Hoedt
Volumeneinheit
Der Hoedt, auch in der Schreibweise Hödt, war ein niederländisches Volumenmaß. Es war ein Getreidemaß, Kalk- und Kohlenmaß und wurde besonders für Steinkohlen verwendet. Regionale Abweichungen waren nicht ungewöhnlich. Der Name leitete sich von der Form des Maßzylinders ab, der einem Hut ähnelte.[1] Das Maß ist in der Literatur auch unter Hoed oder Hoet beschrieben.[2]
Getreidemaß
BearbeitenIn Rotterdam und Delft hatte das Maß
- 1 Hoedt = 10 ⅔ Zakken/Sack = ½ Last = 53.653 Pariser Kubikzoll = 1063 1/6 Liter was etwa 10 ⅔ Hektoliter
In Dordrecht war das Maß für trockene Waren kleiner und es galt
- 1 Hoedt = 32 Scheepels
- 1 Hoedt = 49.040 Pariser Kubikzoll = 971 ¾ Liter
Kohlenmaß
BearbeitenDas Kohlenmaß teilte man in
Kalkmaß
BearbeitenBeim Kalkmaß rechnete man
- 1 Hoed = 8 Tonnen = 64 Kinnetjes = 960 Kop = 971 Liter
Literatur
Bearbeiten- Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Verlag Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830, S. 125.
- Jürgen Elert Kruse: Allgemeiner und besonders Hamburgischer Contorist, welcher von den Währungen, Münzen, Gewichten, Maßen, Wechsel-Arten und Gebräuchen der vornehmsten in und außer Europa gelegenen Städte und Länder. Verlag der Erben des Verfassers, Hamburg 1808, S. 51.
- Gustav Wagner, Friedrich Anton Strackerjan: Kompendium der Münz-, Maß-, Gewichts- und Wechselkurs-Verhältnisse sämtlicher Staaten und Handelsstädte der Erde. Verlag Teubner, Leipzig 1855, S. 56.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Carl Günther Ludovici, Johann Christian Schedel: Neu eröffnete Akademie der Kaufleute, oder enzyklopädisches Kaufmannslexikon. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1798, S. 1068.
- ↑ a b c Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 38.
- ↑ Verein praktischer Kaufleute: Neuestes Illustriertes Handels- und Warenlexikon oder Enzyklopädie der gesamten Handelswissenschaften für Kaufleute und Fabrikanten. Band 2, Verlag Ernst Schäfer, Leipzig 1857, S. 628.