Horst Bednareck

deutscher Hochschullehrer, Professor für Marxismus-Leninismus

Horst Bednareck (* 18. März 1930 in Berlin; † 19. Juni 2015[1] ebenda[2]) war ein deutscher Gesellschaftswissenschaftler.[3]

Bednareck war das älteste von sechs Kindern einer Berliner Arbeiterfamilie.

Er engagierte sich in der Freien Deutschen Jugend (FDJ)[4], war Transportarbeiter und nach dem Zweiten Weltkrieg tätig im Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) Groß-Berlin[5] und in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).[4]

Er war Mitverfasser sowie Herausgeber von Veröffentlichungen zur deutschen Sozial- und Gewerkschaftspolitik sowie zur Geschichte der DDR. Unter anderem war er 2007 auch Gründungsvorsitzender des Vereins Freie Deutsche Gewerkschaften Förderverein zur Geschichte der Deutschen Gewerkschaftsbewegung (VFDG).

Bednareck war unter anderem auch Mitglied des Vereins Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde[2] und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA).[6] Für die Website des Bundes der Antifaschistinnen und Antifaschisten-Köpenick ermittelte er rund tausend Namen von verfolgten Köpenicker NS-Opfern und deren Schicksale (siehe hierzu auch Liste der Stolpersteine in Berlin-Köpenick).[7]

Bednareck war Mitglied der Partei Die Linke. Er lebte zuletzt im Seniorenheim Bethel in Köpenick und starb im Alter von 85 Jahren. Aus seiner Ehe mit Christel Bednareck (1933–2013), die als FDGB-Mitglied Abgeordnete der Volkskammer war, gingen zwei gemeinsame Söhne hervor.[4]

Der Journalist Wolfram Adolphi rezipierte ihn unter Bezugnahme auf Bednarecks Aufsatz Vom Aufbruch bis zum Zusammenbruch. Möglichkeiten, Chancen und Grenzen des demokratischen Blocks und der Nationalen Front der DDR, der in Band 4 von Ansichten zur Geschichte der DDR 1994 veröffentlicht wurde[8], mit den Worten: „Auch Horst Bednareck gehört zu den DDR-Historikern, die sich nach 1989 (Deutsche Wiedervereinigung) in den Streit um die Deutung der DDR-Geschichte mit kritisch-selbstkritischen Arbeiten einmischten.“[9]

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Einzelnachweise

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  1. Traueranzeige des VFDG. In: Neues Deutschland, 4./5. Juli 2015, S. 6. (online)
  2. a b Wir trauern um unsere verstorbenen Mitglieder. In: akzente – Monatszeitung der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e. V., Ausg. September 2015, S. 5. (online)
  3. Horst Bednareck (Hrsg.) (Memento vom 3. Februar 2016 im Internet Archive), Eulenspiegel-Verlag.
  4. a b c Hanna Wichmann: Prof. Dr. Horst Bednarek 1930–2015. In: blättchen. Ausg. Nr. 214, Die Linke Bezirksverband Treptow-Köpenick, Juli 2015, S. 3. (online)
  5. Nachlassmaterialien von Theodor Leipart übergeben. Auf: Johannes-Sassenbach-Gesellschaft, 2013.
  6. Wir gratulieren! In: Unser Blatt, Nr. 58, VVN-BdA, S. 13. (online)
  7. Impressum (Memento des Originals vom 6. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bda-koepenick.de, BDA Köpenick.
  8. Horst Bednareck: Vom Aufbruch bis zum Zusammenbruch. Möglichkeiten, Chancen und Grenzen des demokratischen Blocks und der Nationalen Front der DDR. In: Dietmar Keller, Hans Modrow, Herbert Wolf (Hrsg.): Ansichten zur Geschichte der DDR. Band 4. Bonn-Berlin 1994, S. 225–238.
  9. Wolfram Adolphi: Über Hegemonie und Gewalt in der DDR. In: Das Argument. 288/2010, S. 576, Fußnote Nr. 4.