Direktion für allgemeine Sicherheit

syrischer Geheimdienst
(Weitergeleitet von Idarat al-Amn al-Amm)

Die Direktion für allgemeine Sicherheit (arabisch إدارة الأمن العام, DMG Idārat al-Amn al-ʿĀmm) ist der bedeutendste zivile Nachrichtendienst Syriens.[1] Er ist Teil des syrischen Innenministeriums.

Organisation

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Der Geheimdienst umfasst drei Abteilungen:

Der Dienst stand im 20. Jahrhundert mit der Abteilung für politische Sicherheit (Idarat al-Amn as-Siyasi) in Konkurrenz, die ebenfalls zum syrischen Innenministerium gehört.[2]

2001 wurde Hisham Bakhtiar sein Chef, als Nachfolger Ali Hammouds, der Innenminister wurde.[2] General Bakhtiar stand Baschar al-Assads Schwager Assef Schawkat nahe.[3][2] Im ausgehenden 20. Jahrhundert war Ali Houri Direktor des Idarat al-Amn al-Amm.

Der Direktion für allgemeine Sicherheit untersteht das Chatib-Gefängnis in Damaskus.[4]

Entstehung

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Dieser Geheimdienst wurde von 1948 bis 1954 von nationalsozialistischen Deutschen mit aufgebaut, an der Spitze vom SS-Standartenführer Walter Rauff, einem Holocaust-Organisator aus dem Reichssicherheitshauptamt. Später spielte Alois Brunner, einst die rechte Hand von Adolf Eichmann und 1958–1962 inoffizieller Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes, eine wichtige Rolle, wie sich 2022 aus dann freigegebenen Akten des Bundesamts für Verfassungsschutz ergab. Ab 1966 wurde der Dienst von der Deutschen Demokratischen Republik unterstützt.[5]

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Einzelnachweise

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  1. Rainer Hermann: Geheimdienste in Syrien: Teile, herrsche, morde. FAZ.net, 26. April 2011; abgerufen am 27. Dezember 2019.
  2. a b c Gary C. Gambill: The Military-Intelligence Shakeup in Syria. In: Military Intelligence Bulletin. Februar 2002, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juni 2002; abgerufen am 27. Dezember 2019 (englisch).
  3. Syrien: Das gewalttätigste Kapitel des arabischen Frühlings. profil.at, 21. Juli 2012.
  4. Syria civil war: Germany holds unprecedented state torture trial. BBC, 23. April 2020; abgerufen am 24. April 2020.
  5. Süddeutsche Zeitung, 29. Dezember 2022, S. 9.