Ilja Alexandrowitsch Gringolz

russischer Musiker
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Ilya Alexandrowitsch Gringolts (russisch Илья́ Алекса́ндрович Гринго́льц; * 1982 in Leningrad) ist ein russischer Violinist und Lehrer an der Zürcher Hochschule der Künste.[1] Er war der jüngste Sieger des Paganini-Preises.[2]

Ausbildung

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Ilya Gringolts wurde 1982 in Leningrad (heute Sankt Petersburg) geboren. Mit fünf Jahren begann er, Violine zu spielen.[3] Er bekam Violinunterricht bei Tatiana Liberova und Jeanna Metallidi.[4] Mit 10 Jahren erreichte er den 2. Rang des Russischen Violinwettbewerbes.[4] 1994 spielte er mit dem Symphonieorchester von Moskau.[5] 1995 gewann er einen der Jugendpreise des Menuhin-Wettbewerbs.[6] Am selben Wettbewerb machte er auch die Bekanntschaft mit der deutschen Geigerin Julia Fischer.[6] Ihm wurde von Itzhak Perlman während der Vorbereitung für den Paganini Preises von Genua Violinunterricht erteilt.[3] Er gewann den Paganini-Preis mit dem 1. Violinkonzert von Dimitri Shostakowitsch, welches er erst zum zweiten Mal in seinem Leben mit einem Orchester spielte.[3] Er war damals mit 16 Jahren der jüngste Sieger des Paganini Wettbewerbs.[3] Darauf wurde er von 1999 bis 2002 von Itzhak Perlman für drei Jahre an der Julliard Schule in New York City unterrichtet.[3]

Musikalische Karriere

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Von 2001 bis 2003 war er im Förderprogramm der BBC, was ihm ermöglichte, im Vereinigten Königreich aufzutreten.[3] 2002 debütierte er bei den BBC Proms.[3] 2008 gründete er das Gringolts Quartett.[7] Das Gringolts Quartett trat am Lucerne Festival, dem Yehudi Menuhin Festival in Gstaad oder an de Kasseler Musiktagen auf.[8] Gringolts

z ist Fachdozent für Violine an der Zürcher Hochschule der Künste und Professor an der Accademia Musicale Chigiana in Siena.[9] Ilya Gringolts trat als Solist mit den Orchestern BBC Symphony Orchestra, dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra ebenso dem City of Birmingham Symphony Orchestra und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin weiter mit der Los Angeles Philharmonic, dem NHK-Sinfonieorchester und dem Mahler Chamber Orchestra auf.[10] Im 2023 begleitete er das Australische Kammerorchester als künstlerischer Leiter.[5]

Gringolts spielt die Violine „ex Kiesewetter“ von Antonio Stradivari, eine Leihgabe der Stradivari Society, Chicago.[11]

Privatleben

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Seit der Russischen Invasion der Ukraine lebt er im Exil in Zürich.[5] Ein Großteil seiner Familie lebt weiterhin in Sankt Petersburg, doch seine Eltern sind aus Russland geflohen.[5] Er ist mit der armenischen Violinistin Anahit Kurtikyan, die ebenfalls im Gringolts Quartett musiziert, verheiratet und hat drei Kinder.[12] Seine Schwester Olga ist mit dem russischen Violinisten Maxim Vengerov verheiratet.[13]

Einzelnachweise

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  1. Prof. Ilya Gringolts, Zürcher Hochschule der Künste, abgerufen am 19. Januar 2025
  2. Ilya Gingolts Premio Paganini, abgerufen am 19. Januar 2025
  3. a b c d e f g Violinist Ilya Gringolts. In: Australian Broadcasting Corporation. 6. Februar 2024, abgerufen am 20. Januar 2025 (australisches Englisch).
  4. a b Inge Kjengtrup: Ilya Gringolts: The Man, the Myth, the Musician on the Move. Strings, 1. Februar 2011, abgerufen am 18. Januar 2025 (amerikanisches Englisch).
  5. a b c d Kelly Burke: Russian violinist Ilya Gringolts: ‘I know people who support the war. They keep their mouths shut’. In: The Guardian. 6. Februar 2023, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 18. Januar 2025]).
  6. a b Laurie Niles: Violinist.com interview with Ilya Gringolts. In: Violinist. 4. Februar 2014, abgerufen am 18. Januar 2025 (amerikanisches Englisch).
  7. Gringolts Ilya. In: Society Philharmonique de Bienne. Abgerufen am 18. Januar 2025.
  8. Gringolts Quartett. In: Spektrum 9. ZHDK, abgerufen am 18. Januar 2025.
  9. Ilya Gringolts. In: Karsten Witt Musikmanagement. Abgerufen am 18. Januar 2025.
  10. Gringolts Ilya. In: Verbier Festival. Abgerufen am 18. Januar 2025 (amerikanisches Englisch).
  11. Jean-Michel Molkhou: Ilya Gringolts, in: Les grands violonistes du XXe siècle. Bd 2. 1948–1985. Buchet Chastel, Paris, 2014. S. 352
  12. Yves Brechbühler: Dopplungen aus dem Nirgendwo - Plattform J. Plattform J, 9. Juli 2015, abgerufen am 18. Januar 2025.
  13. Meet the violin-in-laws - Slipped Disc. In: Slipped Disc. 27. November 2011 (slippedisc.com [abgerufen am 18. Januar 2025]).