Highflyer (Pferd)

britisches Rennpferd

Highflyer (* 1774; † 18. Oktober 1793) war das erfolgreichste Rennpferd des 18. Jahrhunderts.

Highflyer

1785, gemalt von John Boultbee, im Hintergrund der Besitz „Highflyer Hall“
Rasse: Englisches Vollblut
Vater: Herod
Mutter: Rachel
Mutter-Vater: Blank
Geschlecht: Hengst
Geburtsjahr: 1774
Sterbejahr: 1793
Land: England
Farbe: Dunkelbraun
Züchter: Charles Bunbury
Besitzer: Viscount Bolingbroke, Richard Tattersall

Abstammung

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Highflyers Züchter war Sir Charles Bunbury (1740–1821), 6. Baronet of Mildenhall auf Great Barton Hall in Suffolk. Sein Vater war der Hengst Herod, seine Mutter war die Stute Rachel aus dem Besitz des Duke of Ancaster auf Grimsthorpe Castle in Lincolnshire. Highflyer kam auf dem Gestüt Great Barton, nordöstlich des bekannten Zuchtgebiets Bury St. Edmunds (Suffolk), zur Welt.

Highflyer stammt auf mütterlicher und väterlicher Seite von zwei der drei Gründungsväter des Englischen Vollbluts ab. Godolphin Arabian stammt aus dem Nahen Osten, das genaue Herkunftsland ist nicht sicher. Der circa im Jahr 1724 geborene Hengst gehörte zu einer Gruppe von Pferden, die der Bey von Tunis dem französischen König Ludwig XV. schenkte. Der Hengst fand aber offenbar am französischen Hof offenbar kein Gefallen und gelangte in den Besitz des Engländers Edward Coke, der ihn als Deckhengst für sein Gestüt in Derbyshire übernahm.

Durch die beiden Hengste Bartlett's Childers und Flying Childers, von denen er auf mütterlicher Seite, beziehungsweise väterlicher Seite, in vierter Generation abstammt, ist Highflyer ein Nachfahre des Darley Arabian, dem zweiten Gründervater des Englischen Vollbluts. Der Araber-Hengst wurde 1700 vermutlich in Syrien geboren und von dem englischen Kaufmann Thomas Darley 1704 nach Aldby Park, Buttercrambe im englischen North Yorkshire exportiert, wo er auf dem Landsitz der Darley-Familie als Deckhengst eingesetzt wurde.[1] Nachdem seine ersten Nachkommen erfolgreich Rennen gelaufen waren, wurde er gegen Ende seines Lebens zwei Mal der Stute Betty Leedes angepaart.[2] Der erste Nachkommen war Flying Childers. Der 1714 geborener Hengst gilt als eines der ersten wahren Rennpferde.[3] In den sechs Rennen, die er von 1721 bis 1723 lief, blieb er ungeschlagen. William Cavendish, 2. Duke of Devonshire erwarb ihn nach Abschluss seiner Karriere als Rennpferd für sein Gestüt. Die meisten der heutigen Englischen Vollblutpferde stammen heute jedoch von Flying Childers zwei Jahre jüngerem Vollbruder ab.[4] Dieser lief nie Rennen, weil er bei größerer Anstrengung aus den Nüstern blutete. Sein Käufer, der Tuchfärber John Bartlett erwarb ihn als Deckhengst und konnte seine Deckleistung auf Grund seiner illustren Verwandtschaft erfolgreich vermarkten.[5]

Als Einjähriger wurde Highflyer an den Frederick St John, 2. Viscount Bolingbroke (1732–1787) verkauft, der einen Rennstall mit 20 Pferden besaß, und startete bereits als Dreijähriger in seinem ersten Rennen, obwohl man zur damaligen Zeit generell erst fünfjährige Pferde ins Rennen schickte. Zwei Jahre später erhielt Bolingbroke ein Kaufangebot, das er wegen hoher Schulden, u. a. auch Spielschulden, nicht ablehnen konnte. Er verkaufte Highflyer 1779 für 2500 englische Pfund an Richard Tattersall, der in den darauf folgenden Jahren ein Vermögen mit diesem Rennpferd verdiente.

Noch mehr Geld verdiente er allerdings, als er Highflyer nach 14 Rennen, die er alle gewonnen hatte, als Zuchthengst zunächst auf seine Farm nach Damley (Middlesex), im Jahr 1780 auf seinen neuen Landsitz New Barns zwischen Bury St. Edmunds und Ely (Cambridgeshire) brachte, den er in „Highflyer Hall“ umbenannte. Highflyer gewann 13 mal das Championat der Vaterpferde in England und Irland. Der Preis pro Deckung stieg von anfangs 15 Guinees auf schließlich 50 Guinees an. Highflyer wurde so oft zur Deckung genutzt, dass Kritiker meinten, er würde zu Tode missbraucht.

Der bekannte Pferdemaler John Boultbee (1753–1812) malte Highflyer im Jahr 1785. Dieses Gemälde veranlasste später andere Auftraggeber, ihre Pferde ebenfalls von Boultbee malen zu lassen.[6]

Pedigree

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Ahnentafel von Highflyer, Dunkelbraun, 1774
Vater
Herod (GB)
1758, braun
Tartar
1743, Fuchs
Partner
1718, Fuchs
Jigg
Curwen Barb mare
Meliora
1729, Fuchs
Fox
Milkmaid
Cypron
1750, braun
Blaze
1733
Flying Childers
Confederate mare
Salome
1733, Rappe
Bethell's Arabian
(Graham's) Champion mare
Mutter
Rachel (GB)
1763, braun
Blank
1740, braun
Godolphin Arabian
ca. 1724/1725, braun
(unknown)
(unknown)
Little Hartley Mare
1727, Fuchs
Bartlett's Childers
Flying Whigg
Regulus mare
1751
Regulus
1739, Fuchs
Godolphin Arabian
ca. 1724/1725, Brauner
Grey Robinson
Soreheels mare Soreheels
Makeless mare

Highflyer stammt in dritter und vierter Generation von Godolphin Arabian ab, der neben Darley Arabian und Byerley Turk einer der drei Gründerväter des Englischen Vollbluts ist. Bartlett's Childers und Flying Childers in der vierten Generation sind Vollbrüder, die von Darley Arabian aus der Betty Leedes abstammen.

Literatur

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  • Christopher McGrath: Mr. Darley's Arabian - High Life, Low Life, Sporting Life: A History of Racing in Twenty-Five Horses. John Murray, London 2016, ISBN 978-1-84854-984-5.
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Commons: Highflyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. McGrath: Mr. Darley's Arabian. Kapitel „The most esteemed race amongst the Arrabs both by Syre and Dam“, E-Book Position 333.
  2. McGrath: Mr. Darley's Arabian. Kapitel A Groom with a View, E-Book Position 700.
  3. McGrath: Mr. Darley's Arabian. Kapitel The cross Strähn now in being are without end., E-Book Position 693.
  4. McGrath: Mr. Darley's Arabian. Einleitung, E-Book Position 207.
  5. McGrath: Mr. Darley's Arabian. Kapitel A Groom with a View, E-Book Position 710.
  6. Gerhard Charles Rump: Pferde- und Jagdbilder in der englischen Kunst. Studien zu George Stubbs und dem Genre der"sporting Art" von 1650-1830, Seite 146, Georg Olms Verlag, Hildesheim 1983, ISBN 3-487-07425-7 bzw. ISBN 978-3-487-07425-2 (Digitalisat)