Isole di Cerboli e Palmaiola

Flora-Fauna-Habitat-Gebiet in Italien

Das FFH-Gebiet und europäische Vogelschutzgebiet Isole di Cerboli e Palmaiola (deutsch: Inseln Cerboli und Palmaiola) liegt im Toskanischen Archipel nahe der Insel Elba. Das etwa 21 ha große Schutzgebiet umfasst die sechs Inseln Cerboli und Palmaiola nordöstlich von Elba, Topi nördlich von Cavo, Scoglietto nördlich von Portoferraio und die beiden Gemini-Inseln vor der Südküste Elbas. Das 1995 eingerichtete Schutzgebiet ist Teil des Nationalparks Toskanischer Archipel und wird vom Nationalpark verwaltet.[1]

FFH-Gebiet und Vogelschutzgebiet „Isole di Cerboli e Palmaiola“
Die Gemini-Inseln im Süden von Elba

Die Gemini-Inseln im Süden von Elba

Lage Elba, Toskana, Italien
Fläche 21 ha
WDPA-ID 555722569
Natura-2000-ID IT5160011
Geographische Lage 42° 52′ N, 10° 28′ OKoordinaten: 42° 51′ 55″ N, 10° 28′ 27″ O
Isole di Cerboli e Palmaiola (Toskana)
Isole di Cerboli e Palmaiola (Toskana)
Einrichtungsdatum 1995
Verwaltung Nationalpark Toskanischer Archipel

Bedeutung

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Die unbewohnten Inseln dienen als Nistplatz für viele Seevögel. Die etwa sechs Kilometer voneinander entfernten Inseln Cerboli und Palmaiola stellen mit ihrer zerklüfteten und schwer zugänglichen Felsküste sowie wegen der niedrigen Macchia geschützte Nist- und Aufzuchtplätze für die Jungtiere dar. Auf der Insel Cerboli niesten beispielsweise zwischen 25 und 50 Brutpaare des Sepiasturmtauchers. Auf den beiden Inseln sind zudem einige Endemiten unter den Wirbellosen und Reptilien heimisch.[2]

Schutzzweck

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Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie sind für das Gebiet gemeldet:

EU
Code
* Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Fläche [ha]
1240 Mittelmeer-Felsküsten mit Vegetation mit endemischen Limonium-Arten 10,5
1430 Halo-nitrophile Gestrüppe (Pegano-Salsoletea) 0,5
5320 Euphorbia-Formationen an Steilküsten 2,5
5330 Thermo-mediterrane Gebüschformationen und Vorwüsten (sonstige Gesellschaften) 0,04
8330 Völlig oder teilweise unter Wasser liegende Meereshöhlen

Arteninventar

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Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
  6137 Europäischer Blattfingergecko Euleptes europaea Reptilien

Folgende Vogelarten des Anhangs I der Vogelschutzrichtlinie sind für das Gebiet gemeldet:

Bild Anhang I EU
Code
Art wissenschaftlicher Name
  A228 Alpensegler Apus melba
  A227 Fahlsegler Apus pallidus
  A010 Sepiasturmtaucher Calonectris diomedea
  A350 Kolkrabe Corvus corax
  * A103 Wanderfalke Falco peregrinus
  * A181 Korallenmöwe Larus audouinii
  * A176 Schwarzkopfmöwe Larus melanocephalus
  A281 Blaumerle Monticola solitarius
  A319 Grauschnäpper Muscicapa striata
  * A392 Mittelmeer-Krähenscharbe Phalacrocorax aristotelis desmarestii

Gefährdung

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Das Schutzgebiet ist durch anthropogene Einflüsse gefährdet. Vor allem im Sommer stören Touristen, die auf den Inseln brütenden Vögel, wenn sie mit Booten vor den beiden großen Insel Cerboli und Palmaila zum Baden vor Anker gehen oder die Grotten an der Küste besichtigen. Gefährdet sind die Brutplätze zum Teil auch durch vereinzelte Landgänge, insbesondere durch mitgeführte Hunde. In der Vergangenheit wurden zudem auf der Insel Cerboli Survival-Kurse abgehalten. Eine Wiederaufnahme der Kurse könnte die Lebensräume auf verschiedene Weise bedrohen, ebenso wie die Bestrebungen auf den Inseln touristische Einrichtungen zu errichten.

Als natürliche Faktoren wirken sich negativ, die im Schutzgebiet in nicht unbedeutender Anzahl vorkommenden Steppenmöwen aus. Letztere treten als Nahrungskonkurrenten oder Räuber auf. Zudem ist vereinzelt ist erneut eine Rekolonisierung der Inseln durch Ratten zu beobachten, die in der Vergangenheit mit Hilfe verschiedener Projekte mühsam ausgerottet worden waren.[3]

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Einzelnachweise

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  1. IT5160011 – Isole di Cerboli e Palmaiola. In: natura2000.eea.europa.eu. Abgerufen am 2. September 2022 (italienisch).
  2. Isolotti di Cerboli e Palmaiola. In: islepark.it. Abgerufen am 2. September 2022 (italienisch).
  3. Regione Toscana (Hrsg.): Scheda Natura 2000: Isole di Cerboli e Palmaiola. o. O. 2019, S. 1 (PDF).