1255–1285: Guido da Montefeltro († 1298)
- 1285–1304: unter päpstlicher Herrschaft
- 1296–1322: Federico I da Montefeltro
- 1322–1360: Guido II, Galasso und Nolfo da Montefeltro
- 1322–1324: unter päpstlicher Herrschaft
- 1360–1363: Federico II da Montefeltro
- 1363–1404: Antonio da Montefeltro
- 1369–1375: unter päpstlicher Herrschaft
- 1404–1443: Guidantonio da Montefeltro
Montefeltro, Herzöge von Urbino
Bearbeiten- 1443–1444: Oddantonio da Montefeltro, erster Herzog von Urbino
- 1444–1482: Federico da Montefeltro
- 1482–1508: Guidobaldo da Montefeltro
- 1502–1506: Besetzung durch Cesare Borgia
Rovere, Herzöge von Urbino
Bearbeiten- 1508–1516: Francesco Maria I. della Rovere
- 1516–1519: Lorenzo di Piero de’ Medici, danach bis 1521 unter päpstlicher Verwaltung
- 1521–1538: Francesco Maria I. della Rovere
- 1538–1574: Guidobaldo II. della Rovere
- 1574–1631: Francesco Maria II. della Rovere
Urbino als Teil des Kirchenstaates
Bearbeiten- ab 1625: Verwaltung durch den Kirchenstaat
- 1631: Papst Urban VIII., Annexion durch den Kirchenstaat
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bernd Roeck, Andreas Tönnesmann: Die Nase Italiens.
- ↑ I Della Rovere. Piero della Francesca, Raffaello, Tiziano. Catalogo della mostra (Senigallia, Urbino, Pesaro, Urbania, 4 aprile-3 ottobre 2004).
- ↑ Roland und Gitta Günter, Urbino Mittelalter, Renaissance und Gegenwart einer berühmten italienischen Stadt, Anabas 1988, ISBN 978-3-87038-131-8