Hohenholz (Krackow)
Hohenholz ist ein Ortsteil der Gemeinde Krackow des Amtes Löcknitz-Penkun im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern.[2]
Hohenholz Gemeinde Krackow
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Koordinaten: | 53° 21′ N, 14° 19′ O |
Höhe: | 39 m ü. NHN |
Einwohner: | 62 (22. Apr. 2021)[1] |
Eingemeindung: | 15. Oktober 1950 |
Postleitzahl: | 17329 |
Vorwahl: | 039746 |
Geographie
BearbeitenDer Ort liegt drei Kilometer ostnordöstlich von Krackow. Die Nachbarorte sind Lebehn und Kyritz im Nordosten, Nadrensee im Südosten, Schuckmannshöhe und Krackow im Südwesten sowie Streithof und Glasow im Nordwesten.[3]
Geschichte
Bearbeiten1280 fand die Familie der Ritter Eickstedt urkundlich zuerst ihre Erwähnung in Hohenholz. Zuvor wurde Hinricus de Ekstedte bei der Errichtung der St.-Jacobi-Kirche in Stettin genannt.[4] Und so prägte jahrhundertelang durchweg die Geschichte des Gutes Hohenholz auch die Ortshistorie. Hohenholz hatte vorweg noch den Status eines Vorwerkes, Hauptsitz war um 1600 noch das Gut Rothenklempenow. 1655 bestand ein Teil von Hohenholz aus dem Gutsvorwerk, 8 Ritterhufen, einem besetzten Bauernhof, einem wüsten Hof und einem wüsten Kossätenhof.[5] Die Hohenholzer Besitzer aus der Familie von Eickstedt dienten lange in Schwedischen Diensten, als Königlicher Rat, beim Militär und begannen hier über einige Generationen die Tradition der Titulatur eines Erb-Kämmerers des Herzogtum Vorpommern aus.[6]
Im Jahre 1817 erfolgte die preußische Namen- und Wappenvereinigung Eickstedt-Peterswaldt und 1840 den Grafenstand für Preußen nach dem Recht der Erstgeburt, der Primogenitur. Nur der Erstgeborene trug den Grafentitel. Dies war geknüpft an das Besitztum auf Hohenholz und dem dazugehörigen Rothenklempenow, beides für Karl Ludwig Friedrich von Eickstedt-Peterswaldt. Hohenholz war aus dieser Zeit ein Familienfideikommiss, eine oft auf Stiftungsrecht basierende Regelung zur Erbfolge, in allererster Linie zur Sicherung des Gutsbesitzes. Friedrich Graf Eickstedt übte wichtige Ämter aus. Er war vormals Oberlandesgerichtsrat a. D., dann der Generallandschaftsdirektor, also höchster Beamter der Ritterschaft, sowie wie die Vorfahren Erb-Kämmerer in Pommern.[7]
Sein Enkel Karl Graf Eickstedt (1834–1885) auf Hohenholz, Rittmeister a. D. und Rechtsritter des Johanniterordens, war zweimal verheiratet, zuerst mit Marie von Rohr-Holzhausen, dann mit Christa von Eisendecher. Die drei Töchter aus erster Ehe liierten sich mit namhaften Persönlichkeiten. Maria mit dem Politiker Friedrich Wilhelm von der Osten, Luise mit dem Vizeadmiral Karl von Eisendecher und Agnes mit Oberst Bruno Graf Schwerin. Das Erbe trat der Sohn aus zweiter Ehe an, Ernst[8] Graf Eickstedt-Peterswaldt (1869–1931). Er trug in Tradition den Ehrentitel eines Erbküchenmeisters von Alt-Vorpommern und galt als finanziell sehr gut situiert.[9]
Von 1899 bis 1945 hatte Hohenholz eine Bahnstation an der Kleinbahn Casekow–Penkun–Oder.
Letzter Gutsbesitzer auf Hohenholz war Vivigenz Ernst Graf von Eickstedt-Peterswaldt (1904–1977), der den Künstlernamen Vivigenz Eickstedt in Kurzformat trug und bis 1939 auch als Schauspieler agierte. Graf von Eickstedt-Peterswaldt erbte den Besitz 1931. Ihm gehörten in der Stammsitz Hohenholz mit 1012 ha und ein Restgut in Rothenklempenow, verpachtet an die Weidegenossenschaft mbH mit 376 ha.[10] In Brandenburg waren es die Besitzungen um Eichstedt mit Rollberg. Er war beim Militär und heiratete 1939 in erster Ehe in Berlin die Schwedin Maylis (May Lis) Lüning, diese Ehe wurde 1956 in Johannesburg geschieden. 1957 ehelichte er die englische Staatsbürgerin June Press.[11] Bis zu den Enteignungen der Bodenreform war er Eigentümer mehrerer Güter. Graf Eickstedt war dann Leutnant a. D. Eickstedt lebte nach 1945 viele Jahre in Südafrika und betrieb dort den Count Eickstedt. Er wirkte als Verkaufsleiter, war Mitglied des Familienrates seines Adelsgeschlechts. Nähere Erkenntnisse liegen nicht vor.
Literatur
Bearbeiten- Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil VIII – Uckermark – A–L. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 21. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-035-7, S. 39.
Weblinks
Bearbeiten- Hohenholz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Amt Löcknitz-Penkun – Der Amtsvorsteher – SB Einwohnermeldeamt (Hrsg.): Einwohnerzahlen. Löcknitz 22. April 2021.
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Krackow. 4. September 2018, § 9, S. 5 (amt-loecknitz-penkun.de [PDF; 2,9 MB; abgerufen am 30. September 2019]).
- ↑ Geodatenviewer des Amtes für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen Mecklenburg-Vorpommern (Hinweise)
- ↑ Carl August Ludwig von Eickstedt: Urkunden-Sammlung zur Geschichte des Geschlechtes der von Eickstedt in Thüringen, den Marken und Pommern. Plahn’sche Buchhandlung, Berlin 1838, Teil I und II.
- ↑ Carl August Ludwig Freiherr von Eickstedt: Familien-Buch des dynastischen Geschlechts der v. Eickstedt in Thüringen, Pommern, den Marken und Schlesien. In: Familien-Chronik. Als Manuskript gedruckt. Druck und Lithographie von V. Wichura, Ratibor 1860, S. 198–199 (google.de [abgerufen am 17. Januar 2022]).
- ↑ Johann Gottfried Dienemann: Nachrichten vom Johanniterorden, insbesondere von dessen Herrenmeisterthum in der Mark, Sachsen, Pommern und Wendland, wie auch von der wahl der Investitur des jetzigen Herrenmeisters, Prinzen August Ferdinands in Preußen, Königl. Hoheit, nebst einer Beschreibung der in den Jahren 1736, 1737, 1762 und 1764 gehaltenen Ritterschläge. Hrsg.: Johann Erdmann Hasse. Johanniter - Ahnen - Tafel Herrn Friedrich Wilhelm v. Eickstedt. George Ludewig Winter, Berlin 1767, S. 202–203 (google.de [abgerufen am 17. Januar 2022]).
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart. In heraldischer, historischerund genealogischer Beziehung. 1854. Band 3. T. O. Weigel, Leipzig 1854, S. 96 (google.de [abgerufen am 17. Januar 2022]).
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. 1889. In: "Der Gotha" (Hofkalender). 62. Auflage. Eickstedt-Peterswaldt. Justus Perthes, Gotha 15. November 1888, S. 275–277 (google.de [abgerufen am 17. Januar 2022]).
- ↑ Albert Johannesson (Hrsg.): Deutsches Millionär-Adressbuch. von Eickstedt,-Peterswaldt, Graf. Hohenholz, Pommern. Alb. Johannesson (Inh. Paul Grund). Selbstverlag des Ersten Berliner Reclame-Bureau, Centralstelle für die Verbreitung von Drucksachen, Berlin 1894, S. 49 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 29. Juni 2022]).
- ↑ Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Paul Niekammer. 9. Auflage. Kreis Randow. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S. 88–96 (google.de [abgerufen am 17. Januar 2022]).
- ↑ Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm v. Lyncker u. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel / vor 1400 nobilitiert) 1958. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA von 1951 bis 2015. Eintrag bei Eickstedt - Peterswaldt Auflage. Band III, Nr. 18. C. A. Starke, 1958, ISSN 0435-2408, S. 138–140 (d-nb.info [abgerufen am 17. Januar 2022]).