Horst Krumpen
Horst Krumpen (* 15. Juli 1966 in Inden[1]) ist ein deutscher Kaufmann und Politiker (FDP, Die Linke).
Leben
BearbeitenKrumpen ist ausgebildeter Kaufmann und studierter Sozialpädagoge. Zwölf Jahre diente er als Berufssoldat und Offizier bei der Bundeswehr.[2] 1986 trat er in die FDP ein. 1998 wurde er zum Schriftführer des FDP-Landesverbandes Bayern und war damit Mitglied des FDP-Landesvorstandes,[3] im Jahr 2000 zum ehrenamtlichen Generalsekretär der FDP Bayern[4] neben seiner Tätigkeit als selbständiger Sportartikelverkäufer gewählt. Dieses Amt übte er bis Ende September 2004 aus.[5] Gleichzeitig war er von 2001 bis Ende 2004 Mitglied des FDP-Bundesvorstandes.[6] 2002 kandidierte er für den Deutschen Bundestag im Wahlkreis Kulmbach als Direktkandidat und wurde Viertplatzierter.[7] 2003 war er Spitzenkandidat der Mittelfränkischen FDP bei der Landtagswahl in Bayern[8] und stand auf Platz 1 der Landesliste, die FDP scheiterte jedoch an der Fünf-Prozent-Hürde.[9] Bei der Bundestagswahl 2005 kandidierte er erneut für den Deutschen Bundestag, diesmal im Wahlkreis Schweinfurt.[10] Für seine Verdienste um die FDP in Bayern wurde Krumpen mit der Thomas-Dehler-Medaille in Gold geehrt.
Von Oktober 2004[2] bis Ende 2006 war er als hauptamtlicher Landesgeschäftsführer[11] und Pressesprecher der FDP Berlin,[12] von 2007 bis 2009 als Leiter der Liberalen Bürgerbüros für den Fraktionsvorsitzenden der FDP-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern, Michael Roolf, tätig.[13]
Im Juni 2010 trat Krumpen aus der FDP aus,[13] im Oktober 2010 in die Partei Die Linke ein,[14] weil er über die Sprüche von der „spatrömischen Dekadenz“ und das Ignorieren der sozialen Frage der FDP erbost gewesen sei.[15] Seit April 2015 ist Krumpen Kreisvorsitzender des Kreisverbandes Die Linke Nordwestmecklenburg.[16][17] Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2016 war er Direktkandidat im Wahlkreis Wismar[18] und stand auf Platz 27 der Landesliste.[19] Bei der Bundestagswahl 2017 war er Direktkandidat im Wahlkreis Ludwigslust-Parchim II – Nordwestmecklenburg II – Landkreis Rostock I[14] und erreichte den 4. Platz.[20] 2018 war er Bürgermeisterkandidat für Die Linke in Wismar[21] und erreichte den dritten Platz.[22] Seit Mai 2019 Mitglied des Kreistages Nordwestmecklenburg[23] und der Bürgerschaft der Hansestadt Wismar.[24] Anfang August 2021 wurde er zum Fraktionsvorsitzenden der Fraktion Die Linke in der Bürgerschaft Wismars gewählt, nachdem er diese Funktion bereits ab Juni 2021 kommissarisch ausgefüllt hatte.[25] 2021 kandidierte er im Wahlkreis Wismar für Die Linke bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern als Direktkandidat,[26] wurde jedoch nur Viertplatzierter.[27] Seit März 2022 ist Krumpen stellvertretender Landesvorsitzender DIE LINKE Mecklenburg Vorpommern.
Privates
BearbeitenKrumpen ist alleinerziehender Vater und hat einen Sohn.[28] Er betreibt einen Laden in Wismar.[29] Er engagiert sich 2007 im Netzwerk für Demokratie und Toleranz gegen Neonazismus in Wismar.[30][31][32]
Seit März 2019 ist er Landesvorsitzender des ADFC in Mecklenburg-Vorpommern[33][34] und wurde im August 2021 und im März 2023 wiedergewählt.[35] Krumpen engagiert sich für einen fahrradfreundlichen Verkehrswegsausbau.[36]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Nach Unterlagen aus dem Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach.
- ↑ a b Dirk Westphal: Ein Bayern-General kommt nach Berlin, welt.de, 21. November 2004.
- ↑ Bruno Jahn: Biographisches Handbuch der deutschen Politik, 2004, S. 427 [1]
- ↑ Albert Oeckl: Taschenbuch des Öffentlichen Lebens, Deutschland, 2002/2003, 52. Jahrgang, Festlandverlag, S. 938 [2]
- ↑ Peter Issing: Leutheusser-Schnarrenberger ohne General, Welt am Sonntag, 5. September 2004.
- ↑ Bruno Jahn: Biographisches Handbuch der deutschen Politik. Band 1, 2004, S. 427.
- ↑ FEDERAL REPUBLIC OF GERMANY: LEGISLATIVE ELECTION OF 22 SEPTEMBER 2002, Bayern, Wahlkreis 241: Kulmbach.
- ↑ FDP Mittelfranken trifft sich in Greding zu Strategiekonferenz, donaukurier.de, 6. Mai 2013: „Der bayerische Generalsekretär Horst Krumpen, der selbst Spitzenkandidat der mittelfränkischen FDP für die Landtagswahl ist“.
- ↑ Robert Kofer: Freudig im Wahlkampf: "Ich kandidiere aus ganzem Herzen", donaukurier.de, 2. September 2003
- ↑ Horst Krumpen Direktkandidat, mainpost.de, 6. Juli 2005.
- ↑ Albert Oeckl: Taschenbuch des Öffentlichen Lebens, Band 56, Festland-Verlag, 2007, S. 1109 [3]
- ↑ Stefan Schulz: FDP-Landesgeschäftsführer Horst Krumpen soll zum Jahresende gehen. In: Die Welt, 12. Oktober 2006. Abgerufen am 13. Oktober 2021.
- ↑ a b Bernhard Honnigfort: Glaubwürdigkeit und andere Kleinigkeiten, fr.de, 14. Juni 2010.
- ↑ a b Roland Güttler: Bundestagswahl in Crivitz: Teilhabe mehr als Grundsicherung, svz.de, 5. September 2017.
- ↑ Norbert Wallet: Spitzenkandidaten im Wahlkampf: Bartsch setzt auf Linkspartei pur, stuttgarter-zeitung.de, 30. August 2017
- ↑ Führungswechsel bei den Linken Horst Krumpen ist neuer Vorsitzender in Nordwestmecklenburg, Schweriner Volkszeitung, 22. April 2015 auf genios.de
- ↑ Nordwestmecklenburg: Horst Krumpen bleibt Linken-Kreischef, ostsee-zeitung.de, 6. August 2021
- ↑ Presseinformation zur Landtagswahl, Nordwestmecklenburg.
- ↑ Amtsblatt für Mecklenburg Vorpommern, Nr. 30, 2016, S. 848 PDF-Datei, S. 3.
- ↑ Der Bundeswahlleiter: Direktkandidat(innen) in Ludwigslust-Parchim II – Nordwestmecklenburg II – Landkreis Rostock I - Der Bundeswahlleiter. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2017; abgerufen am 15. September 2017.
- ↑ „Nichts ist so gut, dass es nicht besser werden kann“, ostsee-zeitung.de, 20. März 2018.
- ↑ Wismars Bürgermeister Thomas Beyer wiedergewählt, sueddeutsche.de, 15. April 2018.
- ↑ Diese Politiker sitzen jetzt im Kreistag Nordwestmecklenburg, ostsee-zeitung.de, 27. Mai 2019: „Die Sitze der Linken gehen an: Jörg Bendiks, Björn Griese, Michael Heinze, Judith Keller, Thomas Konieczny, Ralph Krüger, Horst Krumpen, Renate Lüders, Simone Oldenburg und Volkmar Schulz“.
- ↑ Ergebnis der Wismarer Bürgerschaft ist da: SPD bleibt vorne, AfD erreicht Fraktionsstärke, CDU verliert, ostsee-zeitung.de, 27. Mai 2019: „Ebenfalls zwei Sitze weniger bekommt die Linke. Für sie Crista Hagemann, Horst Krumpen, Renate Lüders, Reinhard Sieg und Marion Wienecke im neuen Stadtparlament.“
- ↑ Horst Krumpen ist neuer Chef der Linken-Fraktion der Wismarer Bürgerschaft, ostsee-zeitung.de, 6. August 2021.
- ↑ NDR Kandidat:innencheck: Horst Krumpen (Die Linke), Landtagswahl 2021, wdr.de.
- ↑ Wahlkreis 10: Wismar, ndr.de, 27. September 2021.
- ↑ Horst Krumpen, originalsozial.de
- ↑ Sein Ziel: Zurück nach Berlin, svz.de, 9. August 2017
- ↑ n Philipp Wittrock: Neonazi-Szene in Wismar Werwölfe im Weltkulturerbe, spiegel.de, 18. August 2007
- ↑ Bürger machen gegen rechte Szene mobil: "Schöner Leben ohne Naziläden", t-online.de, 13. September 2007
- ↑ Mathias Brodkorb: Rechtsextremismusexpertin und Buchautorin Andrea Röpke in Wismar, endstation-rechts.de, 14. September 2007
- ↑ Horst Krumpen ist neuer Landesvorsitzender des ADFC, ostsee-zeitung.de, 18. März 2019.
- ↑ Kritik an „autozentrierter Verkehrsplanung“, zeit.de, 3. August 2021.
- ↑ ADFC: Kostenfreie Beförderung von Rädern im Nahverkehr, abendblatt.de, 16. August 2021
- ↑ Heike Becker: Bordsteinkanten und Schutzstreifen: Wie wird Radfahren attraktiver?, Dorf Stadt Kreis – starke Geschichten aus dem Norden, NDR 1 Radio MV, 14. Oktober 2021
Personendaten | |
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NAME | Krumpen, Horst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kaufmann und Politiker (FDP, Die Linke) |
GEBURTSDATUM | 15. Juli 1966 |
GEBURTSORT | Inden |