Die Hohe Kelch ist ein 1264 m ü. NHN[1] hoher felsiger Nebengipfel des Belchen (1414 m ü. NHN) im Südschwarzwald (Baden-Württemberg). Dieser auch Belchennase genannte markante Vorsprung in der Gipfellinie gehört zu den wenigen schroffen Berggestalten im Schwarzwald. Die nordwestlichen Hänge gehören zur Gemeinde Münstertal (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) und der Südosthang zur Gemeinde Kleines Wiesental (Landkreis Lörrach).

Hohe Kelch

Die Hohe Kelch vom Stuhlskopf aus gesehen, aufgenommen 1927

Höhe 1264 m ü. NHN
Lage Kleines Wiesental / Münstertal/Schwarzwald, Baden-Württemberg, Deutschland
Gebirge Schwarzwald
Dominanz 0,32 km → Belchen
Schartenhöhe 18,5 m ↓ Hohkelchsattel
Koordinaten 47° 49′ 8″ N, 7° 49′ 16″ OKoordinaten: 47° 49′ 8″ N, 7° 49′ 16″ O
Hohe Kelch (Baden-Württemberg)
Hohe Kelch (Baden-Württemberg)
Gestein Augengneise, Granite
Alter des Gesteins ca. 430 Mio. Jahre

Charakteristik

Bearbeiten
 
Der Belchen mit der Hohen Kelch rechts und dem Rübgartenkopf links
 
Westweg im Steilhang unter den Felswänden der Hohen Kelch

Die westöstlich gestreckte Kuppe des Belchen wird an den Enden akzentuiert durch die Nebengipfel Hohe Kelch im Westen und Rübgartenkopf im Osten. In der Linie des zum Untermünstertal und schließlich den Neumagen sturzbachartig entwässernden Starkenbrunn-Tobels steigt die Hohe Kelch um ungefähr 775 Meter steil auf und geht 100 Meter unterhalb des Gipfels in Felswände mit getreppten bänderartigen Absätzen über. Durch diese verläuft der Westweg im Zuge des Südwestanstiegs auf den Belchen in teilweise ausgesetzten Passagen. Die Felswände zeigen gut die grobe Struktur von Augengneisen. Der größte Teil des Berges besteht jedoch aus feinkörnigeren Graniten.[2] In den westlichen Steilhängen gehen die Fichtenforste in Altbestände aus Fichten-Tannen-Buchenwald über. Viele ehemals fichtendominierte Bestände sind infolge des Borkenkäferbefalls weitgehend abgestorben. Auf dem Sattel vom Belchen hin zur Felsspitze erstreckt sich eine schmale Wiese. Die ehemaligen Weidfelder am Südosthang sind mit Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden bedeckt.[3] Die Hohe Kelch ist einbezogen in das Naturschutzgebiet Belchen und das gleichnamige FFH-Gebiet.

Nach dem Flurnamenlexikon Baden-Württemberg ist Kilch eine andere Form des Wortes Kirche, die auch in übertragenem Sinnzusammenhang stehen kann.[4] Im hochalemannischen Sprachraum existiert noch die Aussprache [ˈχilə] für Kirche.[5] Die Hohe Kelch ist also am ehesten als die Hohe Kirche zu verstehen. Als Kurzform existiert aber auch auf älteren Landkarten mitunter, das berghafte betonend, der Hochkelch. Kulturgeschichtliche Einordnungen des Namens scheint es in der Literatur nicht zu geben.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Mapserver des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) (Hinweise)
  3. Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  4. Flurnamenlexikon Baden-Württemberg, Stichwort Kilch, abgerufen am 21. Juni 2024
  5. Andres Kristol et al.: Dictionnaire toponymique des communes suisses DTS. Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen LSG. Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri DTS, Frauenfeld 2005; Stichwort: Kirchberg