Hundt (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht

Die Familie von Hundt war ein fränkisches Uradelsgeschlecht, das auch in der Oberpfalz (in Püchersreuth und Thumsenreuth) ansässig wurde. Das Geschlecht ist vermutlich vor 1700 ausgestorben.

Wappen derer von Hundt zu Kirchberg aus Siebmachers Wappenbuch 1605

Das Geschlecht ist nicht zu verwechseln mit den fränkischen Hund von Wenkheim, den oberbayerischen Hundt zu Lautterbach, den schlesischen Freiherren von Hundt und Alten-Grottkau sowie den nordhessischen Hund, die jeweils verschiedene Wappen führen.

Geschichte

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Die Familie von Hundt ist bislang kaum erforscht, insbesondere die Ursprünge.

Thumsenreuth

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Schloss Thumsenreuth

Das Schloss Thumsenreuth in der Oberpfalz hatte im dritten Viertel des 16. Jahrhunderts bereits eine ähnliche Gestalt wie heute. Dies beweist eine Miniaturansicht auf einer aus dieser Zeit stammenden Karte, die im Staatsarchiv Amberg aufbewahrt wird. Christoph Notthafft, der 1586 in den Besitz von Thumsenreuth kam, ließ das Schloss noch im selben Jahr renovieren und mit einem Erker schmücken. Dieser trägt sein Familienwappen sowie die Wappen seiner beiden Ehefrauen Dorothea von Biberern und Martha von Seckendorff. Zwischen 1614 und 1653, in einer Übergangsphase verschiedener Besitzer, sind die von Hundt auf Schloss Thumsenreuth in Erscheinung getreten:

  • Wolf Ernst Hundt von Thumsenreuth (durch eine Heirat 1649 namentlich belegt)
  • Johann Christoph von Hundt auf Thumsenreuth († 1662) ⚭(1656) Maria Elisabeth von Saurzapf (* 25. März 1629 in Regensburg, † 26. Februar 1702 in Pappenheim)
  • Maria Barbara (* 25. Mai 1661 auf Schloss Pillmersried, † 1733) ⚭(Jan. 1680) Freiherr Franz Carl von Neuhaus auf Höfen (* 1651, † 18. August 1684).
  • Vier Kinder (alle im Kindesalter noch vor 1687 verstorben).[1]

Thumsenreuth ging an die Söhne des Jakob von Hundt über, die das Gut 1653 an den damals in schwedischen Diensten stehenden Ernst Odowalsky (von Streitberg) verkauften. Seit 1661 befindet sich das Gut bis heute in den Händen der mit den Hundt verwandten Freiherren von Lindenfels.

Püchersreuth

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Toreinfahrt ins Neue Schloss in Püchersreuth

Im oberpfälzischen Püchersreuth gibt es ein Altes und ein Neues Schloss. Während das Alte Schloss nur noch in verbauten Resten vorhanden ist, prägt das Neue Schloss den Ortskern. Der Besitz der Familie von Hundt in Püchersreuth wird mit dem Zeitraum 1663–1748 angegeben. Zwei Doppelwappen Hundt/Sparneck weisen am Neuen Schloss und am Altar in der unteren Kirche auf die gemeinsame Verwaltung (Kondominat) des Landsassengutes durch die beiden Familien hin, die vermutlich eine Folge gemeinsamer Erbgänge war. Außerdem befinden sich in der Kirche mehrere Grabsteine verwandter Personen mit weiteren Wappendarstellungen.

Folgende Personen der Familie von Hundt sind in Püchersreuth bekannt:

  • Hans Gottfried Hundt auf Püchersreuth, kurbayrischer Dragonerhauptmann, mit 47 Jahren 1670 gestorben und seine Frau Maria Cordula, geborene von Lindenfels, 1708 mit 68 Jahren verstorben, mit den Kindern Anna Maria Salome Hundt, gestorben 1668 mit 24 Jahren und Hans Ernst und Hans Gottfried Bernhard Hundt, 1665 und 1670 in der Wiege verstorben (laut Grabsteinen).

Verwandtschaft mit der Familie von Sparneck

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Die Familie von Sparneck hat ihrem Namen von ihrem Stammgebiet um den Ort Sparneck (Landkreis Hof). In der Spätzeit des Geschlechtes wurden sie nach der Zerstörung vieler ihrer Burgen 1523 durch den Schwäbischen Bund in die heutige Oberpfalz nach Reuth, Püchersreuth und Guttenthau abgedrängt und hatten dort noch einmal eine Blütezeit. Die Folgen des Raubrittertums, vor allem die Unterstützung des Hans Thomas von Absberg, überstand letztlich nur die Weißdorfer Linie der Sparnecker. Die Sparnecker erwarben dort ihren Teil am Landsassengut 1702 von der Familie von Gravenreuth und verkauften ihn 1738 an Georg Joseph von Boslarn. Während die Familien Hundt und Sparneck Püchersreuth gemeinsam besaßen, fanden rege Bautätigkeiten am Neuen Schloss und an der Kirche statt. Es wurde auch ein neuer Altar gestiftet. Das Geschlecht ist kurz danach 1744 im Mannesstamm ausgestorben.

Bislang können als tatsächliche Bewohner auf Püchersreuth nur Hans Christoph Erdmann (1675–1725) von Sparneck und seine Familie, z. B. sein Sohn Lothar Franz Ferdinand († 1735) nachgewiesen werden. Als Altarstifter von 1724 wird öfter auf einen Christian Joseph von Sparneck hingewiesen, beim Vornamen ist eine Namensverwechslung wahrscheinlich.

Neben der gemeinsamen Verwaltung des Landsassengutes Püchersreuth besiegelten die Familien von Hundt und von Sparneck ihr gemeinsames Streben auch mit Verheiratungen. So wird als Patin 1675 Anna Barbara Hundt, geborene von Sparneck zu Seisenhof genannt und 1649 ist die Heirat der Anna Katharine von Sparneck mit Wolf Ernst Hundt von Thumsenreuth belegt. In der Püchersreuther Kirche befindet sich der Grabstein von Magdalena Margaretha, die von 1654 bis 1732 lebte. Sie ist als Tochter aus der Ehe eines von Hundt mit einer von Sparneck hervorgegangen und wurde zu Thumsenreuth geboren.

(Inschrift auf dem Epitaph der Magdalena Margaretha: „DIE HOCH.WOHL. GEBOHRNE / FRAULEIN FRAULEIN MAGDALENA / MARGARETHA HUNDIN IST GEBOHRN / ZU TUMBSENREUTH DEN : 18 : IANUARH . / . 1654 . / GESTORBEN ZU PICHERSREÜTH DEN 5. / FEBR. 1732 . ALT 78 . IAHR ZWEI WOCH- / EN FÜNF TAG . GOTT / SEÜ IHR UND UNS / ALEN GNAEDIG“)

Das Wappen zeigt einen springenden schwarzen Hund auf rotem Untergrund. Das heutige Gemeindewappen von Püchersreuth erinnert an die Herrschaft der von Hundt über das Landsassengut Püchersreuth. Es zeigt einen roten Hund mit goldenem Halsband auf silbernem Grund. Das rote Gitter darunter ist ein Hinweis auf den Waldsassener Abt Nikolaus III. Eppenreither (1417–1433), der aus dem Ortsteil Eppenreuth stammt. Die Farbgebung rot und silber unterstreicht den früheren Einfluss des Klosters Waldsassen auf Püchersreuth.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Thomas Freller: Maria Barbara von Neuhaus aus Pillmersried, Wohltäterin, Oberhofmeisterin und Dichterin – Eine Miszelle zum Pietismus und zur weiblichen Amtsmobilität im Ancien Régime in: Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 162/2022 Regensburg 2022.