III. Stockdum
III. Stockdum ist ein aus einer Hofschaft hervorgegangener Wohnplatz in der bergischen Großstadt Solingen.
III. Stockdum Stadt Solingen
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Koordinaten: | 51° 11′ N, 7° 5′ O | |
Höhe: | etwa 235 m ü. NHN | |
Postleitzahl: | 42653 | |
Vorwahl: | 0212 | |
Lage von III. Stockdum in Solingen
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Wohnhaus im III. Stockdum
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Lage und Beschreibung
BearbeitenIII. Stockdum befindet sich im Süden des Solinger Stadtteils Gräfrath unmittelbar an der Grenze zu Solingen-Mitte. Die zu dem Ort gehörenden Gebäude sind heute fast vollständig im Wohngebiet nordöstlich der Freizeitanlage Bärenloch aufgegangen. Sie befinden sich entlang der nach dem Ort benannten Straße III. Stockdum sowie an der Straße Annaweg.
Benachbarte Orte sind bzw. waren (von Nord nach Süd): Ringelshäuschen, Buscher Feld, Busch, Külf, Schrodtberg, Stöcken, Neuenkulle, Kullen, II. Stockdum, Obenscheidt und Scheiderirlen.
Etymologie
BearbeitenDer Ortsname weist etymologische Parallelen zu der Ortsbezeichnung Stockden auf, die zum Beispiel auch in Remscheid vorkommt. Auch in Solingen gibt es Abwandlungen des Ortsnamens, wie zum Beispiel mit dem Dorper Ort Stöcken.
Da das Bergische Land bis in das Spätmittelalter dicht bewaldet war, mussten viele Gebiete zunächst durch Rodung oder Abholzung urbar gemacht werden. Alle oben genannten Ortsnamen bezeichnen die nach Abholzung oder Rodung zurückbleibenden Wurzelstöcke, bei denen der spätere Ort angelegt wurde.[1][2]
Geschichte
BearbeitenDie Wurzeln eines der drei Höfe Stockdum liegen mindestens am Anfang des 14. Jahrhunderts. Im Jahre 1303 wird ein Hof Stockede als dem Hof Lüntenbeck bei Elberfeld zugehörig erwähnt.[3] Stockdum war bevorzugter Wohnort einer bestimmten Gruppe von Klingenhandwerkern, nämlich der Schlacht- und Brotmesserreider.[4]
In dem Kartenwerk Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies aus dem Jahr 1715 sind zwei Hofstellen als Stocktum verzeichnet. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Stockdum oben, in der Preußischen Uraufnahme von 1844 wird bereits die Zählung III. Stockdum angewendet. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist die Hofschaft als 3te Stockdum verzeichnet.[5]
Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Bürgermeisterei Gräfrath. 1815/16 lebten 171 Einwohner in allen Stockdumer Wohnplätzen, für 1830 werden im als Weiler bezeichneten Ort 201 Einwohner angegeben.[6] 1832 waren die drei Stockdumer Wohnplätze weiterhin Teil der Honschaft (Ketz-)Berg innerhalb der Bürgermeisterei Gräfrath.[6][7] Die drei nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierten Wohnplätze besaßen 1832 zusammen 29 Wohnhäuser, elf Fabriken bzw. Mühlen und 25 landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 255 Einwohner im Ort, davon 34 katholischen und 221 evangelischen Bekenntnisses.[7] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt die drei Wohnplätze 1871 zusammen mit 56 Wohnhäusern und 431 Einwohnern auf.[8] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland werden 1885 für Erstes Stockdum alleine 29 Wohnhäuser mit 247 Einwohnern angegeben.[9] 1895 besitzt der Ort 35 Wohnhäuser mit 232 Einwohnern,[10] 1905 werden 42 Wohnhäuser und 371 Einwohner angegeben.[11]
Ab dem Jahre 1910 setzte in der Umgebung des III. Stockdum am nordwestlichen Rand des Bärenlochs eine rege Bautätigkeit ein. So entstand dort unter anderem an der Nettelbeck-, der Bimericher und der Seydlitzstraße eine kleine Wohnsiedlung des Gräfrather Spar- und Bauvereins. Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahr 1929 wurde III. Stockdum ein Ortsteil Solingens.
Quellen
Bearbeiten- ↑ Marina Alice Mutz: Stockdum. In: Zeitspurensuche. Abgerufen am 21. Mai 2015.
- ↑ Hans-Georg Wenke: Ortschafts- und Straßennamen. In: solingen-internet.de. Abgerufen am 21. Mai 2016.
- ↑ Heinz Rosenthal: Solingen. Geschichte einer Stadt, Von den Anfängen bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts. Band 1. Verlag Braun, Duisburg 1969, S. 36, DNB 457973358
- ↑ Marina Alice Mutz: Stockdum. In: Zeitspurensuche. Abgerufen am 21. Mai 2015.
- ↑ Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
- ↑ a b Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
- ↑ a b Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
- ↑ Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.