IRIS² (Infrastructure for Resilience, Interconnectivity and Security by Satellite) ist eine geplante Satellitenkonstellation der EU, die eine flächendeckende Internetanbindung vor für öffentliche und private Nutzer bieten soll.
IRIS² | |
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Typ: | Kommunikation |
Land: | Europäische Union |
Missionsdaten | |
Status: | in Planung |
Bahndaten | |
Umlaufbahn: | multi orbit (LEO, MEO, GEO) |
Geplante Konstellation
BearbeitenDie Konstellation sollte nach ersten Plänen ab 2024 erste Dienste anbieten und bis 2027 ihren vollen Betrieb aufnehmen.[1] Die Europäische Kommission verfügt für die geplante Weltrauminfrastruktur über ein Budget von 2,4 Milliarden Euro bis 2027, hinzu kommen 642 Millionen Euro, die von der Europäischen Weltraumorganisation über drei Jahre bereitgestellt werden.[2][3]
Aufgaben
BearbeitenIRIS² soll verschiedene flächendeckende Dienste im Bereich von zivilen und militärischen Regierungsorganisationen anbieten, z. B. Überwachung, Krisenmanagement und das Vernetzen von kritischer Infrastruktur. Zudem soll es eine Breitbandanbindung für B2B-Kunden geben.[2]
Geschichte
BearbeitenBald nach der Invasion russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar 2022 wurden mit Infrastruktur in der Ukraine, auch terrestrische Mobilfunknetze und damit Internetverbindung zerstört. In der Ukraine wurde danach das neue Satellitennetz Starlink verwendet. Dazu hatte sein Errichter SpaceX eingeladen, später zahlten westliche Staaten und die Ukraine für die Nutzung. Im Februar 2023 kündigte SpaceX an, die militärische Nutzung von Starlink durch die Ukraine einzuschränken, insbesondere wegen der Nutzung zur Steuerung von Drohnen.
Erste Pläne, ein EU-eigenes Satellitennetz für (verschlüsseltes) Internet aufzubauen gab es 2022. Weniger als ein Jahr danach wurde am 18. Februar 2023 kommuniziert, dass das EU-Parlament konkreteren Plänen „kürzlich grünes Licht gegeben hat“.[4] Nach dem europäischen Satellitennavigationssystem Galileo und der Erdbeobachtung durch Copernicus, soll IRIS2 als dritte Komponente zur strategischen Weltrauminfrastruktur dazukommen. Mehrere Betreiber und Satellitenhersteller schlossen sich im Mai 2023 zu einem Konsortium unter dem Namen SpaceRISE (Space Consortium for a Resilient, Interconnected and Secure Europe) zusammen, um sich für den IRIS² Auftrag zu bewerben. Das offene Konsortium wird von Airbus Defence and Space, Eutelsat, Hispasat, SES und Thales Alenia Space geleitet. Außerdem wird sich das Konsortium auf ein Kernteam folgender Unternehmen stützen: Deutsche Telekom, OHB, Orange, Hisdesat, Telespazio und Thales.[5]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ IRISS. Abgerufen am 18. November 2022 (englisch).
- ↑ a b Welcome to IRIS². In: Blog von Thierry Breton. Abgerufen am 18. November 2022 (englisch).
- ↑ Anne Bauer: L'Europe lance sa constellation de satellites pour ne pas rester dans la main de Starlink. Les Echos, 14. Februar 2023, abgerufen am 16. Juli 2024 (französisch).
- ↑ Katja Lehner, ORF.at, aus Brüssel: Krieg als Faktor: EU baut Starlink-Alternative auf. 18. Februar 2023, abgerufen am 17. Juli 2024.
- ↑ Raumfahrer net Redaktion: Airbus: Partnerschaftsabkommen zur Bewerbung um IRIS²-Konstellation. 2. Mai 2023, abgerufen am 16. Juli 2024 (deutsch).