Hoelit (chemisch Anthrachinon) ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der organischen Verbindungen. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (C6H4)2(CO)2 und entwickelt feinnadelige, teilweise pseudo-orthorhombische Kristalle im Millimeterbereich von gelber bis gelbgrüner Farbe.[4]

Hoelit
Gelbe nadelige Hoelit-Kristalle mit Schwefel (Bildbreite: 10 mm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Hoe[1]

Chemische Formel (C6H4)2(CO)2
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Organisches Mineral
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

IX/B.02
IX/B.02-030

10.CA.15
50.04.02.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin, pseudo-orthorhombisch[2][3]
Kristallklasse; Symbol monoklin-prismatisch 2/m[3]
Raumgruppe P21/a[2][3]
Gitterparameter a = 15,810 Å; b = 3,942 Å; c = 7,895 Å
β = 102,72°[2][3]
Formeleinheiten Z = 2[2][3]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte nicht definiert
Dichte (g/cm3) 1,42
Spaltbarkeit gut
Farbe gelb bis gelbgrün
Strichfarbe blassgelb
Transparenz durchscheinend
Glanz Bitte ergänzen!
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,75
nβ = 1,75
nγ = 2,0[4]
Optischer Charakter zweiachsig positiv[4]

Etymologie und Geschichte

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Das Mineral wurde von Adolf Hoel, nach dem es benannt wurde, 1922 in Pyramiden auf Spitzbergen entdeckt.

Klassifikation

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Strukturformel von Anthrachinon

In der alten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Hoelit zur Abteilung der stickstofffreien Kohlenwasserstoffe. Seit der Neuauflage der Strunz’schen Mineralsystematik (9. Auflage) nach Strunz ist die Klasse der organischen Minerale allerdings anders aufgeteilt und das Mineral findet sich jetzt in der Unterabteilung „10.CA.“ der Abteilung „Diverse organische Mineralien“.

Die Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Hoelit in die Abteilung der „Salze organischer Säuren mit verschiedenen Formeln“ ein.[5]

Bildung und Fundorte

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Hoelit bildet sich in brennenden Kohle-Lagerstätten, oft zusammen mit Salmiak und/oder Schwefel.

Gefunden wurde das Mineral bisher außer an seiner Typlokalität Spitzbergen nur noch bei Libušín und Radvanice v Čechách (Okres Trutnov) in Böhmen (Tschechien); sowie in Sachsen (Freital) in Deutschland.[6]

Kristallstruktur

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Kristallographische Daten[2]
 
Kristallstruktur von Hoelit
Kristallsystem monoklin
Raumgruppe P21/aVorlage:Raumgruppe/14.3
Gitterparameter
(Elementarzelle)
a = 15,810 Å
b = 3,942 Å
c = 7,895 Å
β = 102,72°
Zahl (Z) der
Formeleinheiten
Z = 2

Hoelit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/a (Raumgruppen-Nr. 14, Stellung 3)Vorlage:Raumgruppe/14.3 mit den Gitterparametern a = 15,810 Å, b = 3,942 Å, c = 7,895 Å und β = 102,72° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.[2][3] Die Kristallstruktur besteht aus einzelnen Anthrachinon-Molekülen, die über Van-der-Waals-Wechselwirkungen zusammengehalten werden.

Einzelnachweise

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  1. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  2. a b c d e American Mineralogist Crystal Structure Database - Hoelite (engl., 1967)
  3. a b c d e Webmineral – Hoelite (engl.)
  4. a b c Mineraldatenblatt – Hoelite (engl., PDF 58,6 kB).
  5. Webmineral - New Dana Classification of Organic Minerals (engl.).
  6. MinDat - Hoelite (engl.).
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Commons: Hoelite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien