Quecksilber(II)-bromid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Bromide und Quecksilberhalogenide.
Strukturformel | ||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Quecksilber(II)-bromid | |||||||||||||||
Andere Namen |
Quecksilberdibromid | |||||||||||||||
Summenformel | HgBr2 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißer, geruchloser Feststoff[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 360,41 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | |||||||||||||||
Dichte |
6,05 g·cm−3 (25 °C)[2] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Siedepunkt |
319 °C[2] | |||||||||||||||
Dampfdruck | ||||||||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
MAK |
0,1 mg·m−3 [2] | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Gewinnung und Darstellung
BearbeitenQuecksilberbromid kann direkt aus den Elementen in Gegenwart von Wasser[5] oder durch Reaktion von Quecksilber(I)-bromid mit Brom[6] dargestellt werden:
Eigenschaften
BearbeitenQuecksilberbromid wird als Reagenz bei der Koenigs-Knorr-Methode verwendet, die zur synthetischen Herstellung von Glykosiden aus Monosaccharid-Derivaten dient.[7][8]
Es dient ebenfalls zum Nachweis von Arsen[9], das in der Probe erst durch Reaktion mit Wasserstoff[10] in Arsenwasserstoff umgewandelt wird und dann mit dem Quecksilberbromid reagiert:[11]
Das weiße Quecksilberbromid färbt sich gelb, braun oder schwarz, falls Arsen in der Probe enthalten ist.[12]
Sicherheitshinweise
BearbeitenQuecksilberbromid ist sehr giftig und schädlich für die Umwelt. Es reagiert heftig, teils explosionsartig mit Kalium und Natrium.[2]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Datenblatt Quecksilber(II)-bromid bei Merck, abgerufen am 15. Juni 2017.
- ↑ a b c d e f g h Eintrag zu Quecksilber(II)-bromid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Dimethyl Sulfoxide (DMSO) Solubility Data. Gaylord Chemical Company, L.L.C.; Bulletin 102, Juni 2014, S. 14. (PDF)
- ↑ Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag inorganic compounds of mercury with the exception of mercuric sulphide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Methodicum Chimicum: Preparation of Transition Metal Derivatives, ISBN 0-12-460708-X
- ↑ Quecksilber. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 13: Pfiff–Reidsville. Altenburg 1861, S. 747–754 (zeno.org).
- ↑ Derek Horton: Advances in Carbohydrate Chemistry and Biochemistry. 2004, ISBN 0-12-007259-9.
- ↑ Robert V. Stick: Carbohydrates: The Sweet Molecules of Life. 2001, ISBN 0-12-670960-2.
- ↑ Ole Pederson: Pharmaceutical Chemical Analysis. 2006, ISBN 0-8493-1978-1.
- ↑ Arsen Test (hoch sensitiv) ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 39 kB)
- ↑ Nancy Odegaard, Alyce Sadongei: Old Poisons, New Problems. 2005, ISBN 0-7591-0515-4.
- ↑ Timothy G. Townsend, Helena Solo-Gabriele: Environmental Impacts of Treated Wood. 2006, ISBN 0-8493-6495-7.