Hisham Matar (arabisch هشام مطر Hischam Matar, DMG Hišām Maṭar; * 1970 in New York City) ist ein libyscher Autor.

Hisham Matar (2011)

Hisham Matar verbrachte die ersten drei Lebensjahre in New York, wo sein Vater, Jaballa Matar, für die libysche Delegation bei den Vereinten Nationen arbeitete. Als er drei Jahre alt war, kehrte die Familie nach Libyen zurück. Hier verbrachte Matar seine frühe Kindheit, bis die Familie gezwungen war, wegen politischer Verfolgung nach Kenia und dann nach Ägypten zu fliehen. In Kairo besuchte er mit seinem Bruder die Schule. 1986 ging Matar nach London, wo er Architektur studierte. 1990 lieferte Ägypten seinen Vater wegen Unterstützung des libyschen Widerstands gegen Muammar al-Gaddafi aus.[1]

 
Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises 2017 an Hisham Matar

Matars erster Roman In the Country of Men erschien 2006. Das Buch wurde in 22 Sprachen übersetzt und für die Shortlist des Man Booker Prize und für den Guardian First Book Award nominiert.[2] Mit diesem Roman gewann er 2007 den Commonwealth Writers’ Prize. Ebenfalls 2007 erhielt Nessuno al mondo den erstmals vergebenen Premio Gregor von Rezzori als „Bestes ausländisches Werk“. Sein zweites Buch erschien 2011 unter dem Titel Anatomy of a Disappearance. Für The Return: Fathers, Sons and the Land in Between wurde er 2017 mit dem Pulitzer-Preis für Biographie oder Autobiographie[3] sowie mit dem Geschwister-Scholl-Preis[4] ausgezeichnet.

Der Autor lebt in London und schreibt seine Bücher in englischer Sprache.

Politische Einstellungen

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Im Oktober 2024 gehörte Matar zu den Unterzeichnern eines Aufrufs zum Boykott israelischer Kulturinstitutionen, „die an der überwältigenden Unterdrückung der Palästinenser mitschuldig sind oder diese stillschweigend beobachtet haben“.[5][6]

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Einzelnachweise

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  1. Biografie
  2. Guardian
  3. 2017 Pulitzer Prize Winners & Finalists. In: pulitzer.org. Abgerufen am 10. April 2017 (englisch).
  4. Geschwister-Scholl-Preis 2017 für „Die Rückkehr“ von Hisham Matar, buchmarkt.de, 5. Oktober 2017, abgerufen am 5. Oktober 2017
  5. Alexandra Alter: Authors Call for a Boycott of Israeli Cultural Institutions. In: nytimes.com. The New York Times Company, 31. Oktober 2024, abgerufen am 1. November 2024 (englisch).
  6. Dan Sheehan: Hundreds of Authors Pledge to Boycott Israeli Cultural Institutions. In: Literary Hub. 28. Oktober 2024, abgerufen am 1. November 2024 (amerikanisches Englisch).
  7. Weder tot noch lebendig. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 17. Juli 2011, S. 26.
  8. Auch Diktaturen können sich ändern. In: FAZ. 5. August 2011, S. 32.
  9. Lena Bopp: In jeder Zelle war der Diktator zu hören. Rezension. In: FAZ, 27. Mai 2017, S. 12