Heterophyes ist eine Gattung der Saugwürmer, die im Dünndarm bei Menschen, Hunden, Füchsen und Katzen parasitieren. Erster Zwischenwirt sind Brackwasser-Schlammschnecken der Gattungen Pirenella und Cerithidea, zweiter Fische.[1] Es ist die Typgattung der Familie Heterophyidae, Typspezies der Gattung ist Heterophyes heterophyes. Diese Art ist mit Heterophyes nocens auch die humanmedizinisch am bedeutendsten.[2] Der Befall wird als Heterophyose oder Heterophyiasis bezeichnet und verläuft meist harmlos.[3]

Heterophyes

Heterophyes heterophyes, karmingefärbtes Exemplar. OS – Mundsaugnapf, PH – Pharynx, IN – Blinddarm, AC – Bauchsaugnapf, EG – Eier.

Systematik
Klasse: Saugwürmer (Trematoda)
Unterklasse: Digenea
Ordnung: Plagiorchiida
Familie: Heterophyidae
Gattung: Heterophyes
Wissenschaftlicher Name
Heterophyes
Cobbold, 1866

Der Bauchsaugnapf liegt bei den Vertretern der Gattung in der Medianebene, was sie von der Gattung Metagonimus unterscheidet. Ein Genitalsaugnapf ist vorhanden, das Gonotyl ist mit feinen Fortsätzen bewaffnet. Die zwittrigen Vertreter haben, im Gegensatz zu Haplorchis, nur einen Hoden.[4]

Der erste Vertreter dieser Gattung wurde 1851 von Theodor Bilharz bei der Obduktion eines Ägypters nachgewiesen und 1852 von Carl Theodor von Siebold Distomum heterophyes benannt. Thomas Spencer Cobbold schuf 1866 die Gattung Heterophyes mit Heterophyes aegyptiaca als Typus, diese Art wurde später mit Heterophyes heterophyes synonymisiert. Die Gattung enthielt einmal 18 Arten und Unterarten, drei davon wurden 1999 von Pearson in die Gattung Alloheterophyes überführt, neun wurden mit anderen Arten synonymisiert. Daher enthält die Gattung derzeit nur sechs valide Arten:[4]

Vier Arten (H. heterophyes, H. nocens, H. dispar und H. aequalis) können den Menschen befallen. In älterer Literatur wurde H. nocens fälschlicherweise als Synonym für H. heterophyes angesehen, was bei deren Lektüre zu beachten ist.[4]

Einzelnachweise

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  1. Domenico Otranto, Richard Wall: Veterinary Parasitology. 5. Auflage. Wiley 2024, ISBN 978-1-394-17634-2, S. 112.
  2. J. Dick MacLean et al.: Liver, Lung, and Intestinal Fluke Infections. In: Tropical Infections Diseases: Principles, Pathogens & Practice. Elsevier, 2006, ISBN 978-0-443-06668-9.
  3. Hartmut Krauss: Zoonosen: von Tier zu Mensch übertragbare Infektionskrankheiten. Deutscher Ärzteverlag, 2004, ISBN 978-3-7691-0406-6, S. 425.
  4. a b c Jong-Yil Chai, Bong-Kwang Jung: Fishborne zoonotic heterophyid infections: An update. In: Food and Waterborne Parasitology. Band 8–9, 2017, S. 33–63.