Hygropetrisches Biotop

Biotop-Typ

Als Hygropetrisches Biotop wird ein Lebensraum bezeichnet, der sich auf Steinen befindet und ständig von einem dünnen Wasserfilm bedeckt ist.[1] Zum Teil wird davon ausgegangen, dass es sich um steil oder vertikal angeordnete Oberflächen handelt, über die das Wasser fließt.[2] Einige Definitionen des Begriffs nennen eine Dicke des Wasserfilms von zwei Millimetern als obere Grenze. Durch Zufluss oder Kapillarität wird das Wasser ständig ausgetauscht, es ist sauerstoffgesättigt und führt nur wenig Detritus.[3]

Die Vegetation von hygropetrischen Stellen besteht oftmals aus Kieselalgen (Bacillariophyta) und Blaualgen (Cyanobakteria). Typische Tiere sind verschiedene Insekten, vor allem Zweiflügler (Diptera) und Köcherfliegen (Trichoptera).[3] Hygropetrische Biotope können beispielsweise in der Nähe von Quellen und Spritzzonen schnell fließender Bäche[4], an Wasserfällen oder in Höhlen[5] auftreten.

Einzelnachweise

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  1. Karl M. Wantzen et al.: Riparian Wetlands of Tropical Streams. In: David Dudgeon (Hrsg.): Tropical Stream Ecology, Academic Press, 2011. S. 199–216.
  2. David C. Culver und Tanja Pipan: Glossary. In: The Biology of Caves and Other Subterranean Habitats, Oxford University Press, 2009. S. 217. ISBN 978-0-19-921992-6.
  3. a b Elisabeth Danecker: Studien zur hygropetrischen Fauna. Biologie und Ökologie von Stactobia und Tinodes (Insect., Trichopt.) In: Internationale Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie, Band 46, Nummer 2, 1961. S. 214–254. doi:10.1002/iroh.19610460206
  4. Rüdiger Wagner: Rote Liste gefährdeter Dunkelmücken (Diptera: Thaumaleidae) Bayerns (Memento des Originals vom 15. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lfu.bayern.de (PDF; 40 kB). BayLfU/166/2003. Online, abgerufen am 2. Februar 2013.
  5. David C. Culver und Tanja Pipan: The Subterranean Domain. In: The Biology of Caves and Other Subterranean Habitats, Oxford University Press, 2009. S. 14. ISBN 978-0-19-921992-6.
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