Iversity (Eigenschreibweise: iversity) ist eine Plattform für Online-Bildung. Das Unternehmen bietet Online-Kurse im Bereich Hochschul- und Weiterbildung an, sogenannte MOOCs.[1][2][3] Die Einschreibung in die Kurse ist kostenfrei.[4] Unterrichtssprachen für die teils bilingualen Kurse sind größtenteils Deutsch und Englisch.[5] iversity arbeitet bei der Produktion der Kurse sowohl mit einzelnen Professoren und Lehrenden als auch mit unterschiedlichen europäischen Universitäten zusammen.[6][7][8][9][10] Ein Teil der angebotenen Kurse wurde 2013 im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt.[11][12][13] Die MOOC-Plattform iversity.org ging im Oktober 2013 online.[14][15] Iversity hat mittlerweile 600.000 Nutzer, kooperiert mit 41 Universitäten und bot bislang 63 Kurse an (Stand Februar 2015). Das Unternehmen verfügt über Zweigstellen in Bernau bei Berlin und Berlin. Im Juni 2016 meldete das Unternehmen Insolvenz an.[16] Am 9. August 2016 wurde bekannt, dass die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH iversity im Rahmen einer übertragenden Sanierung übernimmt.[17] In Zukunft wolle iversity sich auf Weiterbildungsangebote an Unternehmen konzentrieren.

Geschichte

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  • 2008 entwickelte der Gründer Jonas Liepmann eine Beta-Version der iversity-Plattform[18]
  • 2011 wurde die iversity GmbH gegründet und Hannes Klöpper stieß als zweiter Geschäftsführer hinzu.
  • 2012 wurde zusätzlich zum Learning Management System un.iversity eine MOOC-Plattform entwickelt[19]
  • Im Frühjahr 2013 lobte iversity gemeinsam mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft das „MOOC Production Fellowship“, einen Wettbewerb für Online-Kurse aus. Eine Jury wählte aus 250 Vorschlägen die 10 besten MOOC-Ideen aus. Die Gewinner erhielten 25.000 € für die Produktion ihrer Kurse.[20][21][22]
  • Im Oktober 2013 fand ein Relaunch von iversity.org als Plattform für Online-Lehre statt. Die Kursänderung erfolgte mit 10 Online-Kursen und 115.000 registrierten Nutzern.[23][24][25]
  • Im Januar 2014 legten Studierende auf iversity.org an den Partnerhochschulen des Unternehmens die ersten kostenpflichtigen Präsenzprüfungen ab, wodurch iversity seine ersten Umsätze erzielte.
  • Ein Jahr nach dem Relaunch, im Oktober 2014, erhöhte sich die Gesamtfinanzierung von iversity auf mehr als 5 Millionen €.[26][27]
  • Im Juni 2016 meldet iversity Insolvenz an.
  • Im August 2016 wird iversity von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH übernommen.[28]

Massive Open Online Courses (MOOCs) beinhalten visuelle Elemente (Kurs-Videos, Animationen, Grafiken), interaktive Elemente (Simulationen) und schriftliche Materialien (wissenschaftliche Artikel).[29][30][31][32] Alle Elemente können beliebig häufig eingesehen werden. Lehrende und Studierende können in Diskussionsforen miteinander interagieren.[33] Mit Quizzen können Lehrende den Erfolg der Lernenden überprüfen.[34] Die meisten Kurse auf iversity.org enden mit einer Klausur oder einem Abschlussprojekt. Klausuren können vor Ort (on-site) oder online als fernbeaufsichtigte Prüfung durchgeführt werden. Studierende auf iversity.org können zwischen unterschiedlichen Studienpfaden wählen, mit denen sie unterschiedliche Zertifikate erwerben können. Für manche Zertifikate fallen Kosten an.[35][36] Universitäten, die Kurse auf iversity.org anbieten, können für deren Bestehen ECTS-Punkte vergeben. Dadurch können sich Studierende online erbrachte Credits auf ihr Präsenzstudium anrechnen lassen. ECTS-Credits werden von allen europäischen Hochschulen verwendet. Ein Zertifikat mit ECTS-Leistungspunkten wird üblicherweise nach Bestehen einer Präsenzprüfung ausgestellt.[37]

Bei der Kursproduktion arbeitet iversity mit europäischen Universitäten und einzelnen Hochschuldozenten zusammen. Die Lehrenden produzieren ihren eigenen MOOC mit technischer Unterstützung des Plattform-Betreibers. iversity arbeitet unter anderem mit folgenden Institutionen und Organisationen zusammen:

Geschäftsmodell

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iversity erzielt seine Umsätze aus dem Verkauf von Zertifikaten, die Studierende nach dem erfolgreichen Bestehen ihrer Kurse erhalten.[40] Diese Kurse werden für alle Arten von Lernenden angeboten, darunter Hochschulstudierende oder Angestellte. Durch die ECTS-Integration können Studierende sich Kurse auf ihr Präsenzstudium anrechnen lassen. iversity konnte 5 Millionen € in Risikokapital einwerben. Die Investoren sind T-Venture, bmp media investors, BFB Frühphasenfonds, Masoud Kamali, Westtech Ventures, CRALS, Peter Zühlsdorf und Kontor B45. Dem Beirat von iversity gehören Jörg Dräger und Édouard Husson an.

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Einzelnachweise

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  1. Lomas, Natasha in Tech Crunch Online: Berlin-Based iversity Relaunches As MOOCs Platform, Sets Its Sights On Becoming The Coursera Of Europe, 11. März 2013.
  2. Schmidt, Marion in Die Zeit: Digitale Vorlesungshäppchen revolutionieren die Bildung, 6. Juni 2013.
  3. Stüber, Jürgen in Berliner Morgenpost: Moocs – das neue Bildungsfernsehen aus der Uni 11. März 2013
  4. Arte: „iversity – die wirklich globale Universität“ (Memento vom 18. Februar 2015 im Internet Archive), 27. Mai 2014.
  5. Fowler, Nina in Venture Village: „Europe’s MOOC experiment accelerates in Berlin“ (Memento vom 7. Januar 2015 im Internet Archive), 15. Oktober 2013.
  6. Blando, Stefano in Cronata Diretta: „E-learnig: L’università italiana in prima linea con i MOOC“, 22. Januar 2015.
  7. Mulki, Muhammad Adil in Tribune Pakistan: „Online Courses: Ready to be MOOCed?“, 20. Juli 2014.
  8. Lomas, Natasha in Tech Crunch: „Europe’s iversity Launches 1st MOOCs With 100k+ Students & Curriculum Of 24 Courses“, 14. Oktober 2013.
  9. Fachhochschule Köln: „UN und globales Hochschulnetzwerk bieten Online-Kurs zu Umweltkatastrophen und Klimawandel an“, 1. Dezember 2014.
  10. Haberger, Denise / von Kieter, Ann-Christin in UNICUM: „MOOC: Online-Kurse für die Uni von zuhause“ (Memento vom 18. Februar 2015 im Internet Archive), 20. Februar 2015.
  11. Schuetze, Christopher in New York Times: „European Universities Catch the Online Wave“, 22. September 2013.
  12. Lupke-Narberhaus, Frauke in Der Spiegel Online: „Videos im Wettbewerb: Wo ist der beste Mooc?“, 22. Juni 2013.
  13. ZDF heute-Nachrichten: „Das Web wird zum Hörsaal“, 24. Juni 2013.
  14. Lomas, Natasha in Tech Crunch: „Europe’s iversity Launches 1st MOOCs With 100k+ Students & Curriculum Of 24 Courses“, 14. Oktober 2013.
  15. Winkler, Kirsten in: Edcetera: „Lessons from the iversity Launch“ (Memento vom 7. Januar 2015 im Internet Archive), 16. Oktober 2013.
  16. STP Portal GmbH, Insolvenz-Portal: Online-Lehrplattform iversity insolvent | Insolvenz-Portal. In: app.insolvenz-portal.de. Abgerufen am 8. Juli 2016.
  17. Natasha Lomas: Online learning platform iversity gets a lifeline from Holtzbrinck media group. In: TechCrunch. Abgerufen am 10. August 2016.
  18. Grossman, Sara in The Chronicle of Higher Education: „American MOOC Providers Face International Competition“, 5. Juli 2013.
  19. Wired Academic: „5 Questions With An EdTech Startup: Hannes Klöpper of Berlin-based MOOC provider ‚iversity‘“ (Memento vom 18. Februar 2015 im Internet Archive), 4. Juli 2013.
  20. Fowler, Nina in Venture Village: „Online education platform iversity raises funding from T-Venture and new CEO“ (Memento vom 7. Januar 2015 im Internet Archive), 16. Januar 2013.
  21. iversity: „Press Release: iversity creates Advisory Board“, 18. Dezember 2013.
  22. Weigert, Martin in Netzwertig: „Zwei Jahre später - heiße Startups aus Berlin und was aus ihnen geworden ist“, 29. Januar 2014.
  23. Fowler, Nina in Venture Village: „Professors, want to teach online? Berlin’s Iversity offers ten €25,000 MOOC fellowships“ (Memento vom 7. Januar 2015 im Internet Archive), 11. März 2013.
  24. Blumenstyk, Goldie in The Chronicle of Higher Education: „Company Offers Cash Prizes to Lure Professors to Teach MOOCs“, 25. April 2013.
  25. Winkler, Kirsten in Edukwest: „MOOC Production Fellowship announces Winners“, 10. Juni 2013.
  26. Lomas, Natasha in Tech Crunch: „European Online Education Startup, iversity, Gets ~500k Course Sign-Ups In First 4-Months“, 19. Februar 2014.
  27. Alexander, Kay in Edukwest: „iversity Nears 500.000 Enrollments“ (Memento des Originals vom 18. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/edukwest.eu, 20. Februar 2014.
  28. Natasha Lomas: Online learning platform iversity gets a lifeline from Holtzbrinck media group. In: TechCrunch. Abgerufen am 10. August 2016.
  29. Shirky, Clay in The Chronical of Higher Education: „MOOCs and Economic Reality“, 8. Juli 2013.
  30. Bohle, Shannon in SciLogs: „Librarians and the Era of the MOOC“, 11. Mai 2013.
  31. Price, Matthew in The Oklahoman: „First massive open online course at University of Oklahoma to feature graphic novel“, 1. März 2013.
  32. Young, Jeffrey R. in The Chronicle of Higher Education: „The Object Formerly Known as the Textbook“, 27. Januar 2013.
  33. iversity: „User Interaction: What learning at iversity looks like“, 13. Oktober 2013.
  34. iversity: „What learning at iversity looks like: Breaking down the 90 minute lecture“, 26. September 2013.
  35. Kraft-Linder, Annalisa in Daily Finance: „MOOCs: What’s A Great College Class Worth When It’s Free?“ (Memento vom 18. Februar 2015 im Internet Archive), 16. April 2014.
  36. Winkler, Kirsten in Edcetera: „Verified Certificates – MOOC’s Money Maker or Anachronism?“ (Memento vom 18. Februar 2015 im Internet Archive), 24. April 2014.
  37. Strobel, Marisa in M-Magazin: „Virtuell lernen mit MOOCs“ (Memento vom 18. Februar 2015 im Internet Archive), 5. April 2014.
  38. Dagmar Dehmer: Klüger mit dem Klima-Kurs. In: Der Tagesspiegel. 14. November 2015, abgerufen am 26. November 2015.
  39. Andreas Mihm: Top-Wissenschaftler erklären den Klimawandel. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 17. August 2015, abgerufen am 26. November 2015.
  40. iversity: „Online Education Platform iversity.org On The Road To Success“, 19. Februar 2014.