Hopfgarten (Grammetal)
Hopfgarten ist ein Ortsteil der Landgemeinde Grammetal im Westen des Landkreises Weimarer Land. Es ist auch der Herkunftsort des thüringischen Adelsgeschlechtes der Herren von Hopffgarten.
Hopfgarten Landgemeinde Grammetal
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Koordinaten: | 50° 59′ N, 11° 13′ O | |
Höhe: | 235 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,11 km² | |
Einwohner: | 673 (31. Dez. 2018) | |
Bevölkerungsdichte: | 74 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2019 | |
Postleitzahl: | 99428 | |
Vorwahl: | 03643 | |
Lage von Hopfgarten in Thüringen
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Geografie
BearbeitenDer Ort liegt im Grammetal am Fuße des Wartberges. Der landwirtschaftliche Speicher Talsperre Hopfgarten liegt auf dem Gemeindegebiet.
Geschichte
BearbeitenEine erste urkundliche Erwähnung Hopfgartens erfolgte im Jahr 842 als „Hophgarto“ in Güterverzeichnissen der Reichsabtei Fulda. 1226 erscheint der Ort als Hoefgarten. Man geht heute davon aus, dass sich der Name von Hoppegartyn (= Stutengehege) ableitet.
Eine Burgstelle liegt in der Niederung der Gramme und gilt als Stammsitz der ab 1247 genannten Herren von Hopffgarten, die Burg soll bereits 1303 zerstört worden sein.[1] Ursprünglich stand das Dorf unter der Herrschaft der Grafschaft Vieselbach, ging aber 1286 bedingungsweise und nach dem Thüringer Grafenkrieg 1343 endgültig an die Stadt Erfurt. Diese baute dort einen festen Rundturm als Wartturm. Die Pfarrei ist erstmals 1329 nachweisbar. Der erste evangelische Pfarrer kam 1579 nach Hopfgarten. Die klassizistische Dorfkirche Hopfgarten wurde 1834 errichtet.
Ab 1815 war der Ort Teil des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach (Amt Vieselbach) und wurde nach 1945 mit dem Land Thüringen Teil der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Seit 1990 gehört der Ort zum neu gegründeten Bundesland Thüringen.
Am 31. Dezember 2019 schloss sich die Gemeinde Hopfgarten mit weiteren Gemeinden zur Landgemeinde Grammetal zusammen. Die Verwaltungsgemeinschaft Grammetal, der alle Gemeinden angehörten, wurde gleichzeitig aufgelöst.[2]
Politik
BearbeitenEhemaliger Gemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Hopfgarten bestand aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Bürgermeister als Vorsitzender.
Die letzte Sitzverteilung im Gemeinderat:[3]
Wahl | CDU | SPD | Reit-Zucht und Fahrverein | Feuerwehrverein Hopfgarten e.V | Gesamt |
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2019 | 1 | 2 | 3 | 2 | 8 Sitze |
Ehemaliger Bürgermeister
BearbeitenLetzter Bürgermeister von Hopfgarten war Roland Bodechtel, der erstmals am 6. Juni 2010 gewählt wurde. Bei der Bürgermeisterwahl am 5. Juni 2016 wurde in seinem Amt bestätigt.
Wappen
BearbeitenDas Wappen Hopfgartens zeigt eine Linde, umgeben von zwei Hopfenstangen.
Verkehrsanbindung
BearbeitenDer Haltepunkt Hofgarten liegt an der 1846 eröffneten Bahnstrecke Halle–Bebra (Thüringer Bahn). Hier verkehrt die RB 20 Eisenach – Erfurt – Weimar – Oßmannstedt – Naumburg – Leipzig im Stundentakt betrieben von Abellio Rail Mitteldeutschland.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Der Wartturm auf einem kleinen Hügel ist ein fester, 20 Meter hoher Rundturm. Der untere Teil stammt aus dem 14., der obere aus dem 16. Jahrhundert. Der Turm hat einen Rundbogen-Eingang mit Erfurter Wappen. Der Turm gehörte zu dem System von Beobachtungstürmen, welche die Stadt Erfurt um sich herum errichtete.
Gedenkstätte
Bearbeiten- Auf dem Dorfplatz erinnert seit 1984 eine Stele an den Todesmarsch von KZ-Häftlingen des KZ Buchenwald, die im Frühjahr 1945 durch den Ort getrieben wurden.
- An dem Denkmal auf dem Kirchhof für die Gefallenen beider Weltkriege aus dem Ort wird auch der Opfer in den sowjetischen Internierungslagern (1945–1950) gedacht.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Johann Wolfgang Friedrich Bönneken (1706–1769), Mediziner
- Fridolin Frenzel (1930–2019), Maler, Grafiker, Zeichner und Textilkünstler
Sonstiges
BearbeitenHopfgarten ist Teil einer Bildreihe von Lyonel Feininger, der Teile des Ortes in der Zeit seines Aufenthaltes am Bauhaus Weimar malte. Dabei entstand unter anderem das Bild Hopfgarten, 1920.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 142.
- ↑ Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 11/2019 vom 18. Oktober 2019 S. 385 ff., aufgerufen am 7. Januar 2020
- ↑ Landeswahlleiter: Wahlen in Thüringen 26.05.2019. Abgerufen am 24. November 2019.