Horn (braunschweigisches Adelsgeschlecht)
Horn ist der Name eines braunschweigisch-eichsfeldischen Patrizier- und Adelsgeschlechts.
Die Familie ist zu unterscheiden von einer Vielzahl anderer Geschlechter namens Horn (siehe Liste der Adelsgeschlechter namens Horn).
Geschichte
BearbeitenDas Geschlecht erscheint im Braunschweigischen wohl erstmals mit Curd von Horn, der zu Beginn des 14. Jahrhunderts lebte. In Braunschweig gehörte die Familie zu den bedeutendsten Patrizierfamilien und besaß mehrere Häuser, unter anderem am Kohlmarkt und in der Sonnenstraße. An der Martinikirche gab es ein Erbbegräbnis. Die Familie stellte mehrere Braunschweiger Bürgermeister, u. a. Adrian von Horn († 1640). Die meisten der Familie waren im Handel aktiv, einige erwarben jedoch auch Manufakturen, wie die Fayencemanufaktur von Horn.
Seitenlinien der Familie siedelten sich u. a. in Duderstadt, Heiligenstadt und Uelzen an. Remmert von Horn († 1611) war Assessor des Stadtgerichts Heiligenstadt. Jobst Adrean von Horn lebte 1655 in Duderstadt. Gereon Ignaz von Horn († 1752), Obersteueramtsassessor des Eichsfelds und kurmainzischer Hofrat in Heiligenstadt, erhielt am 16. Januar 1732 seinen rittermäßigen Adelsstand mit dem Prädikat „von“ bestätigt.[1] 1760/2 erscheint ein Regierungsrat S. F. von Horn in Heiligenstadt.[2]
Vermutlich zählt auch der 1660 auftretende Heinrich von Horn, Doktor beider Rechte und Rat der Äbtissin zu Herford, zur Familie.[3]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Heinrich Christoph von Horn (1662–1723), erster Pächter der fürstlichen Braunschweiger Fayencemanufaktur
Wappen
Bearbeiten- Blasonierung des Stammwappens: In Silber ein blauer Pfau ein grünes Rad schlagend. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Helmdecken der blaue Pfau wachsend mit ausgebreiteten Flügeln.
- Blasonierung des Wappens von 1732: In Blau ein goldener, dem Betrachter zugewandter Pfau ein Rad schlagend, darunter drei (2:1) silberne Jagdhörner mit silbernen Bändern. Auf dem blau-golden-blau-silbern bewulsteten Helm mit rechts blau-goldenen und links blau-silbernen Decken ein silberner, dem Betrachter zugewandter Pfau wachsend mit ausgebreiteten Flügeln.
Literatur
Bearbeiten- Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 1: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute A–L, Nürnberg 1878, S. 178 (uni-goettingen.de) und Tfl. 226 (uni-goettingen.de).
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 4: Graffen – Kalau v. Kalheim. Leipzig 1863, S. 482 (Google Bücher).
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1: A–K, Berlin 1855, S. 377 (digitale-sammlungen.de).
- George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 6 (Abgestorbene, erloschene Geschlechter), 6. Abt.: Ausgestorbener preußischer Adel, Provinz Sachsen (exl. die Altmark), Nürnberg 1884, S. 77 (uni-goettingen.de) und Tfl. 48 (uni-goettingen.de).
Weblinks
Bearbeiten- Horn (Braunschweiger Patrizierfamilie) auf vonhorninfo.wordpress.com (Webseite des Familienverbands von Horn).
- Österreichisches Staatsarchiv, AT-OeStA/AVA Adel RAA 199.11 Horn, Gereon Ignaz von, Obersteueramtsassessor des Eichsfelds (Erzstift Mainz), Adelsbestätigung als rittermäßiger Adelsstand, „von“, privilegium denominandi, 1732.01.16.