iCloud

Cloud-Dienst des Unternehmens Apple
(Weitergeleitet von ICloud Drive)

iCloud ist ein Onlinedienst des Unternehmens Apple, mit dem Daten gespeichert und synchronisiert werden können. Der Dienst wurde am 6. Juni 2011 im Rahmen der Entwicklerkonferenz WWDC vorgestellt[2] und am 12. Oktober 2011 gestartet. iCloud ersetzt Apples vorherigen Online-Dienst MobileMe, der am 1. Juli 2012 vollständig abgeschaltet wurde.

iCloud

Basisdaten

Entwickler Apple
Betriebssystem ab: iOS 5,
Mac OS X Lion,
Windows 7 und neuer, Windows 10 und neuer über den Microsoft Store[1]
Programmier­sprache Objective-C
Kategorie Cloud Computing
Lizenz proprietäre Lizenz
www.apple.com (Info-Webseite)
www.icloud.com (Anmeldeseite)

Funktionen

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Mit iCloud ist es möglich, Daten auf maximal zehn[3] Apple-Geräten und Microsoft-Windows-Rechnern synchron zu halten. Neben Mails, Kontakten und Kalendereinträgen, die bereits mit MobileMe synchronisiert werden konnten, können Fotos, Dokumente und Einstellungen automatisch in iCloud hochgeladen und zwischen allen Geräten des Besitzers synchronisiert werden. Für iOS-Geräte dient iCloud auch als Backup.

Im iTunes Store gekaufte Multimedia-Inhalte können von allen Geräten des Nutzers heruntergeladen werden.

Die Funktion „Mein iPhone suchen“ ermöglicht es, den Aufenthaltsort eines iOS-Gerätes zu bestimmen, etwa im Fall eines Verlusts. Mit der Funktion „Meine Freunde suchen“ kann der aktuelle Standort auch anderen Personen bekanntgegeben werden.[4]

Jedem Nutzer stehen in iCloud kostenlos 5 GB Speicherplatz zur Verfügung. Eigene Fotos in Photostream sowie bei Apple gekaufte Inhalte wie Musik, Apps oder Bücher werden nicht auf diesen Speicherplatz angerechnet.[5] Zusätzlicher Speicherplatz kann kostenpflichtig erworben werden.

  • Mails: Der Dienst beinhaltet ein E-Mail-Konto (z. B. vorname.nachname@icloud.com, zuvor @me.com), das über IMAP abgefragt werden kann.
  • Kontakte: Zugriff auf die über iCloud synchronisierten Kontaktinformationen
  • Kalender: Zugriff auf die über iCloud synchronisierten Kalenderdaten.
  • Lesezeichen: Synchronisation der von iCloud verwalteten Lesezeichen.
  • Mein iPhone suchen: eine Funktion, mit der sich das iPhone oder iPad orten und mit einem vierstelligen Zugangscode aus der Ferne sperren lässt.
  • Zugang zu meinem Mac: Remote-Verbindung zum Mac über das Internet.
  • iTunes in der Cloud: Synchronisation von gekauften iTunes-Musikstücken
  • Fotostream: 2023 eingestellter Dienst[6] zur Synchronisation von Fotos
  • Dokumente in der Cloud: Synchronisation von eigenen Dokumenten
  • Automatische Downloads und Liste der gekauften Apps und Bücher
  • Backup und Wiederherstellen von iPhone oder iPad
  • Meine Freunde finden

Auf der WWDC 2012 wurden folgende Funktionen präsentiert, die mit OS X Mountain Lion und iOS 6 im Herbst 2012 eingeführt wurden:[7][8]

  • Erinnerungen: Synchronisiert Erinnerungen zwischen allen Apple-Geräten
  • Notizen: Synchronisiert Notizen zw. allen Apple-Geräten
  • (i)Message: Synchronisiert zuletzt gelesene Nachrichten von dem Instant-Messaging-Dienst iMessage zwischen allen Apple-Geräten
  • Safari: Synchronisiert Tabs vom Webbrowser Apple Safari zwischen allen Apple-Geräten mit Version 6
  • Geteilter Fotostream: Fotostreams können anderen Benutzern zugänglich gemacht („geteilt“) werden.

Auf der WWDC 2013 wurden weitere Funktionen vorgestellt, welche in iOS 7 und OS X Mavericks „Mavericks“ im Herbst 2013 eingeführt wurden:[9]

  • iCloud Fotofreigabe: In einem gemeinsamen Fotostream können nun auch andere Personen Fotos teilen.
  • Mein iPhone suchen: Zur Deaktivierung des Dienstes oder Reaktivierung des Gerätes ist es nun erforderlich, die Apple-ID und das Passwort einzugeben.
  • iCloud Schlüsselbund: Alle Nutzernamen, Passwörter und Kreditkartennummern werden verschlüsselt in der iCloud gespeichert.
  • iWork für iCloud: Sämtliche iWork-Dokumente können nun in dem iCloud-Webinterface erstellt, bearbeitet und präsentiert werden.

Auf der WWDC 2014 wurden weitere Funktionen gezeigt, welche in iOS 8 und OS X Yosemite im Herbst 2014 eingeführt wurden:[10]

  • iCloud Drive: Speichert jede Art von Dokumenten in iCloud.
  • iCloud Fotomediathek: Die gesamte Mediathek wird automatisch in iCloud gespeichert und ist von allen Geräten zugänglich.
  • Familienfreigabe: Bis zu sechs Familienmitglieder können Einkäufe aus iTunes, iBooks, sowie dem App Store gemeinsam nutzen, ohne Benutzerkonten zu teilen.

Anwendungen

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Mit Einführung von iCloud für iOS wurde es lediglich von iWork für iOS unterstützt, seit der Veröffentlichung von Mac OS X Lion ist die Verwendung auch unter iWork für Mac möglich.[11] iCloud kann zudem in Software von Drittanbietern genutzt werden, die diese über den App Store anbieten.

iTunes Match

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Der Dienst iTunes Match startete in den USA für zunächst jährlich 24,99 US-Dollar, in Deutschland (24,99 €) und der Schweiz (CHF 35) ist er seit dem 16. Dezember 2011 verfügbar. Die GEMA, die in Deutschland viele Musiker vertritt, hatte zunächst eine einjährige Experimentalvereinbarung mit Apple abgeschlossen.[12][13]

iTunes Match erstellt für jeden Titel in der Musikbibliothek des Nutzers einen akustischen Fingerabdruck und gleicht die Bibliothek so mit dem im iTunes Store verfügbaren Angebot ab. Wenn ein Titel auch im iTunes Store verfügbar ist, wird er ab sofort behandelt, als wäre er im iTunes Store gekauft worden. Musikstücke geringer Tonqualität werden gegen bessere Kopien ausgetauscht und können auch behalten werden, wenn das iTunes-Match-Abo nicht verlängert wird.[3] Nicht im iTunes Store erhältliche Titel werden hochgeladen; sie können während der Laufzeit des iTunes-Match-Abos zu allen Geräten eines Nutzers gestreamt oder heruntergeladen werden.[14]

Apple bietet auf iCloud.com die Möglichkeit, alle iCloud-Dienste über ein Webinterface zu nutzen, welches im Quelltext als „CloudOS“ bezeichnet wird. Dort können auf iCloud Drive gespeicherte Dateien heruntergeladen oder in browserbasierten Versionen von Pages, Numbers und Keynote bearbeitet werden. Zudem stehen Mail, Kontakte, Kalender, Notizen, Erinnerungen und die „Mein iPhone suchen“-Funktion zur Verfügung.

Rechenzentren

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Apple betreibt Rechenzentren in mehreren US-Bundesstaaten.[15]

In iCloud hochgeladene Daten werden mit dem Algorithmus AES-128 verschlüsselt und bei Speicherdiensten wie Amazon S3 oder Microsoft Azure abgelegt, während die Schlüssel sowie Metadaten wie der Dateiname oder Zugriffsrechte in Apples Rechenzentren gespeichert werden.[16]

Seit 2018 verwendet Apple zusätzlich die Server und Dienste der Google Cloud Platform.[17]

Da die Server in den USA stehen, unterliegen sie nicht dem deutschen, sondern dem wesentlich schwächeren US-amerikanischen Datenschutzrecht. Stiftung Warentest bewertete den Datenschutz bei allen US-amerikanischen Cloud-Anbietern daher nur als ausreichend.[18]

Stromverbrauch

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Ein im April 2012 veröffentlichter Greenpeace-Bericht kritisierte, dass Apple sehr selektiv und intransparent sei und kritisierte die von Apple genutzten Energieträger. Greenpeace hatte den Energiebedarf eines Apple-Rechenzentrums im US-Bundesstaat North Carolina anhand der Investitionskosten in Höhe von 1 Mrd. US-Dollar auf 100 Megawatt geschätzt.[19] Davon kämen nur 10 % aus umweltfreundlichen Quellen, der Rest stamme aus Kohle- und Atomkraftwerken.[20] Die Branchenseite DataCenterKnowledge.com wies jedoch darauf hin, dass in den Investitionskosten auch Kosten für eine Solaranlage und Brennstoffzellen enthalten sind, die vor Ort einen Teil des benötigten Stroms erzeugen sollen. Die tatsächlichen Kosten des Rechenzentrums und damit der Energieverbrauch seien also deutlich geringer als von Greenpeace angenommen. Apple erklärte, das Rechenzentrum benötige bei voller Auslastung nur rund 20 Megawatt Leistung, davon würden 60 % vor Ort aus regenerativen Quellen erzeugt.[19] Die restlichen 40 % seien zugekauft und ebenfalls aus erneuerbaren Energien.[15]

In einem im April 2014 veröffentlichten Bericht erklärte Greenpeace, dass Apple das einzige untersuchte Unternehmen war, das alle Rechenzentren vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt habe.[21]

Systemvoraussetzungen

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Zur Aktivierung des Dienstes ist mindestens ein iPhone, iPad oder iPod touch mit dem Apple-Betriebssystem iOS 5 oder ein Mac mit Mac OS X Lion oder neuer beziehungsweise Windows Vista oder neuer mit zusätzlicher iCloud-Software erforderlich.[22] Die Nutzung des Webservices über iCloud.com ist mittlerweile auch ohne ein iOS- oder MacOS-Gerät möglich.

Sicherheit

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Anfang September 2014 wurde eine Sicherheitslücke in der Funktion „Find My iPhone“ bekannt.[23] Über diese Funktion, die eigentlich Nutzern beim Auffinden eines iPhones oder iPads helfen soll, konnte über ein Tool namens iBrute ein zu einfach gewähltes Passwort eines bestimmten Nutzers mittels Brute-Force ermittelt werden, da Apple keine Begrenzung für die Anmeldeversuche eingebaut hatte. Kurz nach Bekanntwerden der Sicherheitslücke wurde diese von Apple geschlossen und es werden nur noch zehn Anmeldeversuche in „Find My iPhone“ gestattet.[24]

Einzelnachweise

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  1. Available for: Windows 10 and later via the Microsoft Store. Abgerufen am 29. Mai 2020 (englisch).
  2. Apple stellt iCloud vor. In: apple.com. Apple Inc., 6. Juni 2011, abgerufen am 15. Juni 2023.
  3. a b Matthias Weniger: Qualitätsschub für die digitale Musiksammlung. In: badische-zeitung.de. Badische Zeitung, 23. Dezember 2011, abgerufen am 4. Januar 2012.
  4. Maurice Ballein: Apple iOS: So lokalisiert ihr Kontakte über "Meine Freunde suchen". In: netzwelt.de. 16. September 2016, archiviert vom Original; abgerufen am 15. Juni 2023.
  5. Was ist iCloud? In: apple.com. Apple Inc., archiviert vom Original am 13. Juni 2011; abgerufen am 15. Juni 2023.
  6. Informationen zur Einstellung von "Mein Fotostream". In: support.apple.com. Apple Inc., 7. Juni 2023, abgerufen am 15. Juni 2023.
  7. Great new features for Mac. And beyond. In: apple.com. Apple Inc., archiviert vom Original am 15. Juni 2012; abgerufen am 15. Juni 2023 (englisch, Abschnitt iCloud).
  8. iCloud ist about to get even better. In: apple.com. Apple Inc., 16. Juni 2012, archiviert vom Original; abgerufen am 15. Juni 2023 (englisch).
  9. iCloud – Your content. On all your devices. In: apple.com. Apple Inc., 10. September 2013, archiviert vom Original am 3. Oktober 2013; abgerufen am 15. September 2013 (englisch).
  10. Was ist neu bei iCloud? In: apple.com. Apple Inc., archiviert vom Original am 29. August 2014; abgerufen am 15. Juni 2023.
  11. Neuerungen in OS X 10.7. In: apple.com. Apple Inc., archiviert vom Original am 12. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
  12. Volker Zota: iTunes Match in Deutschland gestartet. In: heise.de. Heise Medien GmbH & Co. KG, 16. Dezember 2011, abgerufen am 15. Juni 2023.
  13. iTunes Match in Deutschland: GEMA schließt Vereinbarung mit Apple. In: gema.de. GEMA, 16. Dezember 2011, archiviert vom Original am 6. Januar 2014; abgerufen am 15. Juni 2023.
  14. Sebastian Trepesch: Was ist iTunes Match? (Video). In: giga.de. Ströer Media Brands GmbH, 29. Mai 2013, abgerufen am 25. Dezember 2020.
  15. a b Apple Facilities: Environmental Footprint Report. (PDF; 1.362 KB) In: images.apple.com. Apple Inc., 20. März 2013, S. 7–9, abgerufen am 1. März 2014.
  16. White Paper: iOS Security. (PDF, 1.580 KB) In: images.apple.com. Apple Inc., Februar 2014, S. 22f., archiviert vom Original; abgerufen am 1. März 2014 (englisch).
  17. Shannon Liao: Apple confirms it now uses Google Cloud for iCloud services. In: theverge.com. The Verge, 26. Februar 2018, abgerufen am 3. Februar 2022 (englisch).
  18. Daten in der Cloud: Online-Speicherdienste im Test. In: test.de. Stiftung Warentest, 25. Juli 2013, archiviert vom Original; abgerufen am 20. November 2013.
  19. a b Rich Miller: Apple: Greenpeace's Cloud Math is Busted. In: datacenterknowledge.com. 17. April 2012, abgerufen am 1. März 2014 (englisch).
  20. How Clean is Your Cloud? (PDF; 5,9 MB) In: greenpeace.org. Greenpeace, April 2012, archiviert vom Original; abgerufen am 1. März 2014 (englisch).
  21. Clicking Clean: How Companies are Creating the Green Internet. (PDF; 11,3 MB) In: greenpeace.org. Greenpeace, April 2014, archiviert vom Original am 28. Mai 2014; abgerufen am 16. Juli 2014 (englisch).
  22. Systemvoraussetzungen für iCloud. In: support.apple.com. Apple Inc., abgerufen am 15. Juni 2023.
  23. Fabian A. Scherschel: The Fappening: Promi-Nacktfotos über Find My iPhone aus der Cloud gesaugt. In: heise.de. Heise Medien GmbH & Co. KG, 1. September 2014, abgerufen am 15. Juni 2023.
  24. Apple nimmt Stellung zum iCloud-Datendiebstahl: Gezielter Angriff auf Nutzernamen und Passwörter. In: mactechnews.de. 2. September 2014, abgerufen am 15. Juni 2023.
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Commons: ICloud – Sammlung von Bildern