Hochbehälter (Deidesheim)

Wasserbehälter bei der pfälzischen Kleinstadt Deidesheim

Der Hochbehälter bei der pfälzischen Kleinstadt Deidesheim ist ein Quellwasserspeicher einer Wasserleitung aus dem Pfälzerwald, die Deidesheim mit Wasser versorgt. Nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Rheinland-Pfalz gilt der Hochbehälter als Kulturdenkmal.[1]

Hochbehälter
Ansicht von Westen

Ansicht von Westen

Daten
Ort Deidesheim
Bauherr Stadt Deidesheim
Baustil Neubarock
Baujahr 1898
Koordinaten 49° 24′ 10,7″ N, 8° 10′ 16,7″ OKoordinaten: 49° 24′ 10,7″ N, 8° 10′ 16,7″ O
Hochbehälter (Rheinland-Pfalz)
Hochbehälter (Rheinland-Pfalz)

Der Hochbehälter liegt etwa einen halben Kilometer südwestlich von Deidesheim an der Mühltalstraße, die von Deidesheim ins Mühltal des Pfälzerwaldes führt. Einige Meter von dem Gebäude entfernt fließt der Weinbach vorbei.

Geschichte

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Abgesehen von einer Wasserleitung aus dem Sensental, die den Andreasbrunnen in Deidesheim mit Wasser speiste, bezog Deidesheim früher sein Wasser zumeist aus Brunnen. Weil dies gegen Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr genügte, wurden Pläne gefasst, Wasser aus dem Gimmeldinger Tal nach Deidesheim zu leiten. Dagegen regte sich allerdings Widerstand der Gemeinden Gimmeldingen und Mußbach. Deshalb wurde zunächst eine Wasserleitung gefertigt, die Wasser aus dem Mühltal nach Deidesheim führte. Diese erste allgemeine Wasserleitung, an die Deidesheim angeschlossen wurde, wurde am 17. Juli 1898 feierlich eingeweiht und in Betrieb genommen.[2]

Da die Kapazität der neuen Wasserleitung sich aber als nicht ausreichend erwies, kamen die Pläne einer Wasserleitung aus dem Gimmeldinger Tal bald wieder auf die Agenda. Dank einer Stiftung von Seraphine von Stichaner, einer Tochter des Deidesheimer Bürgermeisters Ludwig Andreas Jordan, die mit Joseph Philipp von Stichaner verheiratet war, ließen sich die Pläne realisieren. Seraphine von Stichaner stiftete Deidesheim am 7. August 1907 65.000 Reichsmark für den Bau der Wasserleitung. Die neue Wasserleitung konnte schon im Mai 1908 genutzt werden.[2] Heute bezieht Deidesheim sein Wasser großteils durch diese Stichaner-Jordansche Wasserleitung.[3]

Gebäude

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Laut Gebäudeinschrift wurde der Hochbehälter 1898 errichtet. Es ist ein neubarocker Bau aus Sandsteinen, dessen Dach begehbar ist. Links und rechts neben dem Eingang ist je eine bronzene Relieftafel angebracht. Die rechte ist Seraphine von Stichaner gewidmet, die linke Ludwig Bassermann-Jordan, dem Bürgermeister Deidesheims, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Die Tafeln wurden von der Kunstgießerei Lenz in Nürnberg gefertigt. Bemerkenswert ist die aufwändige Realisierung des Hochbehälters.[4]

Einzelnachweise

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  1. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Bad Dürkheim. Mainz 2024, S. 26 (PDF; 5,1 MB; siehe: Wasserbehälter südwestlich von Deidesheim).
  2. a b Heinz Schmitt: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren. Hrsg.: Stadt Deidesheim. Verlag Pfälzer Kunst, Landau in der Pfalz 2000, ISBN 3-922580-82-3, S. 42–43.
  3. Berthold Schnabel: Deidesheim. Hrsg.: Stadt Deidesheim. Geiger-Verlag, Horb 2015, ISBN 978-3-86595-588-3, S. 10.
  4. Georg Peter Karn, Rolf Mertzenich: Kreis Bad Dürkheim. Stadt Bad Dürkheim, Gemeinde Haßloch, Verbandsgemeinden Deidesheim, Lambrecht, Wachenheim (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 13.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1995, ISBN 3-88462-119-X, S. 190.