Horst Wawrzynski

deutscher Polizist, Polizeipräsident in Chemnitz; Polizeipräsident in Leipzig

Horst Wawrzynski (* 9. November 1952)[1] ist ein deutscher Polizeibeamter, zuletzt von 2008 bis 2012 Polizeipräsident von Leipzig. 2013 war er CDU-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Leipzig.

Horst Wawrzynski wuchs im bayerischen Fürstenfeldbruck bei München auf. 1970 kam er zur bayerischen Polizei. Um in den höheren Dienst zu gelangen, begann er 1984 ein Studium, das er 1986 abschloss. 1990 kam er im Rahmen von Einführungs- und Aufbauseminaren das erste Mal nach Leipzig. 1993 bis 1996 lehrte er an der Polizeiführungsakademie in Münster-Hiltrup; im Anschluss war er bis 2000 Leiter der Bereitschaftspolizei von Sachsen, bis 2004 dann Polizeipräsident in Chemnitz. In Leipzig hatte er mit dem Fall Michele sowie dem sogenannten Diskokrieg zu tun, aber auch der Auseinandersetzung von Hells Angels und Bandidos. In Zusammenhang der sogenannten Sachsensumpf-Affäre stellte Wawrzynski 2008 Strafanzeige wegen Verleumdung gegen die inzwischen freigesprochenen Leipziger Journalisten Thomas Datt und Arndt Ginzel. Die beiden Polizeibeamten, die in Datts und Ginzels Artikeln im Spiegel und auf Zeit online angeblich verleumdet worden seien, hatten eine solche Anzeige selbst nicht stellen wollen.[2]

Die CDU in Leipzig nominierte ihn auf einem Parteitag am 23. Juni 2012 als Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl 2013.[3] Im Wahlkampf warb Wawrzynski damit, bereits Personalverantwortung für bis zu 4.000 Menschen getragen zu haben. Er forderte die Vereinfachung der Ansiedlung von Firmen durch Genehmigung „aus einer Hand“ und wollte Schulen, Straßen und Turnhallen erneuern.[4]

Gegenkandidaten der Wahl im Januar und Februar 2013 waren neben dem wiedergewählten Amtsinhaber Burkhard Jung (SPD) unter anderen Felix Ekardt (Grüne), Barbara Höll (Die Linke), René Hobusch (FDP) und Dirk Feiertag (parteilos).[5] Im ersten Wahlgang erreichte Horst Wawrzynski 25,9 % der Stimmen und landete damit auf dem zweiten Platz hinter dem Amtsinhaber Burkhard Jung mit 40,2 %. Im zweiten Wahlgang erhielt Horst Wawrzynski 28,7 %. Gewählt wurde Burkhard Jung von der SPD mit 45,0 %.[6]

Ab Oktober 2012 leitete sein designierter Nachfolger Bernd Merbitz die Polizeidirektion und Wawrzynski befand sich im Urlaub.[7] Inzwischen schied er aus dem aktiven Dienst aus.

Einzelnachweise

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  1. Matthias Roth: Doppelte Party: CDU-Kandidat zur OBM-Wahl Wawrzynski wird 60 und eröffnet Wahlbüro. In: lvz-online.de. 9. November 2012, archiviert vom Original am 11. Februar 2013; abgerufen am 9. Juni 2016.
  2. Neues aus dem Sachsensumpf. In: Kölner Stadtanzeiger. 9. November 2012, abgerufen am 29. November 2017.
  3. CDU-Kandidat Horst Wawrzynski: "Mir ist die Unterstützung aller Seiten sicher!" In: Leipzig-Fernsehen.de. 23. Juni 2012, archiviert vom Original am 6. Februar 2013; abgerufen am 29. November 2017.
  4. Klaus Staeubert: Ich weiß, wie man’s macht. Interview mit Wawrzynski, LVZ vom 12. November 2012, S. 18.
  5. Evelyn ter Vehn: Sechs Kandidaten zur OBM-Wahl 2013 in Leipzig zugelassen – Kritik am Verfahren. In: lvz-online.de. 2. Januar 2013, archiviert vom Original am 17. Februar 2013; abgerufen am 9. Juni 2016.
  6. Wahl des Oberbürgermeisters 2013. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, abgerufen am 9. Juni 2016.
  7. Frank Döring: Zwei Polizeichefs in einem Büro: Wawrzynski begrüßt Nachfolger Merbitz in Leipzig. In: LVZ.de. 2. Oktober 2012, abgerufen am 29. November 2017.