Insa Thiele-Eich

deutsche Meteorologin

Insa Thiele-Eich (* 21. April 1983 in Heidelberg) ist eine deutsche Meteorologin, Kandidatin als Astronautin und Kommunalpolitikerin (Königswinterer Wählerinitiative).

Insa Thiele-Eich, 2018

Thiele-Eich legte ihr Abitur am St.-Ursula-Gymnasium Brühl ab und studierte Meteorologie an der Universität Bonn. Von 2014[1] bis 2018 war sie dort wissenschaftliche Koordinatorin des Sonderforschungsbereichs TR 32, „Patterns in Soil-Vegetation-Atmosphere Systems: Monitoring, Modelling and Data Assimilation“. Im TR 32 geht es um Grundlagenforschung für eine verbesserte Wetter- und Klimavorhersage. Schwerpunkt der Arbeit von Thiele-Eich ist die Untersuchung von Austauschprozessen, zum Beispiel Wasser- und Energie-Austausch zwischen Boden, Vegetation und Atmosphäre. Parallel untersuchte sie in ihrer Doktorarbeit die Auswirkungen des Klimawandels auf Bangladesch.[2]

Möglicher Einsatz als Astronautin

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Gemeinsam mit der Bundeswehr-Pilotin Nicola Baumann wurde Thiele-Eich 2017 in der privat finanzierten Initiative Die Astronautin, die erstmals eine Deutsche zur Astronautin machen möchte, aus mehr als 400 Bewerberinnen als eine von zwei Finalistinnen ausgewählt.[3][4] Nicola Baumann zog sich Ende 2017 aus dem Projekt wieder zurück.[5] Nachgerückt ist die Kölnerin Suzanna Randall.[6] Eine der beiden Frauen soll als erste deutsche Astronautin ins All fliegen. Ziel ist ein Kurzzeitaufenthalt von etwa zehn Tagen auf der ISS. Der rund 50 Millionen Euro teure Flug soll durch Spenden finanziert werden;[7][8] bis April 2018 waren 68.590 € eingegangen.[9][10] Thiele-Eich absolvierte von August 2017 bis November 2020 eine theoretische und praktische Raumfahrt-Grundausbildung, die zumindest teilweise durch Crowdfunding finanziert wurde. Unter anderem trainierte sie auf Parabelflügen und in einer Zentrifuge des Juri-Gagarin-Kosmonautentrainingszentrums in Swjosdny Gorodok bei Moskau und erwarb einen Flugschein.[11][12][13][14] Thiele-Eich trainierte auch in der Mühlbachquellhöhle.[15] Thema ihres Einsatzes im All sollen unter anderem „wissenschaftliche Experimente zum weiblichen Körper in der Schwerelosigkeit“ sein. Dazu gebe es derzeit nur sehr spärliche Daten.[8]

Als Termin für den Raumflug von Thiele-Eich oder Randall wurde zunächst „vor 2020“ genannt,[2][4] dann mit fortschreitender Zeit die Jahre 2020,[5][6] 2021,[13] 2022[16] 2023[17] und 2026.[18]

Politisches Engagement

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Thiele-Eich engagiert sich in der 2009 gegründeten Königswinterer Wählerinitiative (KöWI). Bei der Kommunalwahl 2020 war sie Ersatzbewerberin für den Wahlkreis Königswinter-Nord, Wohnpark und Kandidatin auf der KöWI-Liste (Platz 24).[19] Im September 2021 ist sie in den Stadtrat von Königswinter nachgerückt.[20]

Privates

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Thiele-Eich ist verheiratet und hat fünf Kinder.[21] Ihr Vater ist der deutsche ESA-Astronaut Gerhard Thiele.[10] Am 22. April 2021 spielten Vater und Tochter in der Rateshow „Wer weiß denn sowas?“ gegeneinander.

Siehe auch

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Commons: Insa Thiele-Eich – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Insa Maria Thiele-Eich, Persönliche Angaben - Uni Bonn, abgerufen am 7. Juli 2020
  2. a b Bonner Meteorologin Insa Thiele-Eich erhält Ausbildungsplatz zur Astronautin, Pressemitteilung der Universität Bonn vom 20. April 2017, abgerufen am 2. Juni 2017
  3. Die Astronautin: Die Astronautin: Zwei Kandidatinnen setzen sich im Auswahlverfahren durch. (PDF) 19. April 2017, archiviert vom Original am 12. August 2017; abgerufen am 17. Juli 2017.
  4. a b Bewerbung als Astronautin. Jury kürt Kampfpilotin und Meteorologin zu Siegerinnen, Spiegel online am 19. April 2017, abgerufen am 20. Juli 2017.
  5. a b Astronautin in spe macht einen Rückzieher. In: ntv. 14. Dezember 2017, abgerufen am 5. Juli 2019.
  6. a b Astrophysikerin ersetzt Eurofighter-Pilotin. In: Spiegel Online. 15. Februar 2018, abgerufen am 5. Juli 2019.
  7. Nicola Baumann und Insa Thiele-Eich. Zwei Frauen für das All, Deutschlandfunk am 15. Juli 2017, abgerufen am 16. Juli 2017.
  8. a b Regine Warth: Insa Thiele-Eich: Als erste deutsche Frau ins All. Stuttgarter Zeitung, 8. März 2022, abgerufen am 19. März 2022.
  9. Die Astronautin: Wir bringen die erste deutsche Astronautin ins All – Crowdfunding-Projekt. In: startnext.com. 1. März 2017, abgerufen am 18. April 2018.
  10. a b Angehende Astronautin Insa Thiele-Eich wurde für Schwangerschaft bemitleidet. Hannoversche Allgemeine, 3. März 2019, archiviert vom Original am 31. März 2019; abgerufen am 21. Februar 2020.
  11. Deutschland auf der Suche nach der Astronautin von Morgen. In: Zeit Online. dpa, 14. August 2017, abgerufen am 17. Dezember 2017.
  12. Initiative "Die Astronautin": Deutsche Frauen beginnen Astronauten-Ausbildung, Flugrevue, 14. August 2017.
  13. a b Interview mit Meteorologin und Astronautin Dr. Insa Thiele-Eich, 22. September 2020.
  14. Facebook-Beitrag von Insa Thiele-Eich, 24. November 2020.
  15. Nicolas Damm: Einsatz auf der ISS: Deutschlands erste Astronautinnen trainieren in der Oberpfalz. In: nordbayern.de. 23. Mai 2021, abgerufen am 26. Mai 2021.
  16. Insa Thiele-Eich aus Königswinter will als erste Deutsche ins All. General-Anzeiger Bonn, 28. Januar 2021.
  17. Zweck. Stiftung erste deutsche Astronautin, abgerufen am 5. Oktober 2022: „Wir starten 2023“
  18. Anna Gumbert: Astro-Insas Flug zur ISS verzögert sich: So viel Geld braucht man, um ins All zu fliegen! Tag 24, 24. November 2024, abgerufen am 24. November 2024.
  19. Insa Thiele-Eich – KöWI – Königswinterer Wählerinitiative. Abgerufen am 1. September 2020 (deutsch).
  20. Personen - SD.NET RIM 4. Abgerufen am 8. Juli 2023.
  21. Elisabeth Binder: „Sucht euch ein Netzwerk, um die Hürden zu überwinden“:Berliner Promi-Frauen wollen Mädchen unterstützen. Tagesspiegel, 6. Oktober 2023, abgerufen am 22. Dezember 2023.