Insel der Seligen oder Inseln der Seligen ist eine Redewendung, mit der ausgedrückt wird, dass eine Gemeinschaft von Unbill verschont ist, welche im Umfeld aber verbreitet auftritt. Der Ausdruck wird besonders in Österreich[1] oft in politischen Reden verwendet, ist aber auch sonst im deutschsprachigen Raum[2] gebräuchlich.

Herkunft

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Die „Inseln der Seligen“ (griechisch Elysion, lateinisch Elysium) sind in der griechischen Mythologie Orte im äußersten Westen des Erdkreises, an die ausgewählte Helden entrückt werden, um als Unsterbliche ein glückliches Leben zu führen.

Verwendung

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Der Ausdruck, Österreich sei eine „Isola felice“, eine „glückliche Insel“, wird Papst Paul VI. anlässlich eines Vatikanbesuches von Bundespräsident Franz Jonas zugeschrieben.[3] In den 1970er Jahren wurde er unter Bundeskanzler Bruno Kreisky auf die Insel der Seligen umformuliert. Damit wurde vor allem der Mythos des österreichischen Sozialstaates, die Österreichische Neutralität und der im Vergleich zur Zwischenkriegszeit hohe Grad an sozialem Frieden ausgedrückt. Bis heute wird dieser Ausdruck verwendet jeweils in der Blickrichtung, ob man bestimmte Zustände loben will oder ob man etwas mahnen will, wie „Österreich ist keine Insel der Seligen!“. Papst Benedikt XVI. hat in seiner Rede in der Wiener Hofburg beim Österreichbesuch im Herbst 2007 beispielsweise ausdrücklich betont, Österreich sei keine „isola felice“.[4]

Insel der Seligen war aber auch schon 1913 Titel eines für die PAGU gedrehten Stummfilms[5] von Max Reinhardt, mit dem am 3. Oktober 1913 das für ein gehobenes, bürgerliches Publikum erbaute Großkino Union Theater, „U.T. Kurfürstendamm“ 26 in Berlin eröffnet wurde.

Beispiele aus der Literatur

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Karl Kraus und andere Autoren verwendeten den Ausdruck mehrfach in der Fackel,[6] so Bruno Wolfgang: „Mir ist, als befände ich mich auf einer Insel der Seligen, die vom Drange jeglicher Leidenschaft befreit, einer selbstgewählten Gottheit dienen.[7]

Im achtzehnten Kapitel von Theodor Fontanes Roman Cécile findet sich folgende Stelle: „‚Insel der Seligen’, sagte Gordon vor sich hin […]“.[8] Friedrich Nietzsche schrieb in Ecce Homo: „Tribschen – eine ferne Insel der Glückseligen.“.[9] und Kurt Tucholsky 1922 in Gallettiana: „Hier ist es schön still, in der Bibliothek. […] eine Insel der Seligen.“[10]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Das Ende der konjunkturellen Insel der Seligen. (Memento vom 14. Mai 2009 im Internet Archive) WirtschaftsBlatt, 5. Mai 2009; abgerufen am 31. Mai 2009.
  2. Deutschland ist eine Insel der Seligen. Welt Online, 31. Mai 2009.
    Die Schweiz ist keine Insel der Seligen. (Memento des Originals vom 2. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ideesuisse.ch SRG SSG, idée suisse; abgerufen am 2. Juni 2009.
  3. Österreich – Insel der Glücklichen. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 19. November 1971, S. 16.
  4. l’Austria non è un’ “isola felice”. (Memento des Originals vom 7. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ratzingerbenedettoxvi.com Rede von Benedikt XVI. am 7. September 2007 vor dem Diplomatischen Corps in der Hofburg; abgerufen am 1. Juni 2009.
  5. Film von Max Reinhardt. (Memento des Originals vom 26. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.webloc.de webloc.de; abgerufen am 31. Mai 2009.
  6. Fundstellen in der Fackel (Autor: Karl Kraus):
    • Heft 197 vom 28. Februar 1906, S. 18 (Bericht über den Konkordia-Ball.)
    • Heft 237 vom 2. Dezember 1907, S. 1.
    • Heft 601–607 vom November 1922, S. 98.
    • Heft 873–875 vom April 1932, S. 43.
  7. Heft 264–265, 18. November 1908, S. 40.
  8. Theodor Fontane: Cécile. 18. Kapitel; Digitalisat. zeno.org
  9. Friedrich Nietzsche: Ecce Homo im Projekt Gutenberg-DE
  10. Kurt Tucholsky: Gallettiana. In: Gesammelte Werke; Digitalisat. zeno.org