Hofmark Kissing

später Jesuitenkolleg, dreigeschossiger hoher Satteldachbau mit Giebel- und Traufgesims, wohl von Hans Georg Mozart, 1713/14.

Die Hofmark Kissing war eine Hofmark mit Sitz auf Schloss Kissing in Kissing, einer Gemeinde im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg in Bayern.

Schloss Kissing

Die Herrschaft Kissing war seit dem Hochmittelalter im Besitz der Bischöfe von Augsburg und blieb, nachdem der Herzog von Bayern im Jahr 1571 seine Landeshoheit über Kissing durchsetzen konnte, weiterhin bayerische Hofmark.

Wegen fortwährender Konflikte mit dem neuen Landesherrn verkaufte Fürstbischof Heinrich von Knöringen im Jahr 1602 seinen gesamten Besitz in Kissing für 42.500 Gulden an das Augsburger Jesuitenkolleg St. Salvator. In einem erhaltenen Urbar (Verzeichnis) wurde der Besitzstand bei der Übergabe an die Jesuiten dokumentiert. Jedes Haus, jede Wiese, jedes Waldstück sowie sämtliche Rechte und Einkünfte sind darin aufgeführt.

Das Jesuitenkolleg St. Salvator legte mit dem Kauf der Hofmark Kissing den Grund zu seinem Wirtschaftsbetrieb, der in den folgenden Jahren durch den Ankauf weiterer Liegenschaften, darunter das Gut Mergenthau, erweitert wurde. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1773 ging der Besitz an die städtische Studienstiftung über, die das Fortbestehen des katholischen Gymnasiums in der Stadt sicherte.

Die Pfarrkirche St. Stephan und das Hofmarksschloss erhielten unter den Jesuiten ihre heutige Gestalt. Das Schloss Mergenthau und die Burgstallkapelle in Kissing wurden von ihnen erbaut.

Literatur

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  • Matthias Graf: Geschichte der Hofmark Kissing an der Paar. Eine lokalhistorische Studie Neu bearbeitet und herausgegeben von Adelheid Hoechstetter-Müller, Augsburg 2008, ISBN 978-3-89639-632-7. (nicht ausgewertet)
  • Georg Paula, Christian Bollacher: Landkreis Aichach-Friedberg (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band VII.87). Karl M. Lipp Verlag, München 2012, ISBN 978-3-87490-591-6, S. 310.
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Koordinaten: 48° 17′ 50,6″ N, 10° 59′ 22,2″ O