Idu mit dem großen Namen Nefer (auch manchmal Idu I.) war ein altägyptischer Beamter in der 6. Dynastie zur Zeit des Alten Reiches. Am Ende seiner Karriere war er Wesir und Vorsteher aller Arbeiten des Königs. Er gehörte damit zu den ranghöchsten Männern am Hof des Königs.

Idu Nefer in Hieroglyphen
Name
Idu
Jdw
2. Name
Nefer
Nfr

Idu Nefer und Hemetre, Detail von der Südwand der Kultkammer, Roemer- und Pelizaeus-Museum, Hildesheim, PM 2390

Bekannt ist er von seiner Mastaba (G 5550). Sie befindet sich auf dem so genannten Cemetery en Echelon, auf dem Pyramidenplateau von Gizeh. Es handelt sich um einen großen, quadratischen Bau, der jedoch schon stark zerstört war, als er gefunden wurde. In der Mastaba gab es einst eine mit Reliefs dekorierte Kultkammer. Der Plan der Kammer konnte jedoch bei den Ausgrabungen nicht mehr erfasst werden. Einige der Reliefs befinden sich nach Fundteilung heute in Kairo sowie im Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim (Inventarnummern PM 2390 bis 2401)[2]. Auf den erhaltenen Blöcken erscheinen zahlreiche Titel, die seine hohe Position bezeugen. Neben den Titeln des Wesirs war er auch Schatzhausvorsteher, Scheunenvorsteher oder Vorsteher der Schreiber der Königsurkunden.[3] Als Gemahlin erscheint Hemetre in den erhaltenen Reliefs.[4]

Die eigentliche Grabkammer konnte über einen Gang erreicht werden. Hier fand sich ein undekorierter Sarkophag, der mit Tinteninschriften Titel und Namen des Idu aufführt.[5][6]

Literatur

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  • Anna Maria Donadoni Roveri: I sarcofagi egizi dalle origini alla fine dell’Antico Regno. (= Università Di Roma – Instituto di studi del vicino oriente. Serie Archeologica. Band 16). Bardi, Rom 1969, S. 135–136 (Volltext als PDF; 47,6 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
  • Hermann Junker: Gîza VIII. Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in Wien auf gemeinsame Kosten mit Dr. Wilhelm Pelizaeus † unternommenen Grabungen auf dem Friedhof des Alten Reiches bei den Pyramiden von Gîza. Band VIII: Der Ostabschnitt des Westfriedhofs. Zweiter Teil. (= Akademie der Wissenschaften in Wien. Philosophisch-historische Klasse.) Bohrer, Wien 1947, S. 66–90, Tafel IX–XV (Volltext als PDF; 78,0 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
  • Karl Martin: Reliefs des Alten Reiches. Teil 1. (= Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum (CAA). Lose-Blatt-Katalog Ägyptischer Altertümer. Pelizaeus-Museum Hildesheim. Lieferung 3). Zabern, Mainz 1978, ISBN 3-8053-0293-2, S. 86–116 (Volltext als PDF; 49,0 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
  • Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss, Ethel W. Burney: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings. Band III: Memphis. Teil 1: Abû Rawâsh to Abûṣîr. 2., von Jaromír Málek überarbeitete und erweiterte Auflage. Clarendon Press / Griffith Institute / Ashmolean Museum, Oxford 1974, S. 165, Karte XVI (Volltext als PDF; 20,3 MB); abgerufen über The Digital Topographical Bibliography.
  • Nigel Strudwick: The Administration of Egypt in the Old Kingdom. The Highest Titles and their Holders. KPI, London 1985, ISBN 0-7103-0107-3, S. 68–69 (Volltext als PDF; 20,9 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
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Commons: Idu Nefer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss, Ethel W. Burney: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings. Band III, Teil 1. Oxford 1974, S. 165.
  2. Karl Martin: Reliefs des Alten Reiches. Teil 1. Mainz 1978, S. 86–116.
  3. Hermann Junker: Gîza VIII. Wien 1947, S. 69–70.
  4. Hermann Junker: Gîza VIII. Wien 1947, S. 72.
  5. Hermann Junker: Gîza VIII. Wien 1947, S. 90.
  6. Anna Maria Donadoni Roveri: I sarcofagi egizi dalle origini alla fine dell’Antico Regno. Rom 1969, S. 135–136.