Hugo Hercules war ein farbiger Comicstrip des Deutsch-Amerikaners W. H. D. Körner (* 1878 in Lunden; † 1938 in Interlaken, New Jersey), der allwöchentlich in der Sonntagsbeilage der Chicago Tribune abgedruckt wurde. Der Strip lief vom 7. September 1902 bis zum 11. Januar 1903 und brachte es auf insgesamt siebzehn Folgen. Trotz seiner kurzen Laufzeit gilt Hugo Hercules als der früheste Superhelden-Comic.[1]

Hugo Hercules tritt vorbei, aber dann... (Strip vom 16. November 1902)

Hugo Hercules ist ein gutaussehender Mann mit übermenschlichen Kräften. Er kann Autos stemmen, einen Elefanten hochheben, eine Straßenbahn herbeiziehen und ein Haus wie einen Fußball wegtreten. Dabei setzt er seine Kraft zum Wohle seiner Mitmenschen, meistens Frauen, ein. Am Ende der drei bis sechs Panels sagt er seinen Erkennungssatz: “Just as easy.” („Ganz einfach.“)

Superheldenmotiv

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Hugo Hercules in Superman-Pose

Die Frage, ob Hugo Hercules als erster Superheld gelten kann, ist nicht eindeutig zu beantworten. Er kann jedoch als Wegbereiter des Superheldengenres angesehen werden, denn es gibt viele Gemeinsamkeiten.[2] Hugo Hercules besitzt eine übermenschliche körperliche Kraft, die niemand sonst aufweist. So stemmt er im Strip vom 26. Oktober 1902 (Now, Wasn’t This Kind of Hugo Hercules?) mit bloßen Händen ein Automobil, wie es Superman erst Jahrzehnte später auf der Erstausgabe von Action Comics vom Juni 1938 auch tun wird.[3] Er taucht immer dann auf, wenn er gebraucht wird, er nutzt seine Kraft in den allermeisten Fällen zum Guten, und jeder kennt ihn. Auch ist „Hugo Hercules“ ein prototypischer Superheldenname, der einerseits an den antiken Heros und Halbgott Herkules erinnert und andererseits durch die Alliteration auf kommende Superhelden wie Peter Parker, Bruce Banner und Wonder Woman hinweist.

Allerdings unterscheidet sich Hugo Hercules in einigen Punkten von den modernen Superheldenfiguren. Hercules trägt kein Spandex-Kostüm mit flatterndem Cape und hat auch kein Superheldenlogo. Auch fehlt ihm die übliche Aufspaltung in zwei Identitäten, die bürgerliche und die geheime Identität (Beispiele: Clark Kent ist Superman, Bruce Wayne ist Batman). Außerdem gibt es keine Ursprungsgeschichte, die dem Leser die Ursache seiner übermenschlichen Kraft erklärt.

Comicstrips

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Rezeption

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Durch den Comicautor Alan Moore kam es zu einer Hommage und einmaligen Wiederbelebung der Figur. Im Band Nemo: Fluss der Geister (2015) der Reihe The League of Extraordinary Gentlemen hatte Hugo Hercules einen Gastauftritt.[4]

Dokumentarfilm

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  • Hugo Hercules & The Wild West. Regie: Martina Fluck, Deutschland 2023, 88 Minuten.
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Commons: Hugo Hercules – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ein Dithmarscher geht nach Westen In: taz vom 4. November 2023.
  2. Laura Glötter: Hugo Hercules – The First Superhero?! Das Magazin für Comic-Kultur vom 20. Mai 2020.
  3. Superman-Comic-Auktion: Das teuerste Heftchen der Welt auf Spiegel Online vom 20. August 2014.
  4. Alan Moore and Kevin O’Neill: Nemo: River of Ghosts (ISBN 978-1-60309-355-2).