Igelbach (Moldau)

Bach in Österreich und Tschechien

Der Igelbach (oder Iglbach, tschechisch Ježová) ist ein Bach im Böhmerwald, der überwiegend entlang der Grenze zwischen Tschechien und Österreich verläuft. Er ist ein Zufluss der Moldau.

Igelbach
Iglbach, Ježová
Daten
Lage Bezirk Rohrbach in Österreich und Okres Český Krumlov in Tschechien
Flusssystem Moldau
Abfluss über Moldau → Elbe → Nordsee
Quelle bei Oberhaag
48° 39′ 30″ N, 14° 0′ 21″ O
Quellhöhe 856 m ü. A.[1]
Mündung bei der Bayrischen Au in den Stausee LipnoKoordinaten: 48° 40′ 22″ N, 14° 3′ 38″ O
48° 40′ 22″ N, 14° 3′ 38″ O
Mündungshöhe 724 m ü. A.[1]
Höhenunterschied 132 m
Sohlgefälle 14 ‰
Länge 9,2 km[1]
Einzugsgebiet 6,39 km²[1]

Geographie

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Die Bayrische Au (Bildmitte) im Mündungsbereich des Igelbachs

Der Bach entspringt nördlich von Oberhaag in Österreich auf einer 856 m ü. A. Er weist eine Länge von 9,15 km auf. Bald nach seiner Quelle bis zu seiner Mündung fließt er entlang der österreichisch-tschechischen Grenze. Dort quert er den Schwarzenbergschen Schwemmkanal. Auf der österreichischen Seite liegt die Gemeinde Aigen-Schlägl, auf der tschechischen Seite die Gemeinde Přední Výtoň und zu einem kleinen Teil bei der Mündung die Gemeinde Frymburk nad Vltavou. Der Igelbach mündet im Stausee Lipno auf einer Höhe von 724 m ü. A. linksseitig in die Moldau. Das Einzugsgebiet des Igelbachs erstreckt sich über eine Fläche von 6,39 km². Davon liegen 4,86 km² in Österreich und 1,53 km² in Tschechien.[1]

Eine leichte Langlaufloipenstrecke – die 4 km lange Große Haagerloipe[2] beziehungsweise die 3 km lange Kleine Haagerloipe – quert zweimal den Oberlauf des Bachs.[3]

Geschichte

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Ende des 18. Jahrhunderts wurde am Iglbach eine Schleuse für den Schwarzenbergschen Schwemmkanal angelegt.

Im Gewässer kommen abschnittsweise Fluthahnenfuß-Gesellschaften vor.[4] Bei der Quelle befindet sich eine kleine Waldwiese, die von Borstgras dominiert wird.[5] Im oberen Teil des Abschnitts, in dem der Igelbach die Staatsgrenze bildet, gibt es eine weitläufige Versumpfung und Vermoorung mit vielen Bruchwald-Inseln.[6] Hier liegt das kleine tschechische Naturreservat Ježová.[7] Das Naturreservat Bayrische Au im Mündungsbereich ist ein Hochmoor.[8]

In Österreich ist der Igelbach Teil des Europaschutzgebiets Böhmerwald-Mühltäler[1] und der Important Bird Area Böhmerwald und Mühltal.[9] In Tschechien gehört er zum Biosphärenreservat Šumava[10] und zur Important Bird Area Böhmerwald.[11]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f DORIS (Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System). Land Oberösterreich, Abteilung Geoinformation und Liegenschaft, abgerufen am 8. Juni 2022.
  2. Große Haagerloipe. Tourismusverband Ferienregion Böhmerwald, abgerufen am 11. Juni 2022.
  3. Kleine Haagerloipe. Tourismusverband Ferienregion Böhmerwald, abgerufen am 11. Juni 2022.
  4. Claudia Ott, Barbara Thurner: Bestandesanalyse der Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie mit Erhaltungsverpflichtung. In: Claudia Ott, Jörg Oberwalder, Stefan Guttmann (Hrsg.): Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler. Band I – Managementplan. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz, Linz 2010, S. 56 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 8. Juni 2022]).
  5. Kleine, inhomogene Waldwiese. In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (Genisys). Land Oberösterreich, abgerufen am 8. Juni 2022.
  6. Vermoorung entlang des Igelbaches. In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (Genisys). Land Oberösterreich, abgerufen am 8. Juni 2022.
  7. Maloplošná zvláště chráněná území. In: Otevřená data AOPK ČR. Abgerufen am 8. Juni 2022 (tschechisch).
  8. Bayrische Au. In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (Genisys). Land Oberösterreich, abgerufen am 8. Juni 2022.
  9. Important Bird Area factsheet: Bohemian forest and Mühl valley. In: Data Zone. BirdLife International, 2009, abgerufen am 8. Juni 2022 (englisch).
  10. Gebiet unter der Nationalpark-Verwaltung Šumava. Nationalparkverwaltung Šumava, abgerufen am 8. Juni 2022.
  11. Important Bird Area factsheet: Sumava mountains (Bohemian forest). In: Data Zone. BirdLife International, 2009, abgerufen am 8. Juni 2022 (englisch).