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Folgendes muss noch verbessert werden: Klingt irgendwie nach einem KI-generiewrten Text. Irrlichternde Sätze wie "...on einem Ölhändler verbrannt. Ein Geistlicher kam zu ihm, als der Händler schon im Sterben lag und befahl ihm das." muss man wohl nciht verstehen können. 🐟 𝔉𝔩𝔬𝔰𝔰𝔢𝔫𝔱𝔯𝔞𝔢𝔤𝔢𝔯 🐟 ✉✍ 🐟 13:08, 29. Nov. 2024 (CET)

Die Irrwurz,[1] Irrwurzel[2] oder Irrkraut[1] ist eine mythologische Pflanze, die in deutschsprachigen Ländern bekannt ist. In Frankreich kennt man sie unter anderem als herbe d'égarement[3] ("Kraut der geistigen Verwirrung").

Botanische Wirklichkeit

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Es gibt unterschiedliche reale Pflanzen, die mit Irrwurz gemeint sein können. Manchmal wird sie als Farn identifiziert,[4] allerdings nicht in Tirol, wo Farn und Irrwurzel komplett unterschiedlich sein sollen.[5] Sie soll auch eine bestimmte Art von Baumwurzeln sein, die über Kreuz oder in der Form eines Andreaskreuzes wachsen oder die zu einem vom Blitz getroffenen Baum gehören. Verwechslungen mit der Springwurzel kommen ebenfalls vor. [4]

Merkmale

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Das typische Merkmal der Irrwurz ist, dass sich diejenigen, die auf sie treten, verirren und den Weg zurück nicht mehr finden. Den Sagen nach wächst die Pflanze im Wald und ist der Grund, warum sich Menschen in Wäldern verirren. In Thüringen wird berichtet, dass sich Menschen nur dann verirren, wenn sie auf das Irrkraut (hier: Farn) treten, ohne es zu sehen. Laut Tiroler Überlieferung transportiert das Treten auf eine Irrwurz sofort auf einen Abdeckerhof oder in einen Sumpf.[6] Laut anderen weniger verbreiteten Varianten der Sage verirren sich Menschen, denen ein Same des Irrkrauts, der Irrsame,[7] in einen Schuh gefallen ist oder die eine Irrwurzel gegessen haben. In der Schweiz kennt man die Pflanze als Vexierchrut und identifiziert sie mit Farn. Sie führt in die Irre, wenn man etwas von ihr in der Tasche hat.[8] In Thüringen nennt man Irrkraut auch Otterkraut oder Atterkreutich und nimmt an, dass es nicht nur in die Irre führt sondern auch Ottern anlockt, welche die Person jagen, die das Kraut in der Tasche hat. In Kärnten führt man das Verirren nach dem Treten auf die Irrwurz auf einen Naturgeist zurück, der auf dem richtigen Weg steht und ihn verdeckt.

Gegenmaßnahmen

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Bekannte Gegenmaßnahmen gegen die Wirkung der Irrwurz sind das Ausziehen der Schuhe oder das Wechseln der Schuhe auf den jeweils anderen Fuß. Frauen können auch ihre Schürze ausziehen und verkehrtherum wieder anziehen. Durch diese Methoden kann auch dem Verirren vorgebeugt werden. In Tirol geht man immer weiter in die Irre, bis jemand anders auf die Irrwurzel tritt.[9]

Aussterben im Zillertal

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Im Zillertal in Tirol wurde angeblich die letzte Irrwurz 1803 von einem Ölhändler verbrannt. Ein Geistlicher kam zu ihm, als der Händler schon im Sterben lag und befahl ihm das.

In den USA

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Die deutschen Vorfahren der Pennsylvania Dutch haben die Sage vom Irrkraut in die Neue Welt gebracht und es in ihrem Dialekt Verirrgraut genannt. Bei ihnen galt das Netzblatt als diese Pflanze. Wenn man nachts darauf tritt, soll das Opfer bis zum Morgen ziellos umherwandern. Tritt man tagsüber darauf, muss das Opfer durch Erschrecken wieder zur Vernunft gebracht werden, sonst hört es nicht auf, ziellos umherzuwandern. Traditionelle Mittel gegen das Umherirren sind barfuß laufen oder das Wechseln der Schuhe.[10]

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Einzelnachweise

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  1. a b Heinrich Marzell: Irrkraut, -wurz. In: Hanns Bächtold-Stäubli und Eduard Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens: Band 4 Hieb- und stichfest – Knistern. Berlin/Leipzig 1931/1932, S. 778.
  2. Kurt Ranke: irreführen. In: Hanns Bächtold-Stäubli und Eduard Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens: Band 4 Hieb- und stichfest – Knistern. Berlin/Leipzig 1931/1932 S. 776.
  3. Paul Sébillot: Croyances, mythes et légendes des pays de France. Paris 2002, S. 194.
  4. a b Heinrich Marzell: Irrkraut, -wurz. In: Hanns Bächtold-Stäubli und Eduard Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens: Band 4 Hieb- und stichfest – Knistern. Berlin/New York 2000, S. 778
  5. Heinrich Marzell: Farn. In: Hanns Bächtold-Stäubli und Eduard Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens: Band 2 C – Frautragen. Berlin/Leipzig 1929/1930 S. 1223
  6. Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. Göttingen 1835, S. 1225.
  7. Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. Göttingen 1835, S. 885.
  8. Heinrich Marzell: Farn. In: Hanns Bächtold-Stäubli, Eduard Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens: Band 2 C – Frautragen. Berlin/Leipzig 1929/1930 S. 1223.
  9. Ignaz Vinzenz Zingerle: Sagen, Maerchen und Gebraeuche aus Tirol. Innsbruck 1859, S. 350.
  10. Audrey Burie Kirchner und Margaret R. Tassia: In Days Gone By: Folklore and Traditions of the Pennsylvania Dutch. Englewood 1996, S. 55.