Ilhéu Raso

Insel der Kapverdischen Inseln

Die kleine, unbewohnte Insel Ilhéu Raso ist Teil der Kapverdischen Inseln.

Ilhéu Raso

Satellitenbild
Gewässer Atlantischer Ozean
Inselgruppe Ilhas de Barlavento
Geographische Lage 16° 37′ 0″ N, 24° 35′ 57″ WKoordinaten: 16° 37′ 0″ N, 24° 35′ 57″ W
Ilhéu Raso (Kap Verde)
Ilhéu Raso (Kap Verde)
Länge 3 km
Breite 2,4 km
Fläche 7 km²
Höchste Erhebung 164 m
Einwohner unbewohnt
Lage innerhalb der Inselgruppe
Lage innerhalb der Inselgruppe

Etymologie

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Der Name der Insel leitet sich ab vom Portugiesischen raso mit der Bedeutung eben, flach – hinsichtlich ihrer eingeebneten Topographie.

Geographie

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Die Anhöhen Rasos im Norden der Insel

Das kleine Eiland gehört zu den "Inseln über dem Wind", portugiesisch Ilhas de Barlavento, im Norden der Kapverden. Es liegt zwischen Ilhéu Branco im Nordwesten und São Nicolau im Osten. Ilhéu Branco ist 8,5 Kilometer entfernt, nach São Nicolau sind es 15 Kilometer.

Die unbewohnte Insel ist maximal 3 Kilometer lang und 2,4 Kilometer breit. Ihre Fläche beträgt nur sieben Quadratkilometer, damit ist sie aber immer noch größer als die benachbarte Ilhéu Branco. Die Landschaft der Ilhéu Raso ist hauptsächlich flach, kleinere Erhebungen mit maximal 164 Metern Höhe finden sich nur im Norden des Eilands. Der Südwesten ist geprägt durch eine felsige, mit Gesteinsblöcken übersäte Ebene, die von ausgetrockneten Wasserläufen durchzogen wird. Die Küstenlinie wird von Klippen eingerahmt.

Geologie

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Das Innere von Raso mit Blick auf die Anhöhen im Norden der Insel

Wie die restlichen Inseln Kapverdes ist auch die Ilhéu Raso vulkanischen Ursprungs. Ihr Unterbau sitzt 123 Millionen Jahre BP alter ozeanischer Kruste aus der Unterkreide (Aptium) auf[1]. Der ehemalige, vornehmlich aus Lavaflüssen und pyroklastischen Ablagerungen bestehende Schild ist mittlerweile sehr stark eingeebnet worden.

Flora und Fauna

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Die Raso-Lerche Alauda razae

Auf der Ilhéu Raso findet sich nur wenig Vegetation, mit Ausnahme einer Graslandschaft im Norden.

Die Klippen und felsigen Küstenabschnitte bieten vor allem Seevögeln geschützte Nistplätze. Ganzjährig auf der Insel anzutreffen ist die Raso-Lerche (Alauda razae), deren Population etwa 45 Paare umfasst. Andere Seevögel finden sich nur zum Brüten auf der Insel ein, darunter der Gelbschnabel-Sturmtaucher (Calonectris diomedea edwardsii), der Zwergsturmtaucher (Puffinus assimilis boydi), der Madeirawellenläufer (Oceanodroma castro) und der Bulwersturmvogel (Bulweria bulwerii)[2]. Weißbauchtölpel (Sula leucogaster) und Rotschnabel-Tropikvogel (Phaeton aethereus) bilden ebenfalls kleinere Kolonien. Ferner brüten Seidenreiher (Egretta garzetta) sowie die Raubvögel Fischadler (Pandion haliaetus), Kap Verde-Schleiereule (Tyto detorta) und Turmfalke (Falco tinnunculus neglectus). Auch der Kapverdensperling (Passer iagoensis) ist gegenwärtig[3].

 
Der ausgestorbene Riesenskink Chioninia coctei

Neben den Vögeln bevölkern Reptilien die Insel. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Ilhéu Raso zusammen mit der Ilhéu Branco der einzige Vorkommensort des Kapverdischen Riesenskinks Chiononia coctei. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden allerdings keine Exemplare mehr gesichtet und die Echse gilt als ausgestorben. Immer noch beheimatet das Eiland allerdings einige Geckoarten, darunter Tarentola gigas und Hemidactylus bouvieri[4].

Naturschutzgebiet

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Wegen seiner faunistischen Besonderheiten wurde die Ilhéu Raso zusammen mit Santa Luzia und Ilhéu Branco (Ilhas Desertas) 1990 zum Naturschutzgebiet erklärt.

Die kapverdischen Inseln zeichnen sich durch ein sehr trockenes und gleichmäßig warmes Klima aus. Das trifft auch auf die Ilhéu Raso zu. Die wenigen Niederschläge fallen in den Monaten von August bis Oktober, von November bis Juli herrscht Trockenzeit. Zwischen Sommer und Winter herrschen nur geringe Temperaturunterschiede, die Durchschnittstemperatur liegt in allen Monaten über 20 Grad Celsius.

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Commons: Ilhéu Raso – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. R. Muller, M. Sdrolias, W. Roest: Age, spreading rates and spreading symmetry of the world’s ocean crust. In: Geochemistry Geophysics Geosystems. 9 (Q04006), 2008, S. 1525–2027.
  2. BirdLife International: Ilhéu Raso. Abgerufen am 17. Januar 2022.
  3. J. C. Hazefoet: The birds of the Cape Verde Islands. Hrsg.: British Ornithologists’ Union. Tring, UK 1995 (BOU Checklist no. 13).
  4. A. Miralles, u. a.: An integrative taxonomic revision of the Cape Verdean skinks (Squamata, Scincidae). In: Zoologica Scripta. 2010.