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Die Hilfswerk-Siedlung GmbH (HWS) ist das Wohnungsunternehmen der evangelischen Landeskirche Berlin/Brandenburg/schlesische Oberlausitz. Ende 2023 gehörten ihm 4827 Wohneinheiten mit einer Wohnfläche von rund 312000 Quadratmetern, sowie 60 Gewerbeeinheiten. Fast alle liegen in Berlin. Die HWS gehört damit zu dem Dutzend der gröten Wohnungsunternehmen in Berlin, und ist deshalb vom 2021 beschlossenen Berliner Volksentscheid zur Vergesellschaftung von Wohnungsunternehmen betroffen. Das Gründungsdatum der HWS ist der 13. Juni 1952.[1]

Laut Geschäftsbericht 2023[2] gehören der HWS "Großwohnsiedlungen" in den Stadtteilen Gropiusstadt (rund 1.500 Wohnungen), Zehlendorf (rund 900 Wohnungen) und Spandau (rund 500 Wohnungen). Demzufolge unterliegt ungefähr ein Fünftel aller HWS-Wohnungen den Bedingungen des sozialen Wohnungsbaus, sie dürfen also nicht zu beliebigen Preisen an beliebige Menschen vermietet werden. Allerdings laufe diese sogenannte Sozialbindung überwiegend Ende 2027 aus. Ende 2023 betrug die durchschnittliche Netto-Kaltmiete 7,26 € pro Quadratmeter. Der Jahresgewinn betrug 5,6 Millionen Euro (2022: 6 Millionen Euro), das Eigenkapital 77 Millionen Euro (2022: 71,5 Millionen Euro). In der Rückschau auf vorangehende Jahresberichte zeigt sich: Die HWS macht jährlich Gewinne von mehr als 5 Millionen Euro, die sie dem Eigenkapital hinzufügt, also anspart. Das Eigenkapital teilt sich auf in: 6,5 Millionen Euro Stammkapital, also die Geschäftsanteile der Firmeneigentümer/innen; 65 Millionen Euro Gewinnrücklage, die jederzeit an die Eigentümer/innen ausgeschüttet werden können; und den erwähnten Jahresgewinn in Höhe von 5,6 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote stieg von 37,4% auf 38,7%.

2023 hatte die HWS durchschnittlich 24 Vollzeit- und 15 Teilzeitbeschäftigte, sowie 4 Auszubildende.

Laut ihrem im Jahresbericht 2023 angegebenen "Ankaufsprofil" ist die HWS nicht nur an Häusern in Brandenburg im Berliner Umland interessiert, sondern auch an "Städten anderer Bundesländer mit Uni/FH, Krankenhaus und Kino/Theater im gesamten Bundesgebiet"

Der Journalist Ralf Hutter schreibt in zwei Kapiteln seines 2023 erschienenen Buches: "Der Hausherr gibt es, der Hausherr nimmt es", über die HWS. In einem geht es um die Seniorenwohnsiedlung der Stiftung Hospitäler zum Heiligen Geist und St. Georg in Berlin-Wedding. Die Stiftung vermietet dort laut Satzung rund 440 Wohnungen an bedürftige alte Menschen, wobei die HWS die Verwaltung übernimmt. Hutters Recherchen zufolge spielt die HWS dabei eine größere Rolle, als sie Hausverwaltungen normalerweise haben, da der Stiftungsvorstand nur nebenberuflich arbeite. So zeigten Sitzungsprotokolle des Stiftungsvorstands, an die Hutter über eine Informationsfreiheitsanfrage beim Berliner Senat kam (weil die Stiftung dem öffentlichen Recht unterliegt), dass die HWS wiederholt Entscheidungen des Stiftungsvorstands beeinflusste und vorbereitete. Damit und mit ihrer Art der Hausverwaltung habe die HWS zur Verschlechterung der Wohnverhältnisse in der Siedlung beigetragen, denen Hutter das besagte Buchkapitel widmet. Eine Nachbarschaftsgruppe beklagt darin ausführlich, dass die Möglichkeiten für ein nachbarschaftliches Miteinander und sonstige Freizeitangebote in der Siedlung über viele Jahre hinweg abgebaut worden seien, und ihre Beschwerden darüber von der Stiftung und der HWS nicht ernstgenommen würden. Im zweiten Buchkapitel gibt Hutter zum einen die Schilderungen zweier Betroffener wieder, die berichten, wie die HWS in den 1990ern nach dem Kauf eines kleinen Mehrfamilienhauses in Berlin-Spandau jahrelang überhöhte Nebenkosten in Rechnung stellte und unfreundlich mit den Mietparteien umging, darunter ein Pfarrer. Zum anderen geht Hutter auf die offene und vehemente Gegnerschaft des HWS-Geschäftsführers Jörn von der Lieth gegen den Berliner Volksentscheid zur Vergesellschaftung von Wohnungsbeständen ein. So hatte von der Lieth bei einer Anhörung der vom Berliner Senat eingesetzten Fachkommission zur Prüfung der Umsetzbarkeit der Vergesellschaftung einen Vortrag gehalten, in dem er permanent bestritt, dass auf dem Berliner Wohnungsmarkt überhaupt eine Notlage herrscht.

In der Ausgabe 9/2023 veröffentlichte das Mitgliedermagazin des Berliner Mietervereins einen Artikel über kirchliche Wohnungsunternehmen, in dem es auch um die HWS ging. Darin wird berichtet: "Eine Sozialwohnung in Spandau wurde kürzlich für 11,12 Euro nettokalt angeboten. Auf die Frage, welche einkommensschwachen Haushalte sich das leisten können – für den Bezug ist ein Wohnberechtigungsschein erforderlich – antwortet das Evangelische Wohnungsunternehmen, dass die Miete exakt der Wirtschaftlichkeitsberechnung im Sozialen Wohnungsbau entspricht. Im Einzelfall sei man aber bereit, die Miete zu senken. (...) Beim Berliner Mieterverein hat man die HWS als „ziemlich bärbeißig“ und unnachgiebig kennengelernt."[3]

Literatur

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  • Ralf Hutter: Der Hausherr gibt es, der Hausherr nimmt es. Profitgier und Verdrängung im christlichen Immobiliengeschäft. Alibri, Aschaffenburg 2023, ISBN 978-3-86569-389-1.
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Einzelnachweise

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  1. Die HWS. Hilfswerk-Siedlung, abgerufen am 26. Februar 2025.
  2. Geschäftsbericht 2023 (pdf). Hilfswerk-Siedlung, abgerufen am 3. März 2025.
  3. Birgit Leiß: Zwischen Unnachgiebigkeit und Nächstenliebe. In: MieterMagazin 9/2023. Abgerufen am 26. Februar 2025.