Itaperuçu
Itaperuçu ist ein brasilianisches Munizip im Südosten des Bundesstaats Paraná knapp 40 km nördlich der Hauptstadt Curitiba. Es hatte 2021 geschätzt 29.493 Einwohner, die sich Itaperuçuenser nennen. Seine Fläche beträgt 321 km². Es liegt 974 Meter über dem Meeresspiegel.
Município de Itaperuçu Itaperuçu | ||
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Koordinaten | 25° 13′ S, 49° 21′ W | |
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná | ||
Symbole | ||
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Gründung | 1. Januar 1993 | |
Basisdaten | ||
Staat | Brasilien | |
Bundesstaat | Paraná | |
ISO 3166-2 | BR-PR | |
Região intermediária | Curitiba (seit 2017) | |
Região imediata | Paranaguá (seit 2017) | |
Mesoregion | Metropolitana de Curitiba (1989–2017) | |
Mikroregion | Paranaguá (1989–2017) | |
Höhe | 974 m | |
Klima | gemäßigt warm (Cfa) | |
Fläche | 321 km² | |
Einwohner | 29.493 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021) | |
Dichte | 91,9 Ew./km² | |
Gemeindecode | IBGE: 4111258 | |
Politik | ||
Stadtpräfekt | Neneu José Artigas (2021–2024) | |
Partei | PDT | |
Wirtschaft | ||
BIP | 519,2 Mio. R$ 18.132 R$ pro Kopf (2019) | |
HDI | 0,637 (mittel) (2010) | |
Etymologie
BearbeitenItaperuçu ist ein Wort indigenen Ursprungs. Wörtlich bedeutet es Weg des großen Steins. Ita = Stein; Peru = herstellen und ussu = groß. Der Hinweis wird mit der geologischen Formation der Region erklärt, nach der die Indianer durch den Ort zogen, wo es eine große Fläche mit Araukarien und einen See mit gutem Wasser gab.[1] Dagegen führt der Tupinologe Eduardo de Almeida Navarro den Namen zurück auf ‘y + taper/a + -usu in der Bedeutung von großes verfallenes Haus oder Brachland am Fluss.[2]
Geschichte
BearbeitenBesiedlung
BearbeitenItaperuçu wurde ursprünglich von Familien italienischer Herkunft und später von Hausierern arabischer Herkunft bewohnt. Die überwiegend landwirtschaftlich geprägte Region ist auch in der Mineraliengewinnung tätig, insbesondere durch den Betrieb von Zement- und Kalksteinwerken. Ein weiterer Sektor, der sich in den letzten Jahren stark entwickelt hat, ist die Gewinnung und Verarbeitung von Holz.[1]
Erhebung zum Munizip
BearbeitenItaperuçu wurde durch das Staatsgesetz Nr. 9437 vom 9. November 1990 aus Rio Branco do Sul ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 1. Januar 1993 als Munizip installiert.[1]
Geografie
BearbeitenFläche und Lage
BearbeitenItaperuçu liegt auf dem Primeiro Planalto Paranaense (der Ersten oder Curitiba-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 321 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 974 Metern.[5]
Vegetation
BearbeitenDas Biom von Itaperuçu ist Mata Atlântica.[4]
Klima
BearbeitenDas Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1574 mm pro Jahr). Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 17,3 °C. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfb.[6]
Gewässer
BearbeitenItaperuçu liegt im Einzugsgebiet des Rio Ribeira. Dessen linker Quellfluss Rio Ribeirinha bildet die nordwestliche Grenze des Munizips. Die westliche Grenze bildet der rechte Ribeiraquellfluss Rio Açungui, der das Munizip anschließend im Nordwesten durchquert. Zu ihm fließt auf der südlichen Grenze der Rio Betara, dessen rechter Nebenfluss Rio Tacaniça das Munizip etwa mittig von Ost nach West durchquert.
Straßen
BearbeitenItaperuçu liegt an der PR-092 von Curitiba im Süden nach Cerro Azul im Norden.
Nachbarmunizipien
BearbeitenCastro | Cerro Azul | Rio Branco do Sul |
Campo Largo und Campo Magro | Almirante Tamandaré |
Stadtverwaltung
BearbeitenBürgermeister: Neneu José Artigas, PDT (2021–2024)
Demografie
BearbeitenBevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner | Stadt | Land |
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2000 | 19.344 | 84 % | 16 % |
2010 | 23.887 | 84 % | 16 % |
2021 | 29.493 |
Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[8] und für 2021: Schätzung[4]
Ethnische Zusammensetzung
BearbeitenGruppe * | 2000 | 2010 | wer sich als … |
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Weiße | 54,6 % | 63,3 % | weiß bezeichnet |
Schwarze | 1,5 % | 1,2 % | schwarz bezeichnet |
Gelbe | 0,0 % | 0,6 % | von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet |
Braune | 42,9 % | 34,8 % | braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet |
Indigene | 0,3 % | 0,1 % | Ureinwohner oder Indio bezeichnet |
ohne Angabe | 0,6 % | 0,0 % | |
Gesamt | 100,0 % | 100,0 % | |
*) Anmerkung: Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9] |
Wirtschaft
BearbeitenKennzahlen
BearbeitenMit einem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner von 18.132,03 R$ (rund 4.000 €)[11] lag Itaperuçu 2019 an 370. Stelle der 399 Munizipien Paranás.[12]
Sein mittelhoher Index der menschlichen Entwicklung von 0,637 (2010) setzte es auf den 374. Platz der paranaischen Munizipien.[13]
Weblinks
Bearbeiten- Website der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
- Website des Stadtrats, Câmara Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
- Atlas do Desenvolvimento Humano no Brasil: Itaperuçu (sozialstatistische Angaben, brasilianisches Portugiesisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c História Itaperuçu PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 30. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Itaperuçu. In: Eduardo de Almeida Navarro: Dicionário Tupi Antigo. Global, São Paulo 2007, ISBN 978-85-260-1933-1, S. 574 (portugiesisch).
- ↑ Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ a b c Panorama Itaperuçu. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 29. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 29. Juli 2022.
- ↑ Klima Itaperuçu: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 29. Juli 2022.
- ↑ Prefeito e vereadores de Itaperuçu tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 29. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 / População por município - 1872-2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2013, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 232 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [MS Excel; 3,1 MB; abgerufen am 7. April 2022]).
- ↑ IBGE: Manual do Recenseador. Rio de Janeiro 2009, S. 152 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [PDF; 7,0 MB; abgerufen am 16. Oktober 2022] Anweisung an den Zähler: „Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen … Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.“).
- ↑ IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Itaperuçu und Cor ou raça).
- ↑ Euro - Real. finanzen.net GmbH, Karlsruhe, 31. Dezember 2019, abgerufen am 1. Juli 2022 (Kurs 2019 bei 4,50 R$/€).
- ↑ Produto Interno Bruto dos Municípios / PIB per capita / Série revisada / 2019. In: Pesquisas. IBGE, abgerufen am 30. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Índice de Desenvolvimento Humano. In: Pesquisas / IDH (2010). IBGE, abgerufen am 30. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).