Ian Hart (* 8. Oktober 1964 in Liverpool, Merseyside, England als Ian Davies) ist ein britischer Schauspieler.

Ian Hart (2016)

Der Enkel irischer Emigranten wurde als eines von drei Kindern einer katholischen Familie in Liverpool geboren.[1] Er besuchte die Highschool in Liverpool und gehörte als Jugendlicher einer Theatergruppe an. Später studierte er Schauspiel am heute nicht mehr bestehenden Mabel Fletcher College in Liverpool. Danach war er als Theaterschauspieler unter anderem am Everyman Theatre in Liverpool beschäftigt.[2] 1983 gab er, noch unter seinem Geburtsnamen Ian Davies, sein Kameradebüt in der Miniserie One Summer. Später wählte er den Künstlernamen Ian Hart.[3]

In den 1990er-Jahren vergrößerte Hart seinen Bekanntheitsgrad als Schauspieler; er verkörperte John Lennon zunächst in dem Independentfilm The Hours and Times von 1991, dann drei Jahre später erneut in Backbeat, der die Anfänge der Beatles beschreibt.[4] 1995 gab ihm Regisseur Ken Loach die Hauptrolle eines englischen Kommunisten in dem Film Land and Freedom über den Spanischen Bürgerkrieg. Im darauffolgenden Jahr wirkte Hart in einer Nebenrolle an dem Historienfilm Michael Collins mit, der den Irischen Unabhängigkeitskrieg thematisiert. 2000 verkörperte er den Vater einer irischen Arbeiterfamilie in dem Drama Liam von Stephen Frears.

Zu internationaler Bekanntheit gelangte Hart besonders durch seine Rolle als stotternder Professor Quirrell in Harry Potter und der Stein der Weisen aus dem Jahr 2001, dem ersten Teil der Harry-Potter-Verfilmungen. Neben weiteren Kinorollen übernahm er im Verlauf der 2000er-Jahre auch häufiger Hauptrollen in Fernsehproduktionen, so als Ludwig van Beethoven in dem preisgekrönten Fernsehfilm Eroica von 2003. In den Jahren 2002 und 2004 spielte er in zwei Sherlock-Holmes-Fernsehfilmen die Rolle des Dr. Watson. Von 2007 bis 2008 verkörperte er in der Serie Dirt eine der Hauptrollen. Bei BBC Radio 4 übernahm er 2009 in einer fünfteiligen Serie nach den Tom-Ripley-Romanen von Patricia Highsmith die Sprechrolle der Titelfigur.[5] 2011 stellte er Adolf Hitler in dem BBC-Fernsehfilm The Man Who Put Hitler In The Dock dar, welcher den Anwalt Hans Litten zum Thema hatte.[6]

Von 2013 bis 2015 wirkte Hart in der Teenagerserie My Mad Fat Diary in einer der Hauptrollen als Therapeut Kester Gill mit. Eine weitere Fernseh-Hauptrolle folgte von 2015 bis 2020 als Father Beocca in der mittelalterlichen Historienserie The Last Kingdom. Zwischenzeitlich hatte er eine größere Nebenrolle als kränkelnder Farmer in dem 2017 erschienenen Liebesdrama God’s Own Country. Er kam in den 2010er-Jahren auch vermehrt zu Einsätzen in amerikanischen Serien wie Boardwalk Empire, Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D., The Terror und Elementary.

Persönliches

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Hart ist mit einer Lehrerin verheiratet, das Paar hat 1996 und 2001 geborene Töchter.[7]

Auszeichnungen (Auswahl)

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1995 erhielt Hart bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Coppa Volpi als Bester Nebendarsteller für seine Darstellung eines militanten Protestanten in Grenzenloser Hass (Nothing Personal), ein Drama über den Nordirlandkonflikt. Ebenfalls 1995 erhielt er einen Evening Standard British Film Award in der Kategorie Vielversprechendste Nachwuchsleistung für Blackbeat. Seitdem war Hart unter anderem dreimal für den British Independent Film Award nominiert (2001, 2004, 2017).[8]

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Claire Armitstead: 'I'm no scouse specialist'. In: The Guardian. 16. Februar 2001, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 13. November 2024]).
  2. Liverpool Echo: The Big Interview: Hollywood star and Liverpool actor Ian Hart comes to a film premiere in Crosby. 20. Mai 2010, abgerufen am 13. November 2024 (englisch).
  3. Ian Hart - Biografie. Abgerufen am 13. November 2024 (deutsch).
  4. Chris Broughton, Interviews by Chris Broughton: ‘Let them kick the crap out of the songs’: how we recreated the Beatles to make Backbeat. In: The Guardian. 2. September 2024, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 13. November 2024]).
  5. The Complete Ripley: The Talented Mr Ripley. Abgerufen am 13. November 2024 (englisch).
  6. Ian Hart: Why I wanted to play Hitler, interview. 20. August 2011, abgerufen am 13. November 2024 (englisch).
  7. Ian Hart - Biografie. Abgerufen am 13. November 2024 (deutsch).
  8. Ian Hart - Auszeichnungen. Abgerufen am 13. November 2024 (deutsch).