Hologon
Hologon, im Handel auch Zeiss Hologon; ist der Name und eine Marke der Firma Carl Zeiss (Oberkochen) für eine Bauart fotografischer Aufnahmeobjektive.[1] Der Name kommt aus dem griechischen Horosc (ὅλος, „alles“, „perfekt“) und Gonia (γωνία, „Winkel“).
Das Superweitwinkelobjektiv wurde unter Erhard Glatzel entwickelt. Es besteht aus nur drei Linsen, von denen die äußeren beiden stark gekrümmte Meniskuslinsen sind. Die mittlere ist bikonvex und in der Mitte eingeschnitten, wodurch eine feste Blende entsteht. Die vordere und mittlere Linse werden teils aus fertigungstechnischen Gründen geteilt und verkittet.
Das Hologon besitzt keine Irisblende, der Blendenwert ist konstant 8. Aufgrund der Bauform des Objektivs und seines geringen Abstandes zur Filmebene ergibt sich durch die unterschiedliche Länge des Strahlengangs zwischen Bildmitte und Bildrändern ein Helligkeitsabfall (Vignettierung). Zum Ausgleich dieses Effekts gehört ein "Verlauffilter" (Graufilter) zum Objektiv, dessen Graudichte sich von der Mitte zum Rand hin abschwächt, so dass sich praktisch der Blendenwert von 16 ergibt.
Die Scharfstellung erfolgt manuell und in der Regel nach der Schärfentiefeskala und nach geschätzter Entfernung. Bei der Hologon-Ultrawide gibt es keine Entfernungseinstellung (Fixfocus).
Verwendet wird es u. a. an der ZEISS-IKON Hologon Ultrawide, der Contax G und der Leica M. Die Firma Leica stellte es auf der Photokina 1972 vor und bot es bis in das Jahr 1978 an. Heute ist es ein gesuchtes Sammelobjekt.
Literatur
Bearbeiten- Gianni Rogliatti: Objektive für Leica und Leicaflex Kameras. 1985, ISBN 3-88984-010-8