Hungerturm (Tauberbischofsheim)
Der Hungerturm, auch Hexenturm,[1] ist ein ehemaliger Gefängnisturm und Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung in Tauberbischofsheim im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg. Der zu Beginn des Spätmittelalters errichtete Bau steht unter Denkmalschutz.[2]
Lage
BearbeitenDer Hungerturm liegt heute Am Mühlkanal, der aus dem Brehmbach durch einen Graben abgezweigt wird. In der Nähe des Hungerturms befindet sich das Kurmainzische Schloss mit dem Türmersturm, einem weiteren Turm der ehemaligen Stadtbefestigung.
Geschichte
BearbeitenDer Hungerturm wurde wohl zu Beginn des Spätmittelalters im Rahmen des Baus der Stadtbefestigung und der Stadtmauer errichtet, nachdem Bischofsheim (heute: Tauberbischofsheim) zuvor am Ende des Hochmittelalters die Stadtrechte verliehen wurden.[3] Der Name „Hungerturm“ lässt auf eine damalige Verwendung als Gefängnis schließen.
Obwohl die mittelalterliche Stadtbefestigung mit einer etwa zehn Meter Hohen Stadtmauer und bis zu 20 Türmen mit Beginn der Neuzeit zunehmend entfernt wurde, blieb der Hungerturm mit einem kleinen Teil der Stadtmauer erhalten.[3][4]
Architektur
BearbeitenDer in runder Form erbaute Turm ist in die ehemalige, mittelalterliche Stadtmauer Tauberbischofsheims integriert. Der Hungerturm ist nach § 28 (Gebäude) des baden-württembergischen Denkmalschutzgesetzes geschützt.[2]
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Blick auf den Hungerturm vom Schloßweg
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Der Hungerturm am Mühlkanal
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Eingangstür und Stadtmauerdurchgang
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Informationstafel links neben der Eingangstür des Hungerturms
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Rückseite des Hungerturms mit Stadtmauerresten
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Franz Gehrig, Hermann Müller: Tauberbischofsheim. Verein Tauberfränkische Heimatfreunde e. V., Tauberbischofsheim 1997, S. 47–52 (Burg und Warttürme) und S. 202–214 (Das Ende der Mauern und Türme; mit einem farbigen Bild des Hungerturms auf S. 208).
- Hugo Stang, Anton Ullrich, Wilhelm Ogiermann, Josef Kiefer, August Haun: Tauberbischofsheim. Aus der Geschichte einer alten Amtsstadt. Eigenverlag der Stadtverwaltung, Tauberbischofsheim 1955, S. 208f. (Anlage der Stadtbefestigung).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Josef Heer: Tauberbischofsheim heute. 2. Auflage. Druckerei und Buchbinderei der Justizvollzugsanstalt Heilbronn 1983 (S. 61).
- ↑ a b Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg: Verzeichnis der unbeweglichen Bau- und Kunstdenkmale und der zu prüfenden Objekte. Regierungspräsidium Stuttgart, Stuttgart 2012.
- ↑ a b Hugo Stang, Anton Ullrich, Wilhelm Ogiermann, Josef Kiefer, August Haun: Tauberbischofsheim. Aus der Geschichte einer alten Amtsstadt. Eigenverlag der Stadtverwaltung, Tauberbischofsheim 1955, S. 201–209 (Die Stadtrechtsverleihung und Anlage der Stadtbefestigung).
- ↑ Franz Gehrig, Hermann Müller: Tauberbischofsheim. Verein Tauberfränkische Heimatfreunde e. V., Tauberbischofsheim 1997, S. 202–214 (Das Ende der Mauern und Türme).
Koordinaten: 49° 37′ 15,5″ N, 9° 39′ 44,2″ O