Institut für Politikwissenschaft (TU Chemnitz)

Philosophische Fakultät der TU Chemnitz

Das Institut für Politikwissenschaft (IfP) wurde 1993 als Teil der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz gegründet. Das IfP gliedert sich in vier Professuren und eine Juniorprofessur. Neben den Lehrstühlen für Politische Theorie und Ideengeschichte (Alexander Gallus), Politische Systeme (Eric Linhart), der Internationalen Politik (Kai Oppermann) und Vergleichenden Regierungslehre (Gerd Strohmeier, vertreten durch Christian Schweiger), existiert seit 2013 die Juniorprofessur für Politikwissenschaftliche Forschungsmethoden (Arndt Leininger). Die Chemnitzer Politikwissenschaft ermöglicht eine praxis- und forschungsnahe Ausbildung in berufsqualifizierenden Studiengängen. Die fünf Professuren entsprechen den Empfehlungen zu einem Kerncurriculum von Vorstand und Beirat der DVPW und decken das Fach ab. Neben dem Bachelor-Studiengang Politikwissenschaft bietet das Institut den gleichnamigen Masterstudiengang an. Im Master Politikwissenschaft werden in den Komplexen Intellectual History, Politische Systeme in Geschichte und Gegenwart, Machtverschiebungen und sicherheitspolitische Herausforderungen sowie Political Consulting je nach Wahl politikwissenschaftliche Segmente mit Elementen aus den Fächern Soziologie, Literaturwissenschaft, Europäische Geschichte, Anglistik/Amerikanistik, Europäische Studien oder Medienkommunikation kombiniert.

Institut für Politikwissenschaft der TU Chemnitz
Standort der Einrichtung TU Campus Thüringer Weg 9
Art der Forschung angewandte Grundlagenforschung
Fächer Politikwissenschaft
Grundfinanzierung Freistaat Sachsen
Leitung Alexander Gallus
Homepage https://www.tu-chemnitz.de/phil/politik/institut/institut.php

Forschungsschwerpunkte

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Politische Theorie und Ideengeschichte

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Die politische Theorie und Ideengeschichte fragt nach den Grundlagen des politischen Denkens, nach den Autoren und ihren Werken: Was versteht man unter Politik und Staat? Was bedeutet Macht und Herrschaft oder Freiheit und Gerechtigkeit? Wie lässt sich staatliche Ordnung legitimieren und wann ist sie illegitim? Ein Schwerpunkt der Professur liegt in der Erforschung der Figur der Intellektuellen in der Geschichte des politischen Denkens, ihre Rolle als Produzenten, Vermittler und Streitende für politische Ideen. Im Zentrum stehen daher politische Denker und Texte wie deren öffentliche Funktion und Rezeption. Aktuell forscht die Professur zu einer Intellectual History des 20. Jahrhunderts in Deutschland mit einer besonderen Akzentuierung der Weimarer Republik und der Bundesrepublik.

Politische Systeme

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Der Bereich „Politische Systeme“ untersucht die politischen Systeme einzelner Staaten als Ganzes, aber auch die Systeme substaatlicher Einheiten wie der deutschen Bundesländer. Untersucht werden die Kerninstitutionen, die politischen Prozesse unter Berücksichtigung der Rolle politisch Handelnde sowie die hieraus resultierenden Politikergebnisse. Zu den Arbeitsfeldern gehören unter anderem Wahlsysteme, Wahlen, Parteien, Koalitionen und Interessengruppen. Der Bereich „Politische Systeme“ beschäftigt sich sowohl mit Demokratien als auch mit Autokratien und behandelt auch Fragen der Systemtransformation.

Internationale Politik

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Die Internationale Politik beschäftigt sich mit den Strukturen und Akteuren des internationalen Systems. Dazu gehören die Außenpolitik einzelner Staaten in Wechselwirkung mit den innenpolitischen Strukturen ebenso wie regionale Beziehungsgeflechte mehrerer Staaten untereinander z. B. in Europa, im Nahen Osten oder die transatlantischen Beziehungen. Neben den nationalstaatlichen Akteuren werden nichtstaatliche Handelnde (NGOs) und über-staatliche Kooperationsstrukturen untersucht, wie sie in internationalen oder supranationalen Organisationen zum Ausdruck kommen. Markante Beispiele sind die NATO oder die EU, deren historische Entwicklung, aktuelle Funktion und Zukunftsbedeutung von besonderem Interesse sind.

Europäische Regierungssysteme im Vergleich

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Komparative Analysen politischer Systeme spielen nach Ansicht des Instituts in der Politikwissenschaft eine zunehmende Rolle. An der Professur „Europäische Regierungssysteme im Vergleich“ wird die Funktionalität und Entwicklung nationaler und supranationaler politischer Systeme, wie auch Wirtschafts- und Sozialmodelle, im erweiterten europäischen Kontext vergleichend untersucht. Dabei liegt das Augenmerk insbesondere auf der Analyse des Verhaltens und des Zusammenspiels zentraler Verfassungsorgane, inklusive wirtschaftlichsozialer Interessenvertreter und zivilgesellschaftlich Agierende. Einen großen Stellenwert nehmen an der Professur aktuelle, praxisrelevante Fragestellungen sowie Forschungsaufträge aus der politischen Praxis und Drittmittelprojekte sowie zahlreiche Erasmus-Kooperationen ein.

Politikwissenschaftliche Forschungsmethoden

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Forschungsmethoden stellen das Handwerkszeug der Politikwissenschaft zur Beantwortung substanzwissenschaftlicher empirischer Fragestellungen dar. In der Lehre werden an der Juniorprofessur quantitative und qualitative Datenerhebungs- und Auswertungsverfahren vermittelt. In der Forschung liegt der Schwerpunkt auf der vergleichenden politischen Einstellungs- und Verhaltensforschung. Aktuelle Forschungsthemen umfassen Wahl- und Abstimmungsbeteiligung, Jugend und Politik, Direkte Demokratie sowie Wahlprognosen. Methodisch spielt dabei die Anwendung experimenteller- und quasi-experimenteller Ansätze in der Individual- und Aggregatdatenanalyse eine herausragende Rolle. Weiterhin liegt ein methodischer Schwerpunkt auf der Primärdatenerhebung durch Bevölkerungsumfragen.

Gründungsprofessoren des Instituts

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  • Eckhard Jesse 1993 bis 2014 Inhaber des Lehrstuhls „Politische Systeme, Politische Institutionen“ an der TU Chemnitz
  • Beate Neuss 1994 bis 2018 Inhaberin des Lehrstuhls „Internationale Politik“ an der TU Chemnitz
  • Alfons Söllner 1994 bis 2012 Inhaber des Lehrstuhls „Politische Theorie und Ideengeschichte“ an der TU Chemnitz

Ehemalige Mitarbeiter

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Alumni und Promovierte

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Projekte und Forschungsaufträge des Instituts

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Jahrbuch für Extremismus und Demokratie

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Das Jahrbuch fördert die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem politischen Extremismus und Debatten um die moderne Demokratie. Neben den Gründern Uwe Backes und Eckhard Jesse sowie Alexander Gallus (ab 2009) erweitert sich der Kreis der Herausgeber ab dem 30. Band um Tom Thieme. In den drei Hauptkategorien („Analysen“, „Daten, Dokumente, Dossiers“, „Literatur“) werden verschiedenartige Phänomene im Spannungsfeld von Extremismus und Demokratie untersucht. Der Literaturteil umfasst Rezensionen und Annotationen zu mehr als 300 deutschen wie internationalen Publikationen (vorrangig aus Politikwissenschaft und Zeitgeschichte).[2]

Schriftenreihe Extremismus & Demokratie

National Model United Nations (NMUN) – ein studentisches Projekt der Professur Internationale Politik

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Die alljährliche NMUN-Konferenz in New York City zählt zu den größten und professionellsten Simulationen der Arbeit der Vereinten Nationen (UNO). Im Rahmen dieser agieren studentische Delegationen in der Rolle von Diplomaten und vertreten die Positionen sowie das Interesse eines ihnen zugewiesenen Landes in ausgewählten Komitees. Unter dem Motto „UNI goes UNO“ nehmen Chemnitzer Delegationen – bisher als einzige sächsische Universität – jedes Jahr an der NMUN-Simulationskonferenz teil und diskutieren über aktuelle Themen und Herausforderungen der Weltpolitik. Sie verfassen Resolutionen und versuchen dabei, die Interessen des ihnen zugeteilten Landes bestmöglich zu vertreten. Hierbei sind diplomatisches Feingefühl, Entscheidungsfreude, Reaktionsschnelligkeit und Kompromissfähigkeit von entscheidender Bedeutung.

Politische Vierteljahresschrift (PVS)

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Seit 2020 ist die Hauptredaktion der Politischen Vierteljahresschrift, eine der führenden deutschsprachigen Fachzeitschriften der Politikwissenschaften, am Lehrstuhl Politische Systeme angesiedelt. Editor in Chief der Zeitschrift Eric Linhart wird dabei vom Managing Editor Niclas Hüttemann unterstützt.[3] Am Lehrstuhl befindet sich auch das physische Archiv der PVS mit sämtlichen Ausgaben der Zeitschrift seit 1960.

Promotionskollegien gefördert durch

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Konrad-Adenauer-Stiftung
  • „Sicherheit und Entwicklung im 21. Jahrhundert“
  • „Die Zeit der Deutschen Teilung: Diktaturerfahrung, Innerdeutsche Beziehungen, Europäische Dimensionen“
Hanns-Seidel-Stiftung
Erasmus Kooperationen
Belgien Estland Frankreich Irland
Italien Griechenland Kroatien Norwegen
Polen Portugal Rumänien Spanien
Tschechische Republik Türkei Ungarn
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Einzelnachweise

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  1. Konferenz: Die Weimarer Republik als Ort der Demokratiegeschichte. In: Homepage TU Chemnitz. Abgerufen am 6. August 2020.
  2. Jahrbuch Extremismus & Demokratie. In: Homepage der TU Chemnitz. Abgerufen am 6. August 2020.
  3. Politische Vierteljahresschrift. 11. März 2024, abgerufen am 11. März 2024 (deutsch).