Hugo Scholz (Schriftsteller)

deutscher Schriftsteller und Landwirt österreichisch-tschechoslowakischer Herkunft

Hugo Scholz (* 27. Juli 1896 in Ottendorf, Böhmen; † 15. Oktober 1987 in Seeg, Allgäu), Pseudonyme: Hans Balderbauer, Urli Hofer, H. Roggenberger, war ein deutscher Schriftsteller und Landwirt österreichisch-tschechoslowakischer Herkunft.

Der Landwirtssohn Hugo Scholz besuchte das Benediktiner-Gymnasium in Braunau sowie die landwirtschaftliche Fachschule, anschließend nahm er in der österreichischen Armee am Ersten Weltkrieg teil, wobei er schwer verwundet wurde. Nach seiner Rückkehr führte er ab 1920 den elterlichen Hof in Ottendorf und widmete sich daneben einer journalistischen sowie schriftstellerischen Tätigkeit. Scholz wirkte bis 1938 als Herausgeber sowie Chefredakteur der sudetendeutschen Zeitung „Scholle“ sowie der Monatsschrift „Das neue Dorf“. Zudem gab er den Dorfkalender „Botschaft des Ackers“ heraus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Tschechoslowakei vertrieben, lebte er zeitweise in München und betrieb neben seiner literarischen Tätigkeit bis 1968 eine kleine Landwirtschaft auf Goimenen ob Seeg. Seine Erinnerungen erschienen 1975 unter dem Titel „Wie's einst war bei uns daheim. Ein Hof in Böhmen“, erschienen 1975 in dritter Auflage im Helmut Preussler Verlag in Nürnberg. Er erhielt 1927 den Ehrenpreis des Bundes der Deutschen, 1930 den Dramenpreis der Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft sowie 1968 den Landschaftspreis Polzen-Neiße. Scholz trat als Autor von Romanen hervor, in denen Bauern sowie Handwerker die Hauptrollen verkörpern.

Werke (Auswahl)

Bearbeiten
  • Die Dörfer: Menschen und Bräuche aus dem Schlesischen Bergland, Bergstadtverlag, Breslau, 1926
  • Der versunkene Pflug. Roman, Heimatverlag Leopold Stocker, Graz, 1927
  • Heiliger Brand: Ein sudetendeutsches Schauspiel, Verlag "Ackerbotschaft", Braunau, Sudetenland, 1938
  • Dolf, der Grenzlandjunge, Rudolf Schneider Verlag, Reichenau, 1943
  • Das Dorf der tausend Pferde : Roman, Heimatverlag Leopold Stocker, Graz, Stuttgart, 1960
  • Der Sohn des Handwebers, Auer Verlag, Donauwörth, 1968
  • Erbe und Geheimnis des Naturarztes Johann Schroth, 2., geänderte Auflage, Allgäuer Zeitungsverlag, Kempten, 1981

Literatur

Bearbeiten
  • Georg Lukas: Ein Bauerndichter unserer Zeit: Hugo Scholz. In: Der Wegweiser. Blätter zur Förderung und Verbreitung des guten Buches. Nr. 3/1935. Graz und Leipzig: Leopold Stocker Verlag 1935.
  • Bund der Vertriebenen (Germany), Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen: Ostdeutsche Gedenktage, Bände 1975-1979, Bund der Vertriebenen, 1979 Seite 73.
  • Norbert Linz: Der Bund der Landwirte in der Ersten Tschechoslowakischen Republik, In: Band 39 von Veröffentlichungen des Collegium Carolinum, Oldenbourg, 1982, ISBN 3486506013. Seite 195.
  • Sudetendeutsches Archiv: Mitteilungen des Sudetendeutschen Archivs, Ausgaben 90-93, Sudetendeutsches Archiv, 1988 Seite 55.
  • Walther Killy und Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 9, K.G. Saur Verlag GmbH & Co. KG, München, 1996, ISBN 3-598-23163-6. Seite 110.
Bearbeiten