Indianerbild im deutschen Kulturraum

Stereotyp

Mit Indianerbild im deutschen Kulturraum werden Vorstellungen über nordamerikanische Indianer bezeichnet, die im deutschsprachigen Kulturraum gehäuft geäußert und demnach von Soziologen als typisch aufgefasst werden. Diese Vorstellungen sind wesentlich vom romantischen Stereotyp des Edlen Wilden beeinflusst, das phasenweise in Teilen Europas beträchtlichen Einfluss auf die öffentliche Meinung hatte und insbesondere mit dem deutschen Romanautor Karl May verbunden wird.

Interessengemeinschaft Mandan-Indianer (Landkreis Leipzig, 1970)

Die deutschsprachige Bezeichnung Indianer selbst ist und war nicht auf die nordamerikanischen oder speziell die Prärie-Indianer begrenzt, er bezieht ebenso Ureinwohner Mittel- und Südamerikas ein. Die Prärie-Indianer wurden allerdings im deutschen Sprachraum prägend für viele der nachhaltigen Einflüsse des Indianerbilds auf Umweltbewegung, Literatur, Karneval, Kinderspiele, Kunst, Film, Theater und Reenactment.

Hartmut Lutz nannte das Phänomen „Indianerenthusiasmus“ (englisch Indianthusiasm).[1][2] Das Indianerbild ist im Gefolge von Karl Mays Winnetou-Romanen für Generationen von Deutschen von großer Bedeutung gewesen.[3] Beim Reenactment von indianischen Bräuchen[4] und Alltagsleben, insbesondere in der DDR, wurde von Indianistik gesprochen.

Hintergrund

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Indianer des Circus Sarrasani in ihren Theaterkostümen an Bord eines Dampfers 1928
 
Der „Isarindianer“ Willy Michl auf dem Heimatsound-Festival 2015

Die Wahlverwandtschaft (H. Glenn Pennys: Kindred By Choice) zwischen Deutschen und Indianern wird am deutschen Föderalismus und Partikularismus und einer melancholisch retrospektiven Neigung zum Tribalismus (Stammesdenken) festgemacht. Im Rahmen der Nationalbewegung waren bereits eine Reihe weiterer, nicht dauerhafter Projektionen aufgekommen: So gab es zeitweise eine Identifikation mit den alten Germanen, den Skythen oder auch mit den Nationalbewegungen in Polen und Griechenland (im Rahmen der Polenschwärmerei und des Philhellenismus).[5]

Der deutsche Nationalismus positionierte sich als alternatives Rollenmodell zu den kolonialen Weltreichen jener Zeit und der römischen Zeit und vermittelte das Ideal eines colonizer loved by the colonized (geliebten Kolonialisten).[6] Die Indianergeschichten dienten zum Transport verschiedener Männlichkeitsbilder, die mit den indianischen Helden verbunden wurden. Ein frühes Beispiel ist Johann Gottfried Seumes Gedicht Der Wilde. Seume war als hessischer Söldner in Amerika und Kanada und beschrieb Begegnungen mit Indianern im autobiographischen Bericht Mein Leben. Seine Bewunderung für die natürliche Ungezwungenheit der Einwohner schlug sich in seinem oft zitierten Worten nieder: „Ein Kanadier, der Europens übertünchte Höflichkeit nicht kannte …“. Der „edle und raue“ Wilde im Bärenfell, der die aufgesetzte, falsche Höflichkeit der englischen Kolonisten passend quittiert und sich in die Büsche schlägt, war Projektionsfigur für das deutsche Selbstverständnis.[7]

 
Sioux-West e. V. Freiburg beim Narrensprung 2011

Bei der Beschäftigung mit dem Indianer ging es zumeist weniger um die realen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Realitäten der indigenen Völker Nordamerikas als vielmehr um deutsche Sehnsüchte. Im Zuge der Industrialisierung des Deutschen Reichs war dies die Sehnsucht nach einem „authentischen“, freien und naturverbundenen Leben abseits des Alltags der modernen Fabriken und Städte. Die antiurbane Stimmung (vgl. Anton Kuh: Spott zu Asphalt und Scholle), Ansätze zu Antisemitismus und Indianerverehrung schlossen sich dabei nicht aus. Befruchtet durch die mannigfaltige Literatur, Völker- und Wild-West-Schauen mit „echten Indianern“ und die ersten Western-Filme entwickelte sich im Kaiserreich eine große Vorliebe für das populärkulturelle Material Indianer, was sich in der Beliebtheit von Indianer- und Cowboyspielen widerspiegelt.[8] Die katholischen Verlage Mays, die nach 1880 dessen Bücher populär machten, versuchten darüber die im Kulturkampf als rückständiger Stamm charakterisierten Katholiken zu integrieren.[6]

Archetypen in Überlieferungen wie Kultobjekte und Artefakte der Indianer und anderer Ureinwohner spielten in der Kunst der frühen Moderne wie der Psychologie etwa Carl Gustav Jungs eine wesentliche Rolle und beförderten die romantisierende Kategorisierung der Indianer in der deutschen Bevölkerung. Unter anderem im Nationalsozialismus wurde versucht diese Sehnsüchte zu instrumentalisieren.

In der DDR wurde das Reenactment von indianischem Alltagsleben und Bräuchen[4] seitens des SED-Staates als Indianistik[9] wissenschaftlich aufgewertet und allmählich in die Strukturen der sozialistischen Kulturarbeit integriert.[10] Mit Julius Lips (1895–1950) und Eva Lips (1906–1988) arbeiteten nach dem Zweiten Weltkrieg zwei Ethnologen an führender Stelle in der DDR, die vom Faschismus geächtet und zur Emigration in die USA gezwungen worden waren. Ihre Forschungsergebnisse zur indianischen Wirtschaftsweise legten sie nicht nur in wissenschaftlichen Veröffentlichungen, sondern auch populären Büchern dar. Das Indianerbild der DDR wurde ganz wesentlich von der Historikerin Liselotte Welskopf-Henrich (1901–1979) und ihren beiden Romantrilogien geprägt. Welskopf-Henrich war seit 1938 mit ihrem Mann im antifaschistischen Widerstand. Seit der Besetzung der Gefängnisinsel Alcatraz durch Indians of All Tribes 1968 leistete sie der Indianerbewegung moralische Unterstützung. Ihre Romane schildern den kulturellen Übergang zum Reservatsleben auf realistische und Mitgefühl weckende Weise. Der indigene kanadische Autor und Filmemacher Drew Hayden Taylor berichtet 2018 in seinen Dokumentarfilm Searching for Winnetou über deutsche Hobby-Indianer und die eigentümliche Faszination für „die Indianer“.[11]

In der Bundesrepublik wirkten das idealisierte Indianerbild in der 1968er Bewegung und in der Gründungsphase der Partei Die Grünen nach, zum Beispiel in der Indianerkommune. Im „Mainstream“ dominierten die Bilder vom weisen Schamanen, Heiler und Umweltschützer. Nicht zuletzt wurde diese Sicht von der New-Age- und Esoterik-Bewegung gefördert. Ein in Bayern bekanntes Beispiel eines Indianers aus eigenem Willen ist der Musiker Willy Michl, ein bayerisches Original und Blueslegende vom Stamme der Isarindianer. 2016 zeigte die von Hermann Wilhelm kuratierte Ausstellung München und der Wilde Westen Aspekte der Münchner Kulturgeschichte von den 1840er Jahren bis zum Ersten Weltkrieg, die sich mit wechselseitigen Beziehungen zwischen dem (Narrativ des) Wilden Westen und der Münchener Kultur der Prinzregentenzeit beschäftigten. Als Wildwestpionier wird unter anderem der 48er Julius Fröbel genannt, Lola Montez Amerikaaufenthalte ebenso wie Buffalo Bills Show auf der Theresienwiese und der erste in München gedrehte Isarwestern im Kino[12]. Der schwarze Jack (1918) wurde in München gedreht und gehört zu den frühen Werken der Arri, er wurde mehrfach, unter anderem von der Berliner Polizei, mit einem Jugendverbot belegt.[13]

 
Schwerin, Indianistiktreffen 1982

Die indianischen Kulturen und ihre ursprüngliche Lebensweise üben nach wie vor eine große Faszination auf viele Menschen in Deutschland (und in einigen anderen europäischen Ländern) aus. Nach einem umfangreichen Artikel, der 2013 in Indian Country today, dem größten indigenen Magazin der USA, unter dem Titel „Deutschlands Besessenheit von Indianern ist rührend – und manchmal surreal“ erschien, spielen rund 40.000 in Vereinen organisierte Hobbyisten in Deutschland regelmäßig das Leben historischer Indianer nach.[14] Im Gegensatz zu Faschingsindianern legen die Hobbyisten in der Regel großen Wert auf eine möglichst authentische Darstellung von der Ausrüstung bis zum Redfaceing. Auf der Website des Western-Bund e. V., der rund 70 deutsche Vereine vertritt, ist zu lesen: „Von allen Darstellungsthemen ist die Indianerdarstellung sicherlich eine der schwersten aber auch eine der reizvollsten. […] Für eine "gute" Indianerdarstellung sind aber nicht nur die Dinge materiellen Kultur wichtig. Man muss sich auch in das Denken, Fühlen und Handeln dieser Menschen vertiefen, sofern dies anhand literarischer Quellen überhaupt möglich ist.“[15] Obwohl diese „Indianertümelei“ mit großem Respekt betrieben wird, reproduziert sie doch weitgehend romantisierte und idealisierte Stereotypen und muss sich neben Anerkennung durch manche Indigene auch den Vorwurf der kulturellen Aneignung gefallen lassen.[16]

Deutsche und Indianer in den USA

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Denkmal für Maximilian zu Wied-Neuwied, den Maler Karl Bodmer und den Indianerhäuptling Mató-Tópe vor dem Schloßtheater in Neuwied

Wie andere Einwanderer verdrängten Deutschamerikaner die Indianer aus ihren früheren Heimatgebieten. Eine Vermischung und Kooperation wie etwa bei den Franzosen und einigen schottischen Einwanderern[17] (Métis) blieb aus. Ausnahme ist etwa der deutschstämmige Sioux und Kongressabgeordnete Ben Reifel. Etliche deutsche Entdeckungsreisende und Auswanderer des 19. und 20. Jahrhunderts verliehen den edlen Wilden Nordamerikas einen besonderen Reiz. Sie hinterließen literarische Zeugnisse, meist als Reiseberichte und Tagebücher:

Philipp Georg Friedrich von Reck bereiste 1733/1734 Massachusetts und Georgia, wo er sich bei den Muskogee aufhielt. Christian Gottlieb Prieber aus Zittau, ein Jurist und politischer Utopist, emigrierte 1735 nach Nordamerika. Ab 1736 lebte er mit den Cherokee in Tennessee. Er nahm ihre Sitten an und versuchte dort seine Idealgesellschaft zu errichten. 1743 wurde er vom Militär festgenommen und starb 1745 im Gefängnis.

1815 bis 1817 bereiste Maximilian zu Wied-Neuwied Brasilien, wo er zwei angepassten und sechs intakten Indianerstämmen begegnet. In Wort und Bild dokumentierte er seine Reise. 1832 bis 1834 leitete Wied eine Expedition durch Nordamerika, bei der er sich vom Schweizer Maler Karl Bodmer begleiten ließ.

Die Wittelsbacher-Prinzessin Therese von Bayern, eine Tochter des Prinzregenten Luitpold, reiste 1893 in die USA. Die Sammlung von indianischen Kunst- und Handwerkserzeugnissen, die sie von dort mitbrachte, bereichert heute das Völkerkundemuseum in München. Sie publizierte unter anderem über die Pueblo-Indianer.

Der Begründer der modernen amerikanischen Kulturanthropologie, Franz Boas, 1858 in Minden geboren, wanderte nach Amerika aus und studierte das Leben der Kwakiutl in den USA und Kanada. Die indianisch-US-amerikanische Schriftstellerin Louise Erdrich, deren Vater deutscher Abstammung ist, thematisiert in ihren Werken immer wieder das Zusammenleben von „Weiß“ und „Rot“, insbesondere das Schicksal deutscher Einwanderer.

Eine Besonderheit für das Verhältnis von Deutschen und Indianern in Nordamerika sind die Ereignisse in Texas. Dorthin hatte der Mainzer Adelsverein in den 1840er Jahren eine Gruppe Siedler geschickt, die die heutigen Städte New Braunfels und Fredericksburg gründeten. 1847 wurde ein Friedensvertrag zwischen den Häuptlingen der Komantschen und Deutsch-Texanern geschlossen, der als einziger Vertrag zwischen Kolonisten und Indianern gilt, der nie gebrochen wurde. Die Nachfahren beider Gruppen treffen sich noch heute alljährlich zum Founders' Day, um des Vertrages zu gedenken, der ihnen den Frieden brachte.[18]

Bildende Kunst, Museen, Ausstellungen

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Indianer von August Macke

Karl Bodmer (1809–1893) begleitete 1832–1834 den Naturforscher Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied auf dessen Nordamerika-Expedition. Er porträtierte zahlreiche Indianer in North Dakota, am Ohio River und Missouri River, unter anderen Blackfoot, Choctaw, Cherokee und Chickasaw. Bodmer arbeitete seine Skizzen zu Aquarellen aus. 81 seiner Illustrationen schmücken Prinz Maximilians Werk Reise im Inneren von Nordamerika (1844). Viele Bodmer-Skizzen werden heute im Nordamerika Native Museum (NONAM) in Zürich sowie im Joslyn Art Museum in Omaha, Nebraska, aufbewahrt.

Der Journalist und Maler Rudolf Cronau (1858–1939) illustrierte nicht nur seine Berichte aus Nordamerika, sondern freundete sich mit Sitting Bull an, den er 1881 porträtierte. Weitere Maler der Düsseldorfer Schule, die Indianer in Malerei oder Grafik thematisierten, waren Albert Bierstadt, Carl Wilhelm Hahn, Henry Ritter und Charles Wimar.

Der Artist und Hobby-Ethnologe Ernst Tobis, der sich selbst Patty Frank nannte, sammelte auf seinen Tourneen durch die USA Originalstücke. Durch seine Begeisterung für die Indianer entstand mit Hilfe dieser Sammlung 1928 das Indianermuseum in Radebeul. Auf Veranlassung Klara Mays, der Witwe und Nachlassverwalterin Karl Mays, wurden Mays und Tobis' Sammlung vereinigt und in der neugebauten Villa Bärenfett ausgestellt. Patty Frank blieb bis zu seinem Lebensende in den 1960er Jahren Hüter der Sammlung.

1913 bis 1921 lebte der Münchner Maler Julius Seyler in Montana. Er bewirtschaftete eine Farm und malte zahlreiche Bilder seiner Nachbarn aus dem Stamm der Blackfeet (Three Bear, Eagle Calf, Bear Pipe Man usw.) und ihrer heiligen Orten wie des Chief Mountain. Klaus Dill wurde durch zahlreiche Illustrationen zu Karl-May-Büchern und Plakaten zu Western bekannt, sein bekanntestes Werk Die Rothaut und ich, ist dabei das am besten erhaltene. Er malte einen Zyklus zum Leben von Tecumseh aus zwölf großformatigen Ölbildern.

 
Donnervogel-Abzeichen der amerikanischen 45. Infanterie-Division. Bis 1939 verwendete man ein Hakenkreuz, das dann wegen der Konnotation mit dem Naziregime abgelöst wurde. Beide Symbole spielten auf die bedeutende Rolle der Native Americans in der Truppe wie im Südwesten der USA an. Die 45. war unter anderem bei der Befreiung des KZ Dachaus beteiligt.

Verschiedene Völkerkundemuseen haben bedeutende Sammlungen zur indianischen Kultur und Kunst. In Berlin, München oder im Lindenmuseum Stuttgart wurde in den letzten Jahren erweitert oder umstrukturiert, ebenso in Zürich. Der Richter und Autor Karl-Heinrich Gehricke war wie Heinz Bründl ein privater Sammler. 1975 besuchte er erstmals Indianer in den USA und lebte dann immer wieder bei verschiedenen Stämmen. Er besaß die weltgrößte private Sammlung von Kulturgütern, von Medizinbeuteln bis zu Schmuck und Töpferware. 1999 erwarb er das Gutshaus Gevezin in Blankenhof und begann mit dem Aufbau des Indianermuseums Gevezin. Es ist nach seinem Tod 2010 geschlossen worden.

Wahrnehmung indianischer Soldaten

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Im Ersten Weltkrieg nahmen knapp 15.000 Indianer auf Seiten der alliierten Streitkräfte Kanadas und der USA teil. Sowohl auf amerikanischer Seite wie bei den Deutschen wurden die Indianer sowohl als „vanishing race“ (deutsch: ‚schwindende Rasse‘) charakterisiert wie für ihr soldatisches Ethos (Kampfgeist) gefürchtet und gepriesen. Eine besondere Beziehung der Deutschen zu den Indianern wurde mehrfach festgestellt, was insbesondere auf den Einfluss Karl Mays zurückgeführt wurde. Eine Aufstellung segregierter, rein indianischstämmiger Einheiten wurde verschiedentlich gefordert, aber nicht durchgängig durchgeführt. Seitens der deutschen Einheiten wurde der Einsatz indianischer Soldaten als Meldegänger, als Scharfschützen und Stoßtrupps gefürchtet, bereits zum Ende des Ersten Weltkriegs wurden Indianersprachen als Mittel der Verschlüsselung der Kommunikation erfolgreich eingesetzt. In Einzelfällen traten im Ersten Weltkrieg Indianer in traditioneller Kriegsbemalung auf.[19]

Im Zweiten Weltkrieg hatten amerikanische Fallschirmjäger – etwa der 101. US-Luftlandedivision – einen Irokesenschnitt und verwendeten Kriegsrufe wie „Geronimo!“ oder Symbolik mit Indianerbezug. Auch wurde mit dem Navajo-Code wieder eine Indianersprache zur Verschlüsselung geheimer Botschaften eingesetzt. Peter La Farges Ballade über Ira Hayes thematisiert den zwiespältigen Umgang mit indianischen Kriegshelden in den USA und wurde (etwa durch die Aufnahme von Johnny Cash) in Deutschland bekannt.

Literatur, Film und andere Medien

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Friedrich Schiller schrieb für den Musenalmanach für das Jahr 1798 das Gedicht Nadowessische Todtenklage. Inspiriert wurde er wohl durch Reisebeschreibungen J. Carvers.[20]

Adelbert von Chamisso nahm 1815–18 an einer von Russland initiierten Weltumseglung unter Leitung von Otto von Kotzebue teil. Dabei lernte er sowohl „Indios“ in Lateinamerika als auch kalifornische Indianer kennen. Er verfasste zwei Gedichte dazu: Der Stein der Mutter oder der Guahiba-indianer und Rede des alten Kriegers Bunte Schlange im Rate der Muskogee-Indianer. Chamisso kritisierte den Umgang der Kolonisatoren und der US-Regierung mit den „Indianern“.

Karl Postl (1793–1864) lebte von 1823 bis 1831 in den USA. Er veröffentlichte unter dem Pseudonym Charles Sealsfield mehrere Romane, darunter Tokeah oder Die Weiße Rose. Darin behandelt er die Vertreibung der Muskogee und lässt historische Persönlichkeiten wie Tecumseh auftreten. Bei ihm und bei Friedrich Gerstäcker sind die Indianer realistischer dargestellt. Gerstäckers einziger Indianerroman Unter den Pehuenchen (1867) spielt in Patagonien. Vorangehende Autoren beschrieben Indianer entweder als primitive Wilde oder als edle Helden.

Der amerikakritische österreichische Schriftsteller Nikolaus Lenau thematisierte in seiner Ballade Die Drei Indianer (1832) den durch die Weißen verursachten Untergang der indianischen Kultur. CoopersLederstrumpf“-Romane (1823–1841) begeisterten Goethe und erreichen seit ihrem Erscheinen in Deutschland eine beachtliche Leserzahl.

Johannes Scherr schrieb 1847 Die Waise von Wien, einen unter Apachen und Comanchen spielenden Indianerroman. Für seine Novelle Die Pilger der Wildnis (1853) benutzte er den als King Philip’s War bekannten Aufstand der Neuenglandindianer als Hintergrund. Fredéric Armand Strubberg veröffentlichte die von ihm selbst illustrierten Amerikanischen Jagd- und Reiseabenteuer (1858) und An der Indianergrenze (1859). Otto Ruppius schrieb Der Prärieteufel (1861) und setzte sich in Die Entführung (1864) mit dem Natchez-Aufstand auseinander, ebenso Hermann Friedrich Friedrich in Das Ende der Natchez-Indianer (1880). Anton Ohorns umfangreiche Erzählung Der weiße Falke (1882) beschäftigte sich mit dem Untergang der Huronen. Balduin Möllhausen steuerte Der Halbindianer (1861) und Die Mandanenwaise (1865) bei. 1868 erschienen Paul Margots Die Gefangenen der Apachen und Richard Albrechts Zwei Welten, dem 1873 Albrechts Der Steppenvogel folgte.

Mit seinen Winnetou-Romanen leitete Karl May eine umfangreiche Renaissance der Indianerliteratur ein. Auch Sophie Wörishöffer, genannt „Karl May von Altona“, Franz Treller, Friedrich J. Pajeken und Johannes Kaltenboeck schrieben im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert Indianerromane, die besonders ein jugendliches Publikum ansprachen.

Franz Kafka verfasste die Erzählung Wunsch, Indianer zu werden, die erstmals 1913 gedruckt wurde.[21] Die Erzählung besteht nur aus einem Satz:

„Wenn man doch ein Indianer wäre, gleich bereit, und auf dem rennenden Pferde, schief in der Luft, immer wieder kurz erzitterte über dem zitternden Boden, bis man die Sporen ließ, denn es gab keine Sporen, bis man die Zügel wegwarf, denn es gab keine Zügel, und kaum das Land vor sich als glattgemähte Heide sah, schon ohne Pferdehals und Pferdekopf.“

Franz Kafka

Nach dem Ersten Weltkrieg profilierte sich zunächst besonders Friedrich von Gagern durch Erzählungen wie Der Marterpfahl (1925) und Der tote Mann (1927). Georg Goll schrieb mit Dakota (1931), Dakota im Feuer (1936) und Der Untergang der Dakota (1939) drei Romane über die Dakota. Zdenko von Kraft schrieb die romanhafte Biografie Sitting Bull (1936). Fritz Steubens Tecumseh-Romane wurden in den 1930er Jahren ein großer Erfolg und in der Nachkriegszeit erneut erfolgreich wiederaufgelegt, nachdem die offensichtlichen NS-Elemente entfernt waren. Ein einflussreiches Kinderbuch war Die Indianergeschichte (1937/38) des NS-Schriftstellers Gerhart Drabsch, das ebenfalls, in einer Bearbeitung durch Ursula Wölfel, bis Ende der 1990er Jahre immer wieder neu aufgelegt wurde. Otto Neitsch alias Frank Sander schlug in den 1930er Jahren in seiner Roman-Pentalogie Gemeucheltes Volk. Aus der Geschichte des Untergangs der Indianer Nordamerikas einen weiten Bogen von der Gründung der Kolonie Virginia bis zu Tecumseh und Osceola. L. F. Barwins Werk Das vergessene Volk war auf sechs Bände angelegt, es erschienen aber nur die ersten beiden Bände Pontiac (1943) und Der Verrat von Detroit (1943), welcher 1957 unter dem Titel Feuersturm über Kanada erneut erschien.

Stephen Tanner (Pseudonym von Rudolph Demeter Habisreutinger) stellte den Kampf zwischen Irokesen und Huronen in den Mittelpunkt seiner Romane Mokassins und Lederhemden und Der Palisadenbrecher (beide 1952). Georg Goll beschäftigte sich in Die letzten Erie (1953) mit dem Untergang der Erie. In den 1950er Jahren veröffentlichte der Schweizer Ernst Herzig unter dem Pseudonym Ernie Hearting einige Biographien von bekannten Häuptlingen und sprach damit vor allem Jugendliche an. Der österreichische Schriftsteller Franz Xaver Weiser schrieb zwischen 1930 und 1970 einige Jugendromane über die Waldlandindianer des Nordostens. Hervorzuheben ist die Trilogie Orimha (Orimha der Irokese 1969, Orimha der Waldläufer 1970 und Orimha bei den Sioux 1973). In dieser Trilogie werden Episoden aus dem Leben des französischen Entdeckers und Pelzjägers Pierre Radisson in die Romane eingebunden. Anna Müller-Tannewitz befasste sich 1950 in Blauvogel – Wahlsohn der Irokesen mit den Irokesen.

Die deutsche Schriftstellerin Liselotte Welskopf-Henrich veröffentlichte zwischen 1951 und 1980 zwei Romanreihen, sechs Bände unter dem Titel Die Söhne der Großen Bärin und fünf unter Das Blut des Adlers. In die Die Söhne der Großen Bärin beschreibt sie das Leben der Prärieindianer, die ersten Kontakte mit den Weißen und deren Auswirkungen aus der Sicht der Indianer. Das Blut des Adlers führt die ersten sechs Bände weiter in einem zeitlichen Sprung in die Zeit der Reservation. Die Oglala-Lakota ehrten Liselotte Welskopf-Henrich mit dem Namen „Lakota-Tashina“ (Schutzdecke der Lakota). Die Söhne der Großen Bärin wurde von der DEFA verfilmt. Er war der erste Defa-Indianerfilm.

Die österreichische Schriftstellerin Käthe Recheis veröffentlichte bis 2004 mehr als 60 eigene Titel. Sie publizierte neben Kinder- und Jugendliteratur zum Thema Indianer 13 Titel mit indianischen Originaltexten. Recheis erreicht Leser im gesamten deutschsprachigen Raum und wird von Indianern positiv rezensiert. Seit 1961 unternahm sie zahlreiche Reisen nach Nord- und Südamerika, wo sie bei Indianern lebte. Der Abenaki Joseph Bruchac gab Recheis den Namen Molse-Mawa (Fell des Wolfes, d. h. Beschützerin der Indianer). Recheis gründete zusammen mit ihrem Bruder, dem Arzt Romed Recheis, den Gemeinnützigen Verein zur Unterstützung von Indianerschulen.[22]

In seiner Romanbiographie Die Entdeckung der Langsamkeit (1983) behandelt der deutsche Schriftsteller und Historiker Sten Nadolny das Leben des britischen Forschungsreisenden John Franklin. Ausführlich schilderte er die Nordamerika-Expeditionen Franklins und baut den Häuptling Akaitcho zum Alter Ego der Hauptfigur aus.

Von Werner Arens und Hans-Martin Braun wurde Der Gesang des Schwarzen Bären veröffentlicht. Die zweisprachige Anthologie enthält Lieder und Gedichte der Indianer und bildet erstmals in deutscher Sprache einen Querschnitt über 500 Jahre ihrer Entwicklung.

Karl May

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Früheste Winnetou-Darstellung (1879)

Karl May (1842–1912) begründete die Indianerliebe ganzer Generationen von Deutschen – unter ihnen etlicher führender Nationalsozialisten – mit seinen Winnetou-Romanen. Er hatte Einfluss auf das Naturbild der Bündischen Jugend, besonders der Wandervögel. Das wirkliche oder angenommene Schicksal der nordamerikanischen Ureinwohner wurde regelmäßig, so während der Weltkriege, zum Anlass genommen, Antiamerikanismus und deutsche antiamerikanische Vorurteile und Propaganda zu bestärken oder auszubauen.

Die Nationalsozialisten versuchten Mays Popularität und sein Werk zu vereinnahmen. Daher blieb in der DDR der Umgang mit Karl May – seine Werke wurden zumindest bis Anfang der achtziger Jahre dort nicht verlegt – wie mit den Indianersehnsüchten der Bevölkerung zwiespältig.[23]

In Radebeul ist in der Villa Shatterhand das Karl-May-Museum und im hinteren Teil des Grundstücks in dem Blockhaus Villa Bärenfett die Indianerausstellung eingerichtet. Zu den Karl-May-Festtagen reisen jährlich Indianer nach Sachsen, um vor interessierten Besuchern Bräuche und Tänze zu zeigen. Karl May wurde insbesondere ins Französische und in einige osteuropäische Sprachen übersetzt, aber im englischen Sprachraum kaum gelesen. Moderne Indianer erkennen aber seine Bemühungen an, das Ansehen der Indianer zu stärken. Zwischen dem Kulturzentrum der Mescalero-Apachen und dem Karl-May-Haus in Hohenstein-Ernstthal wurde im Herbst 2006 ein Kooperationsvertrag geschlossen.

  • Die ersten Karl-May-Festspiele fanden 1938 auf der Felsenbühne Rathen statt. Zahlreiche Freilichtbühnen im deutschen Sprachraum setzen diese Tradition bis heute fort. Im Mittelpunkt der Inszenierungen steht fast immer die Figur des Winnetou.
  • Die Winnetou-Romane wurden zwischen 1962 und 1968 im Rahmen zahlreicher Karl-May-Verfilmungen mit Pierre Brice in der Titelrolle erfolgreich verfilmt. 2016 erschien die Neuverfilmung Winnetou – Der Mythos lebt als TV-Dreiteiler. Während sich die Verfilmungen inhaltlich meist weit von den Romanvorlagen entfernen, folgen sie in der Darstellung dem traditionell positiven Indianerbild.
  • Eine weitere Adaption in Form einer Parodie, Der Schuh des Manitu (2000) von Michael „Bully“ Herbig (Drehbuch, Regie, Doppelrolle als Abahachi und Winnetouch), wurde 2001 zu einem der größten deutschen Kinoerfolge. 2017 folgte vom selben Regisseur der Episodenfilm Bullyparade – Der Film; eine der Episoden ist erneut als Karl-May-Parodie mit Winnetouch in einer Hauptrolle angelegt.
  • Einen analogen Stellenwert zu den westdeutschen Karl-May-Filmen hatten in der DDR die zahlreichen DEFA-Indianerfilme. Die Hauptrollen in den meisten dieser Filme spielte Gojko Mitić, der damit als Darsteller historischer und fiktiver Indianer-Persönlichkeiten große Popularität im gesamten Ostblock erlangte.
  • Die Jugendzeitschrift Bravo vergibt seit 1957 den sogenannten „Bravo-Otto“ an vom Publikum gewählte Schauspieler, Sänger oder Musikgruppen. Ursprünglich die Darstellung eines fiktiven Beleuchters, erhielt die Trophäe 1965 aufgrund der Popularität der Karl-May-Verfilmungen ein neues Design als Indianerfigur mit Leggings und Feder im Haar. Winnetou-Darsteller Pierre Brice wurde zwölf Mal mit dem Preis ausgezeichnet.

Populäre Musik

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Nachhaltiger Erfolg mit der Indianerthematik war auch dem deutschen Schlager beschieden. Der Schallplatte des Ensembles Die Goldene Sieben (1936) Am Wigwam schleicht der große Häuptling Winnetou[24] folgten beispielsweise 1960 Gus BackusBrauner Bär und weiße Taube und Da sprach der alte Häuptling der Indianer, das 1961 mit dem „Goldenen Löwen“ von Radio Luxemburg belohnt wurde, und 1964 Ach wär ich doch Old Shatterhand.

Der Sänger Udo Lindenberg bezeichnete 1983 in seinem Lied Sonderzug nach Pankow den SED-Generalsekretär Erich Honecker salopp als Oberindianer. 2024 wurde beschlossen, bei Aufführungen im Humboldt Forum, dem Ort des früheren Palast der Republik, Lindenbergs DDR-Auftrittsort, das Wort „-indianer“ zu tilgen und durch ein lang betontes „i“ zu ersetzen. Man empfinde den Begriff „Oberindianer“ als „rassistisch und diskriminierend“.[25]

Olaf Hennings Schlager Cowboy und Indianer (2004), der mit dem eigens kreierten Lasso-Tanz den Durchbruch schaffte, wurde mehrfach mit dem Ballermann-Award ausgezeichnet. Für eine juristische Auseinandersetzung sorgte 2023 ein Eingriff in den Text des Rocksongs 1000 und 1 Nacht (Zoom!) der Klaus-Lage-Band aus dem Jahr 1984, bei dem das Wort aus dem Original „wir haben Indianer gespielt“ entfernt und durch „zusammen“ ersetzt wurde.[26]

Der Popsong The Spirit of the Hawk („Der Geist des Adlers“) der schwedischen Band Rednex erlangte 2000 im deutschsprachigen Raum große Popularität und schaffte es auf Platz eins der deutschen und österreichischen Charts. Ein ähnlicher Erfolg in den deutschen Charts wurde auch der Pop-Rock-Song When the Indians Cry („Wenn die Indianer weinen“) der estnischen Band Vanilla Ninja 2004. Das (allerdings kommerziell erfolglose) Original stammt von Chris Norman.[27]

Die in der deutschen Öffentlichkeit Anfang des 21. Jahrhunderts im Rahmen der Political Correctness aufgekommene Diskussion um den angeblich negativ konnotierten Indianerbegriff wird von Fachleuten als moralistisches Bestreben betrachtet, das einer soliden Grundlage entbehrt: Der deutsche Begriff hat weder eine koloniale Vergangenheit, noch wird er von Indianern kritisiert.[28][29]

Indianer in Deutschland

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Im 19. Jahrhundert wurden Indianer im Rahmen von Völkerschauen ausgestellt. Berühmt wurden die Völkerschauen von Carl Hagenbeck (1844–1913). Die Dresdner konnten sich bereits 1879 acht kanadische Irokesen anschauen, und Rudolf Cronau engagierte als Freund von Sitting Bull Hunkpapa-Lakota, die 1886 nach Europa kamen. Im großen Stil unternahm Buffalo Bill Europareisen: Er brachte 1890 rund 200 Indianer mit. Eine weitere Tournee unternahm er 1903–1907.

Edward Two-Two vom Stamm der Lakota-Sioux wurde in den Jahren 1913/1914 vom Zirkus Sarrasani in Dresden verpflichtet und wurde nach seinem Tod 1914 auf seinen Wunsch dort begraben. Ein weiterer Indianer der Wild-West-Show des Zirkus Sarrasani war William Big Charger, der während eines Gastspiels in Emden verstarb und dort beerdigt wurde.

In Deutschland leben seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs viele Indianer, die als Angehörige der US-Armee ins Land kamen, hier blieben und mitunter weitere Familienangehörige nachholten. Ein Verband von Indianern in Deutschland ist die 1994 gegründete Native American Association of Germany (NAAoG) mit Sitz in Kaiserslautern. Sie hat Mitglieder in Deutschland, im restlichen Europa und den USA und ist unter anderem Veranstalter von Powwows in Deutschland.

Indianer in der Schweiz

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1974 reiste der avantgardistische Künstler und Cherokee Jimmy Durham in die Schweiz, um die Gründung eines Netzwerkes anzuregen, das zusammen mit den Indianern für ihre Rechte einstehen soll. Wichtig war Durham insbesondere der Zugang zur UNO in Genf, um den Indianern Gehör an höchster internationaler Stelle zu verschaffen. So entstand die Schweizer Menschenrechtsorganisation Incomindios Schweiz, welche die Indianer unter anderem noch heute bei ihrem jährlichen Besuch an der UNO unterstützt.

Die Stadt Zürich (Schul- und Sportdepartement) eröffnete 1963 das Indianermuseum der Stadt Zürich in einem Schulhaus. 2003 wechselte das Museum den Standort und wurde im Zürcher Seefeld als Nordamerika Native Museum (NONAM) wiedereröffnet. Den Grundstock des Museums bildet die ehemals private Sammlung des Zürcher Lehrers Gottfried Hotz, die 1961 in den Besitz der Stadt überging. Das Museum zeigt neben ausgewählten Objekten aus der museumseigenen Sammlung auch international beachtete Sonderausstellungen zu Zeitgenössischer Indigener Kunst und anderen Fokusthemen aus Kunst und Kultur. Darüber hinaus zeigt es Auszüge aus der Sammlung Karl Bodmer mit handkolorierten Kupferstichen des berühmten Zürcher Indianermalers. Eine Besonderheit ist der Klangraum (Soundscape), der von der Unesco als Beitrag zum Jahr der Annäherung der Kulturen anerkannt wurde.

Im Jahr 2024 wurde aus dem Logo des „Winnetou-Glacé“ das Gesicht eines Indianerhäuptlings mit Federschmuck entfernt und durch zwei Federn ersetzt[30].

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. German professor lectures on his country’s „Indianthusiasm“. Darlene Chrapko Sweetgrass Writer, Volume: 19 Issue: 12 Year: 2012, Aboriginal Multi-Media Society AMMSA Canada.
  2. Hartmut Lutz: German Indianthusiasm: A Socially Constructed German National(ist) Myth. In: Germans and Indians: Fantasies, Encounters, Projections. ed. Colin Gordon Calloway, Gerd Gemünden, Susanne Zantop, Nebraska Lincoln: U of Nebraska Press. 2002, ISBN 978-0-8032-1518-4.
  3. Nicole Perry (McGill University Department of German Studies). Karl May’s „Winnetou“: The Image of the German Indian. The Representation of North American First Nations from an Orientalist Perspective (Archive (Memento vom 27. Juni 2014 auf WebCite))
  4. a b In den 1950er und 1960er Jahren gehörten indianische Bräuche, wie Messerwerfen, Bola-Tricks zum Standard-Repertoire der DDR-Indianergruppen bei ihren Auftritten als Volkskunstkollektive. Dazu: Ausgezeichnete Volkskunstkollektive. In: Borries/Fischer: Sozialistische Cowboys. Der Wilde Westen Ostdeutschlands, Frankfurt am Main 2008, S. 35–39.
  5. Nicholas Saul: Schwellen: germanistische Erkundungen einer Metapher. Königshausen & Neumann, Würzburg 1999, ISBN 978-3-8260-1552-6.
  6. a b Hartmut Lutz: German Indianthusiasm: A Socially Constructed German National(ist) Myth. In: Germans and Indians: Fantasies, Encounters, Projections. Herausgeber Colin Gordon Calloway, Gerd Gemünden, Susanne Zantop, Lincoln, Nebraska: U of Nebraska. Press, 2002, ISBN 978-0-8032-1518-4.
  7. Norbert Puszkar: Johann Gottfried Seume's 'Der Wilde'. Homely/Unhomely Encounters in the Wilderness. Lessing Yearbook 2008/2009, American Lessing Society
  8. dazu Sammelband: Colin Gordon Calloway, Gerd Gemünden, Susanne Zantop (Hrsg.): Germans and Indians. Fantasies, encounters, projections. University of Nebraska Press, Lincoln and London 2002.
  9. Der Begriff "Indianistik" wurde bereits 1894 von dem österreichischen Romanisten Wendelin Foerster (1844–1915) in Analogie zu Sprachwissenschaften wie Germanistik usw. geprägt. In Westdeutschland setzte sich dagegen die Bezeichnung Amerikanistik durch; Indianistik wurde dagegen zu einer Freizeitbeschäftigung abgewertet.
  10. Friedrich von Borries, Jens-Uwe Fischer: Sozialistische Cowboys. Der Wilde Westen Ostdeutschlands. Suhrkamp, Frankfurt/Main 2008.
  11. Monika Seiller: Warum wir heute noch „Indianer sagen dürfen? – Weil es Indigene auch tun!“, Artikel in Coyote Nr. 129 – 2022, ISSN 0939-4362, S. 29–31.
  12. Gasteig München GmbH: München und der Wilde Westen Über ein vergessenes Kapitel Münchner Kulturgeschichte von den 1840er Jahren bis zum Ersten Weltkrieg, 1.2.16, Glashalle, 1. OG – Gasteig München GmbH – Kultur für München Veranstaltungshinweis beim Gasteig. In: www.gasteig.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Februar 2016; abgerufen am 16. Februar 2016.
  13. Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme 1921–1922. Deutsche Kinemathek e. V., Berlin 1968, S. 131. (dort mit einem falschen Aufführungsdatum).
  14. Red Haircrow: Germany's Obsession With American Indians Is Touching—And Occasionally Surreal. online, 23. März 2013, abgerufen am 8. Februar 2024.
  15. Western-Bund e. V., Vereinsregister München, Darstellungsthemen: Indianer, abgerufen am 8. Februar 2024.
  16. Andrea Henke: Deutsche haben ein manisches Verhältnis zu Native Americans. Der emeritierte Professor für Amerikanistik Hartmut Lutz spricht über das Stereotyp des Indianers und indigene Reaktionen auf deutsche Indianertümelei. Artikel auf nationalgeographic.de vom 17. Juni 2019, online abgerufen am 8. Februar 2024.
  17. James Hunter: A Dance Called America: Scottish Highlands, the United States and Canada. Mainstream Publishing, 1995, ISBN 1-85158-807-8.
  18. Alexander Emmerich: Die Geschichte der Deutschen in Amerika. Fackelträger Verlag, 2010, ISBN 3-7716-4441-0, S. 103
  19. Thomas A. Britten: American Indians in World War I: at home and at war. Part 570, UNM Press, 1999, ISBN 0-8263-2090-2.
  20. https://lyrikwiki.de/mediawiki/index.php/Nadowessische_Totenklage
  21. In: Betrachtung, Leipzig: Rowohlt.
  22. Käthe Rechels: Die Stimme des Donnervogels. Mit Illustrationen von Karen Holländer, Gabriel Thienemann, sowie Käthe Recheis: Die Kinder der Prärie. Kerle, Herder sowie Käthe Recheis: Zwischen Wigwam und Prärie. Ravensburger Taschenbuch
  23. Karl Marx statt Karl May. In: Borries, Fischer: Sozialistische Cowboys, S. 18–22. Jens Mühling: Indianer in der DDR. Das rote Reservat. Wilder Westen in Deutschlands Osten: Ein Veteran und ein Buch verraten, warum in der DDR die Indianerkultur blühte. In: Tagesspiegel vom 1. Juni 2008
  24. Herr Trompeter vom Café, (Original Aufnahmen 1935–1937), 2013
  25. „Sonderzug nach Pankow“: Chöre streichen „Oberindianer“ aus Klassiker von Udo Lindenberg – WELT. Abgerufen am 7. November 2024.
  26. Das Erste: Zum allerletzten Mal: Der große Schlagerabschied. [Fernsehproduktion]. 14. Januar 2023. (archiviert unter Mein Herz schlägt Schlager: Beatrice Egli & Florian Silbereisen – 1000 und 1 Nacht (Zoom!) (Der große Schlager Abschied). In: YouTube. 17. Januar 2023, abgerufen am 27. Juli 2023.)
  27. austriancharts.at Produktion. Abgerufen am 10. Februar 2024
  28. Anka Krämer de Huerta: „Indianer“? – Schräge Debatten um ein schräges Wort. In: Coyote. Nr. 129, 2022, ISSN 0939-4362, S. 26–28.
  29. Monika Seiller: Warum wir heute noch „Indianer“ sagen dürfen? – Weil es Indigene auch tun!, Artikel in Coyote Nr. 129 – 2022, ISSN 0939-4362, S. 29–31.
  30. https://www.nau.ch/ort/rorschach/rorschach-sg-winnetou-glace-streicht-hauptling-aus-dem-logo-66520338