Indian Pacific

Zugverbindung in Australien

Der Indian Pacific ist ein Fern­zug in Australien, der Perth an der Westküste und dem Indischen Ozean mit Sydney am Pazifik an der Ostküste verbindet. Die planmäßige Fahrzeit für die 4352 Kilometer lange Strecke beträgt rund 65 Stunden.

Indian Pacific
Der Indian Pacific in Perth Midland Station, 2006
Der Indian Pacific in Perth Midland Station, 2006
Strecke der Indian Pacific
Streckenlänge:4.352 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Verlauf
Kopfbahnhof Streckenanfang
Perth East
Haltepunkt / Haltestelle
Midland railway
Haltepunkt / Haltestelle
Northam (Western Australia)
Haltepunkt / Haltestelle
Merredin
Haltepunkt / Haltestelle
Southern Cross
Haltepunkt / Haltestelle
Kalgoorlie-Boulder
Haltepunkt / Haltestelle
Rawlinna
Haltepunkt / Haltestelle
Loongana (Western Australia)
Grenze
Grenze Western Australia / South Australia
Haltepunkt / Haltestelle
Cook (South Australia)
Abzweig geradeaus und von links
The Ghan von Darwin
Haltepunkt / Haltestelle
Tarcoola
Haltepunkt / Haltestelle
Kingoonya
Haltepunkt / Haltestelle
Pimba
Haltepunkt / Haltestelle
Port Augusta
Haltepunkt / Haltestelle
Port Pirie
Spitzkehrbahnhof rechts
1693 Adelaide Parklands Terminal
Haltepunkt / Haltestelle
Gladstone
Haltepunkt / Haltestelle
Peterborough (South Australia)
Grenze
Grenze South Australia / New South Wales
Haltepunkt / Haltestelle
Broken Hill (New South Wales)
Haltepunkt / Haltestelle
Menindee
Haltepunkt / Haltestelle
Ivanhoe
Haltepunkt / Haltestelle
Euabalong
Haltepunkt / Haltestelle
Condobolin
Haltepunkt / Haltestelle
Parkes
Haltepunkt / Haltestelle
Orange
Haltepunkt / Haltestelle
Bathurst
Haltepunkt / Haltestelle
Lithgow (New South Wales)
Haltepunkt / Haltestelle
Penrith (Sydney)
Kopfbahnhof Streckenende
4352 Sydney Central

Geschichte

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Die Verbindung war erstmals möglich, als 1917 die Transaustralische Eisenbahn eröffnet wurde. Damals konnte die Strecke aber noch nicht durchgehend mit einem Zug befahren werden, da sie aus technisch miteinander nicht kompatiblen Teilstrecken bestand. Von West nach Ost:

Auf dem Abschnitt, den die Transaustralische Eisenbahn befuhr, boten die Commonwealth Railways den Trans-Australian an. Die Streckenführung wurde mehrfach verkürzt, so wurde ab 1937 über Broken Hill gefahren. Zu den Einzelheiten der Umspurungen siehe Transaustralische Eisenbahn#Querung Australiens per Bahn.

Erst als 1969 die gesamte Verbindung zwischen Perth und Sydney auf Normalspur umgespurt war, wurde eine durchgehende Zugverbindung möglich und der Indian Pacific eingerichtet. Der erste Indian Pacific verließ Sydney am 23. Februar 1970 und erreichte Perth am 27. Februar 1970.

Der Red Service, das Äquivalent zur Economy Class, verfügte sowohl über Doppelkabinen mit geteiltem Schlafwagen, als auch über Sit-up-Sitze im Stil von Flugzeugen, ähnlich wie in anderen australischen Zügen. Er verfügte ebenfalls über einen eigenen Speisewagen.[1] Der Red Service wurde im Juli 2016 eingestellt, nachdem die Bundesregierung die Subventionen für diesen gestrichen hatte, so dass der Red Service finanziell nicht mehr rentabel war.[2]

Der Zug verfügt auch über einen Autoreisezug,[3] der bis November 2015 durchgehend zur Verfügung stand und dann nur noch zwischen Adelaide und Perth eingesetzt wurde.

Heutiger Betrieb

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Zwischenstopp in der Nullarbor-Wüste

Der Zug wird heute von dem Eisenbahnverkehrsunternehmen Great Southern Railway betrieben. Er benötigt für die 1693 km von Sydney nach Adelaide rund 24 Stunden. Dort macht er Stopp und fährt dann die 2659 km von Adelaide nach Perth in rund 41 Stunden. Auf dem Weg gibt es mehrere Zwischenhalte.

Der Zug dient heute fast ausschließlich Touristen. Daneben versorgt er, nachdem der Tea and Sugar Train eingestellt wurde, auch die isolierten Bahnbediensteten und Ortschaften entlang der Strecke der Transaustralischen Eisenbahn mit den Gütern des täglichen Bedarfs und Post.

Der Zug wird mit zwei Lokomotiven bespannt, ist als Kurzzug 403 Meter und als „Doppelzug“ 687 Meter lang, allein die Wagen haben eine Gesamtmasse von 747 Tonnen, als „Doppelzug“ sogar 1326 Tonnen. Die meisten Umläufe werden als „Doppelzüge“ gefahren. Der Indian Pacific wird dabei in der Regel aus folgenden Wagen gebildet:

Luxusklasse

  • Ein Reisezugwagen der „Platinum“-Klasse, mit Abteilen der doppelten Größe, nebeneinander angeordneten Doppelbetten und gehobenem Service
  • Darüber hinaus werden eine Reihe von Salonwagen angeboten[4], die privat angemietet und an Regelzüge angehängt werden können.

Erste Klasse

  • Fünf Schlafwagen der Klasse „Gold Service“ („Doppelzug“: elf). Hier gibt es solche mit Einbettabteilen, die beidseits eines Mittelgangs angeordnet sind, und Schlafwagen mit Zweibettabteilen, die Quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeuges an einem Seitengang liegen
  • Ein Speisewagen („Doppelzug“: zwei) (der „Gold Service“ schließt die Mahlzeiten ein)
  • Ein Salonwagen („Doppelzug“: zwei)

Zweite Klasse

  • Ein Reisezugwagen, ein Großraumwagen mit Sitzen
  • Ein Schlafwagen mit kleinen Abteilen, die beidseits eines Mittelgangs angeordnet und Schlafmöglichkeiten für zwei Personen bieten.

Service

Zwischenfälle

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Zanthus im Jahr 1999, entgleiste Wagen des Indian Pacific nach Kollision
  • 18. Februar 1970: Auf einer Testfahrt von Port Pirie aus prallte eine Indian Pacific-Garnitur in der Nähe von Locksley auf einen entgleisten Güterzug und riss die Seitenwände mehrerer Waggons heraus.[5][6]
  • 24. Dezember 1975: 13 der 25 Waggons des in Richtung Osten fahrenden Zuges entgleisten aufgrund eines zusammengebrochenen Drehgestells des führenden Waggons östlich des abgelegenen Anschlussgleises der Nullarbor-Ebene bei Rawlinna. Drei der 200 Fahrgäste wurden verletzt; sie wurden von Forrest nach Adelaide geflogen.[7]
  • 24. Januar 1978: Der in westlicher Richtung fahrende Zug entgleiste in der Nähe von Forbes, nachdem ein Unwetter einen Teil der Gleise weggespült hatte.[8] Der Zug war wegen der Staus zwischen Parkes und Broken Hill über Forbes nach Süden umgeleitet worden. Drei der 153 Fahrgäste wurden ins Forbes District Hospital gebracht.
  • 18. August 1999: Zugkollision in Zanthus. Der in westlicher Richtung fahrende Indian Pacific mit 181 Reisenden stieß bei einer planmäßigen Zugkreuzung mit einem im Kreuzungsgleis wartenden Güterzug zusammen. Einer der drei Lokomotivführer des Güterzugs war abgestiegen und zur Weichenstellbude an der östlichen, elektrisch ortsgestellten Weiche gegangen. Er sah den sich nähernden Reisezug und wollte nach dessen Durchfahrt die Weiche für die Weiterfahrt seines Güterzugs nach Osten umstellen. Irrtümlich und fahrlässig betätigte er aber den Bedienknopf vorzeitig, so dass die Weiche geschätzte 150 Meter vor dem Reisezug umlief und ihn dann auf das Kreuzungsgleis ablenkte. Für die Zugkreuzung hatte der Indian Pacific seine Geschwindigkeit bereits vorschriftsgemäß von 111 km/h auf 52 km/h reduziert, ehe die 58 Meter vor der Weiche eingeleitete Schnellbremsung ihn auf den verbliebenen 148 Metern bis zur Kollision auf 27 km/h verzögerte. Das für die Strecke vorgeschriebene Betriebsverfahren Train Order war durch beide Zugbesatzungen ordnungsgemäß angewendet worden und es waren die entsprechenden Fahrerlaubnisse übermittelt worden. Es gab aber keine Signal­abhängigkeit der Weiche, technische Folge­abhängigkeit oder organisatorische Maßnahmen wie Anwendung des Vieraugenprinzips in Verbindung mit Handverschluss der Weiche. Der Flying Doctor Service flog 17 Reisende und 4 Eisenbahn­bedienstete nach Kalgoorlie, wo eine verletzte Person über Nacht und eine für mehrere Wochen im Krankenhaus bleiben musste. Es entstanden umfangreiche Schäden am rollenden Material, die Infrastruktur blieb intakt. Der Infrastrukturbetreiber Australian Rail Track Corporation hatte zum Zeitpunkt des gefährlichen Ereignisses bereits mit einer Modernisierung der Sicherungstechnik begonnen.[9]
  • 3. Dezember 1999: Glenbrook-Unfall – ein CityRail-Intercity-Zug fuhr in Glenbrook in den Blue Mountains, westlich von Sydney, auf das Heck eines in östlicher Richtung fahrenden Zuges auf. Sieben Menschen starben, alle im CityRail-Zug.[10]
  • 26. November 2017: Um 10.12 Uhr, nur 600 Meter nach der Abfahrt vom Bahnhof East Perth, entgleiste der Indian Pacific, der in Richtung Sydney unterwegs war. Der zweite Wagen entgleiste und brachte den Zug zum Stehen.[11]

Bildergalerie

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Literatur

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  • Plattform 7/2008, S. 36 ff.
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Commons: Indian Pacific – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Indian Pacific Compare Service Levels. 28. März 2008, abgerufen am 8. Februar 2024.
  2. High rollers only for rail with Indian Pacific set to cut economy class seats - ABC News (Australian Broadcasting Corporation). 23. Oktober 2016, abgerufen am 8. Februar 2024.
  3. Taking Your Car - Indian Pacific :: GSR. 23. Oktober 2016, abgerufen am 8. Februar 2024.
  4. Great Southern Rail Travel Pty. Ltd.: Private Carriages, o. J. (Vermarktungsbroschüre).
  5. John Dunn: Comeng A History of Commonwealth Engineering Volume 3. Hrsg.: Rosenberg Publishing. 1966, ISBN 978-1-877058-90-5, S. 16–35.
  6. Here & There Australian Railway Historical Society Bulletin issue 390. April 1970, S. 2.
  7. Indian-Pacific derailed. In: Canberra Times. Australian Capital Territory 26. Dezember 1975 (gov.au [abgerufen am 8. Februar 2024]).
  8. Indian Pacific train derailed. In: Canberra Times. Australian Capital Territory 25. Januar 1978 (gov.au [abgerufen am 8. Februar 2024]).
  9. Collision between Indian Pacific Passenger Train 3AP88 and Freight Train 3PW4N, Zanthus, WA, 18 August 1999. Australian Transport Safety Bureau, 29. Mai 2014, archiviert vom Original am 2. April 2016; abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
    Arthur Ruvidini: Collision Indian Pacific Passenger Train 3AP88 and Freight Train 3PW4N. (PDF; 678 KiB) Independent Investigation Report. Australian Transport Safety Bureau, 13. September 2004, archiviert vom Original am 9. Juni 2023; abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  10. Chronology of Australian train crashes | Daily Telegraph. 2. September 2017, abgerufen am 8. Februar 2024.
  11. 'A pain-in-the-a**e': Indian Pacific derails 600m from East Perth Station. 26. November 2017, abgerufen am 8. Februar 2024.