Hufbeschlaglehrmeister

militärischer Dienstgrad

Hufbeschlaglehrmeister war ein unterhalb der Offiziere der Wehrmacht angesiedelter Dienstgrad, welcher in der Regel Unterveterinären oder Unteroffizieren im Veterinärwesen offenstand. Sie besaßen gegenüber Untergebenen Weisungsbefugnis und Befehlsgewalt.[2] Die in diesen Rang eingewiesenen Soldaten sind nicht mit den beamteten Hufbeschlagmeistern der Remonteschulen zu verwechseln. Ab September 1937 bildeten die Hufbeschlaglehrmeister eine eigene Rangklasse, oberhalb der Unteroffiziere mit Portepee. In diese Rangklasse wurden 1938 die neu geschaffene Gruppe der Festungswerkmeister eingereiht.[3]

Wehrmacht, Hufbeschlaglehrmeister
Heer Hufbeschlaglehrmeister
Heer Hufbeschlaglehrmeister

Dienstgradabzeichen eines Hufbeschlag­lehrmeisters, 1939 (ab 1942 mit 1 Rangstern)
Dienstgradgruppe Ranggruppe III. Unteroffiziere

1. Rangklasse der Festungswerkmeister und Hufbeschlaglehrmeister[1]

NATO-Rangcode ggf. WO-1
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Hufbeschlaglehrmeister
Dienstgrad Marine kein Äquivalent
Abkürzung (in Listen)
Besoldungsgruppe Besoldungsgruppe 18

Für die Sonderlaufbahn Hufbeschlagpersonal kamen Soldaten in Frage, die vom Beruf Schmied waren und möglichst die Gesellenprüfung bestanden hatten. Im 11. bzw. 12. Dienstjahr konnten geeignete Beschlagmeister oder Oberbeschlagmeister in einem besonderen erst dreimonatigen, dann viermonatigen Lehrgang an einer Militär-Lehrschmiede zum Hufbeschlaglehrmeister ausgebildet werden. Nach bestandener Prüfung und vollendeter zwölfjähriger Gesamtdienstzeit konnten sie zum Hufbeschlaglehrmeister befördert werden.[4]

Dienstgradabzeichen und Waffenfarbe

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Die Hufbeschlaglehrmeister trugen anfangs die Schulterklappen der Feldwebel oder Oberfeldwebel. Auf dem rechten Unterärmel das Laufbahnabzeichen, ein gelbgesticktes, mit der Öffnung nach unten weisendes Hufeisen mit Stern, auf einem Kreis aus Abzeichentuch. Trotz Überführung in eine eigene Rangklasse, im September 1937, behielten sie die bisherigen Rangabzeichen der Feldwebel bzw. Oberfeldwebel noch bei. Die Waffenfarbe war goldgelb.

Dies änderte sich erst im September 1939, mit Einführung geflochter Schulterstücke. Diese ähnelten in der Machart dem von den Heeresmusikmeistern bis 1938 getragenen Modell. Das Geflecht bestand jedoch aus goldgelber Wollschnur, die mittlere der drei Schnüre war weiß bzw. aluminiumfarben. In der Mitte des Schulterstücks steckte ein mit seiner Öffnung zur Schulternaht weisendes Hufeisen aus Weißmetall. Darunter für den Oberhufbeschlaglehrmeister einen Aluminium-Rangstern, der Hufbeschlaglehrmeister keinen Rangstern. Die Tragung des Laufbahnabzeichens auf dem Unterärmel entfiel. Das Geflecht ruhte auf einer Tuchunterlage in Waffenfarbe, die sich, mit Einführung der Schulterstücke, von Goldgelb in das Karmesinrot der Veterinäre änderte.

Mit Verfügung vom 7. Mai 1942 wurden Schulterstücke „neuer Probe“ eingeführt. Das genaue Aussehen war darin nicht erklärt, ist aber anhand einer gesiegelten Probe vom 8. Juni 1942 definiert. Das Aussehen von Geflecht und Tuchunterlage blieb unverändert. Doch der Festungswerkmeister trug nun einen Stern, der Festungsoberwerkmeister zwei Sterne, unter- und oberhalb des Laufbahnabzeichens.[5][6]

Mit der oben genannten Verfügung erhielten auch die Festungswerkmeister Schulterstücke „neuer Probe“ und gleicher Machart, jedoch von vermutlich hochoranger Farbe mit weißer Mittelschnur.

Dienstgrad
niedriger:
Stabsfeldwebel

Deutsches Reich 
Hufbeschlaglehrmeister

(Festungswerkmeister)

höher:
Oberhufbeschlaglehrmeister

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Absolon, Rudolf: Die Wehrmacht im Dritten Reich, Bd. V: 1. September 1939 bis 18. Dezember 1941, Schriften des Bundesarchivs, Bd. 16/V, Boppard am Rhein: Harald Boldt Verlag, 1988, S. 160 u. S. 349.
  2. Hufbeschlagschmiede trugen im Zweiten Weltkrieg im Veterinärwesen bezüglich Hufbeschlag, Hufpflege und Pferdehaltung besondere Verantwortung, da die Wehrmacht 70–80 % des Transportaufkommens mit Pferdegespannen abwickelte. Eine Infanteriedivision verfügte beispielsweise durchschnittlich über 5.000 Pferde, wobei für je drei Soldaten ein Pferd vorgehalten wurde.
  3. Adolf Schlicht, John R. Angolia: Das Heer (= Die deutsche Wehrmacht – Uniformierung und Ausrüstung. Band 1). Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-01390-8, S. 237–238.
  4. Absolon, Rudolf: Die Wehrmacht im Dritten Reich, Bd. II: 30. Januar 1933 bis 2. August 1934, Schriften des Bundesarchivs, Bd. 16/II, Boppard am Rhein: Harald Boldt Verlag, 1971, S. 184.
  5. Heeresverordnungsblatt 42, Teil B, S. 280, Nr. 439
  6. vgl.Adolf Schlicht, John R. Angolia: Uniforms and Traditions of the German Army, 1933-1945 (3 Bände, 1984-1987). R. James Bender, San Jose (California) 1984, ISBN 978-0-912138-34-3, S. 373 (Bd. 1).