Ineta Ziemele
Ineta Ziemele (* 12. Februar 1970) ist eine lettische Rechtswissenschaftlerin. Sie ist Professorin für Völkerrecht und Menschenrechte und seit 2015 Richterin am lettischen Verfassungsgericht und seit 2020 Richterin am Europäischen Gerichtshof. Zuvor war sie von 2005 bis 2014 Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Ausbildung
Bearbeiten1993 absolvierte Ineta Ziemele das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Lettlands, das Aufbaustudium (Politik, amerikanisches Rechtssystem, Europäische Politik und Europarecht) an der Universität Århus (Dänemark). 1994 absolvierte sie das Masterstudium (Master of International Law, M.I.L.) am Raoul Wallenberg Institut der Rechtsfakultät der Universität Lund (Schweden) zum Thema The International Legal Status of the Republic of Latvia. 1997 hatte sie den Forschungsaufenthalt am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg und 1998 als Fulbright Visiting Scholar an der University of Connecticut Law School sowie der New York University School of Law (Global Law School Programme), Nordic Council of Ministers’ Scholar am Raoul Wallenberg Institut der Universität Lund, (Schweden). 1999 wurde Ineta Ziemele an der englischen Universität Cambridge zum Thema State Continuity and Nationality in the Baltic States: International and Constitutional Law Issues promoviert.
Tätigkeit
BearbeitenVon 1990 bis 1992 war Ineta Ziemele Mitarbeiterin eines lettischen Parlamentsabgeordneten und von 1992 bis 1995 Beraterin des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten des lettischen Parlaments. Von 1993 bis 1995 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rechtstheorie und politische Wissenschaft sowie am Institut für Völkerrecht und Seerecht der Universität Lettlands tätig. Sie wurde 1995 Beraterin des lettischen Ministerpräsidenten und 1995–96 UK Foreign and Commonwealth Office Chewening Scholar an der University of Cambridge. 1995–1999 war sie Mitgründerin und Direktorin des Instituts für Menschenrechte an der Juristischen Fakultät der Universität Lettlands, wo sie Völkerrecht, Europarecht und Seerecht lehrte. Sie war dann 1999–2001 bei Generaldirektion Menschenrechte beim Europarat in Straßburg tätig.
Seit 2001 ist sie Gastprofessorin am Raoul Wallenberg Institute of Human Rights and Humanitarian Law, Universität Lund, Söderberg und Professorin für Völkerrecht und Menschenrechte an der Riga Graduate School of Law (RGSL). 2005 wurde sie zur Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ernannt. Ende 2014 schied sie auf eigenen Wunsch vorzeitig aus dem Gerichtshof aus[1], da sie im September desselben Jahres zur Richterin am lettischen Verfassungsgericht gewählt worden war. Im Januar 2015 trat sie dieses Amt an.[2]
Am 6. Oktober 2020 wurde Ineta Ziemele zudem zur Richterin am Europäischen Gerichtshof ernannt.
Veröffentlichung
Bearbeiten- State Continuity and Nationality: The Baltic States and Russia. Past, Present and Future as Defined by International Law , 2005, Brill Academic Publishers, ISBN 90-04-14295-9
Weblinks
Bearbeiten- Biographie ( vom 27. September 2007 im Internet Archive) von der Konrad-Adenauer-Stiftung
- Kurzbiographie ( vom 27. Dezember 2014 im Internet Archive) auf der Webseite des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ AS/Jur/Inf (2014) 03 rev 5: Procedure for electing judges to the European Court of Human Rights, S. 4
- ↑ Zvērestu nodos Satversmes tiesas tiesnese Ineta Ziemele
Personendaten | |
---|---|
NAME | Ziemele, Ineta |
KURZBESCHREIBUNG | lettische Juristin, Rechtswissenschaftlerin, Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte |
GEBURTSDATUM | 12. Februar 1970 |