Icemaid-Typ

britische Massengutschiffe im Zweiten Weltkrieg

Der Icemaid-Typ war eine im Zweiten Weltkrieg in Großbritannien gebaute Serie von Massengutschiffen. Sie zählen zur Gruppe der Empire-Schiffe.

Icemaid-Typ p1
Schiffsdaten
Schiffsart Massengutschiff
Reederei Ministry of War Transport (MOWT)
Entwurf S. P. Austin & Sons, Sunderland
Bauwerft Grangemouth Dockyard Company, Grangemouth
John Crown & Sons, Sunderland
Ailsa Shipbuilding Company, Troon
Bauzeitraum 1941 bis 1946
Gebaute Einheiten 17
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 85,80 m (Lüa)
82,91 m (Lpp)
Breite 12,19 m
Tiefgang (max.) 5,47 m
Maschinenanlage
Maschine 1 × Dreifachexpansions-Dampfmaschine
Höchst­geschwindigkeit 9,5 kn (18 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 2900 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen Lloyd's Register

Beschreibung

Bearbeiten

Die Schiffe wurden im Auftrag des Ministry of War Transport (MOWT) gebaut. Die Grundlage und Typschiff des Entwurfs war der 1936 bei S. P. Austin & Sons in Sunderland für die Gas, Light & Coke Company gebaute Kohlenfrachter Icemaid. Nach dessen Vorbild entstanden 13 Schiffe bei der Grangemouth Dockyard Company in Grangemouth, drei bei John Crown & Sons in Sunderland und ein weiteres bei der Ailsa Shipbuilding Company in Troon.

Der Schiffstyp war als Collier für den Küstendienst zwischen den englischen Kohlenrevieren und Kraftwerken entworfen worden. Die Decksaufteilung der Schiffe als Raised Quarter Decker war typisch für Colliers dieser Jahre. Hinter der Back schloss sich ein tief herabgezogenes Hauptdeck mit dem vorderen Laderaum an. Dahinter, etwas vorlicher als mittschiffs, war das vordere Deckshaus mit der Brücke angeordnet. Hinter den Brückenaufbauten lag der hintere Laderaum, dessen Wetterdeck höher als das vordere gebaut war. Dahinter lag eine erhöhte Poop, in der die Besatzung untergebracht war. Der Maschinenraum lag achtern und als Antriebsanlage diente jeweils eine Dreifachexpansions-Dampfmaschine. Bei einer Länge von rund 85 Metern und einer Breite von 12,19 Metern verfügten die Einheiten über eine Tragfähigkeit von rund 2900 Tonnen. Der Bau der Serie dauerte von 1941 bis 1946, wobei die drei zum Kriegsende bei John Crown & Sons fertiggestellten Einheiten einen selbstrimmenden Laderaum erhielten. Alle Einheiten erhielten mit dem Begriff Empire beginnende Namen.

In der Nachkriegszeit wurden die Schiffe bei verschiedenen Reedereien vorwiegend in der europäischen Holz- und Massengutfahrt eingesetzt.

Die Schiffe

Bearbeiten
Icemaid-Typ
Bauname Bauwerft/Baunummer Ablieferung Spätere Namen und Verbleib
Empire Ghyll Grangemouth/- 1941 am 18. Oktober 1941 bei Barrow Deep auf eine Seemine gelaufen und gesunken
Empire Lagoon Grangemouth/- 1941 1946 Hudson Bay, 1964 in Blyth verschrottet
Empire Clansman Grangemouth/- 1942 1948 Sheaf Field, 1952 Corfield, 1964 Spyros Armenakis, am 13. Februar 1965 vor Vlissingen auf Grund gelaufen, in zwei Teile gebrochen und gesunken
Empire Hearth Grangemouth/- 1942 1945 Kentwood, 1956 Mayfleet, 1961 in Eire verschrottet
Empire Pioneer Ailsa/443 Ende 1942 1946 Hudson Bank, 1959 Umbau zum Motorschiff Gertrud C. Ertel, 1964 Saga, am 24. Dezember 1965 bei Falsterbo auf Grund gelaufen, im Juli 1968 abgebracht und ab August 1968 in Oskarshamn verschrottet[1]
Empire Citizen Grangemouth/- 1943 1945 Queenworth, 1960 in Dunston verschrottet
Empire Islander Grangemouth/450 August 1943 1949 Rattray Head, 1960 Brick Quarto, ab Oktober 1973 bei Vado Scali e Bacini in Vado Ligure abgebrochen
Empire Villager Grangemouth/- 1943 -
Empire Daughter Grangemouth/- 1944 -
Empire Peggotty Grangemouth/454 Juli 1944 1946 Glanowen, 1965 Balmoral, am 12. März 1967 auf der Mellumplate gestrandet und verlorengegangen
Empire Shepherd Grangemouth/- 1944 -
Empire Vauxhall Grangemouth/- 1945 -
Empire Wapping Grangemouth/- 1945 -
Empire Highlander Crown/- 1945 -
Empire Deptford Grangemouth/- 1946 -
Empire Lowlander Crown/- 1946 -
Empire Lambeth Crown/- 1946 -
Daten: [2]

Literatur

Bearbeiten
  • Mitchell, William H.; Sawyer, Leonard A.: Empire Ships of World War II. Sea Breezes, Liverpool 1965, ISBN 0-7153-4914-7 (englisch).

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Eintrag bei Clydebuilt Ships Database (Memento des Originals vom 5. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.clydesite.co.uk (englisch)
  2. Lloyd's Register of Shipping (verschiedene Jahrgänge)