Hessenau (Marth)

Ort in Deutschland

Hessenau ist ein Ortsteil von Marth im Landkreis Eichsfeld in Thüringen.

Hessenau
Gemeinde Marth
Koordinaten: 51° 23′ N, 10° 1′ OKoordinaten: 51° 22′ 33″ N, 10° 1′ 4″ O
Höhe: 216 m ü. NN
Postleitzahl: 37318
Vorwahl: 036081
Hessenau mit Leinebrücke
Hessenau mit Leinebrücke

Der um eine Mühle entstandene Ortsteil liegt im Leinetal südöstlich von Marth und ungefähr sieben Kilometer westlich von Heilbad Heiligenstadt. Er befindet sich im Dreieck der neu geschaffenen Bundesstraße 80 zur Anschlussstelle der Bundesautobahn 38, der Landesstraße 3080 und der Kreisstraße 105, sowie unmittelbar an der Bahnstrecke Halle–Hann. Münden.

Geschichte

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Der im 19. Jahrhundert in der Literatur (v. Wintzingerrode-Knorr) überlieferte Hintergrund zum Gut Hessenau verweist auf eine an gleicher Stelle zuvor entstandene Wüstung Heischehov (auch Herschehov). Dieser im Jahr 1327 erstmals urkundlich erwähnte Hof lag der ebenfalls wüst gefallenen Ortschaft Hunrode am linken Ufer der Leine am nächsten und besaß eine Mühle, die noch heute als „Hessenauer Mühle“ vorhanden ist.[1][2][3]

Der Ortsteil Hesenau war im ausgehenden 19. Jahrhundert im Besitz der Familie Goldmann, sie hatten die kleine Gutsanlage mit Schäferei und Landarbeiterhaus bewirtschaftet. Die 1877 neu erbaute Hessenauer Mühle wurde von der Müllerfamilie Ernst August Ludwig bewohnt. Im April 1932 fand man am Mühlwehr die Leiche einer jungen Frau aus Wüstheuterode, die nach den Polizeiakten Selbstmord begangen haben soll. Im gleichen Jahr übernahm ein Herr Haverbeck den Gutshof Hessenau. Noch bis 1956 blieb die Mühle in Betrieb. Noch bis in die 1970er Jahre befand sich nahe dem Gut ein Bahnwärterhäuschen an der Halle-Kasseler Eisenbahn.[4]

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Commons: Hessenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. L. von Wintzingeroda-Knorr: Die Wüstungen des Eichsfeldes: Verzeichnis der Wüstungen, vorgeschichtlichen Wallburgen, Bergwerke, Gerichtsstätten und Warten innerhalb der landrätlichen Kreise Duderstadt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis. O. Hendel, Göttingen 1903, S. 627.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 121
  3. Volker Große, Klaus Herzberg: Marth, «Hessenauer Mühle». In: Maik Pinkert (Hrsg.): Mühlen im Obereichsfeld. Ein Kompendium. Eichsfeld-Verlag, Heiligenstadt 2008, ISBN 978-3-935782-13-5, S. 261.
  4. Kgl. Preußische Landesaufnahme (Hrsg.) Messtischblatt 2668 Heiligenstadt Ausgabe 1909