Der Isbornik Swjatoslawa (deutsch Textsammlung Swjatoslaws) ist eine illustrierte Handschrift von 1073 und 1076 in kirchenslawischer Sprache.

Darstellung der Kirchenväter

Sie enthält auf 266 Pergamentblättern Texte griechischer Kirchenväter und Theologen und aus der Bibel zu theologischen, philosophischen und ethischen Fragen. Insgesamt sind 380 Texte von 28 Autoren enthalten. Die Handschrift ist mit ganzseitigen farbigen Miniaturen und zahlreichen Verzierungen versehen.

Die Handschrift wurde 1073 und 1076 für Großfürst Swjatoslaw II. von Kiew angefertigt, wie eine Notiz im Text angibt. Sie entstand zum Teil nach einer Sammlung für Zar Simeon I. von Bulgarien aus dem späten 10. oder frühen 11. Jahrhundert. 1817 wurde sie im Kloster Neu-Jerusalem bei Moskau entdeckt. Heute befindet sie sich im Staatlichen Historischen Museum in Moskau. Es handelt sich nach dem Ostromir-Evangeliar um die zweitälteste Handschrift der Prämoskowitischen Periode der altrussischen Literatur.[1]

Literatur

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  • Leonhard Masing: Studien zur Kenntnis des Izbornik Svjatoslava vom Jahre 1073 nebst Bemerkungen zu den jüngeren Handschriften, Dissertation Dorpat 1886 (Digitalisat) = Archiv für slavische Philologie Bd. 8, 1885, S. 357–395; Bd. 9, 1886, S. 77–112.
  • José Johannet: Les chapitres de définition philosophiques dans l’Izbornik de 1073 (Édition gréco-slave), in: Revue des études slaves. 63, 1991, S. 55–111.
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Einzelnachweise

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  1. Arlen Wiktorowitsch Bljum: (dt. etwa) Vom Neolithikum zum Glawlit. (russisch От Неолита до Глашлита) N.I.-Nowikow-Verlag, St. Petersburg 2009, ISBN 978-5-87991-078-0, ISBN 978-5-98361-095-8, S. 16