Iwanhorod (Uman)

Ort im Rajon Uman, Ukraine

Iwanhorod (ukrainisch Івангород; russisch Ивангород Iwangorod, polnisch Iwangród) ist ein Dorf im Westen der ukrainischen Oblast Tscherkassy mit etwa 1200 Einwohnern (2001).[1]

Iwanhorod
Івангород
Wappen fehlt
Iwanhorod (Ukraine)
Iwanhorod (Ukraine)
Iwanhorod
Basisdaten
Oblast: Oblast Tscherkassy
Rajon: Rajon Uman
Höhe: 233 m
Fläche: Angabe fehlt
Einwohner: 1.193 (2001)
Postleitzahlen: 20040
Vorwahl: +380 4745
Geographische Lage: 48° 48′ N, 29° 48′ OKoordinaten: 48° 48′ 10″ N, 29° 48′ 9″ O
KATOTTH: UA71060230130035844
KOATUU: 7124682501
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Verwaltung
Adresse: вул. Козацька буд. 1
20040 с.Івангород
Website: Webseite des Gemeinderates
Statistische Informationen
Iwanhorod (Oblast Tscherkassy)
Iwanhorod (Oblast Tscherkassy)
Iwanhorod
i1
Ortseingang

Geografische Lage

Bearbeiten

Die Ortschaft liegt auf einer Höhe von 233 m am Ufer des hier angestauten Kublytsch (Кублич), einem 60 km langen, linken Nebenfluss des Sob (Соб, Flusssystem Südlicher Bug). Das ehemalige Rajonzentrum Chrystyniwka befindet sich 15 km östlich und das Oblastzentrum Tscherkassy 210 km nordöstlich vom Dorf. Neun Kilometer westlich von Iwanhorod liegt, bereits in der Oblast Winnyzja, das Dorf Krasnopilka.

Im Süden des Dorfes verläuft die Fernstraße M 12/E 50 zwischen Uman und Winnyzja.

Am 5. März 2020 wurde das Dorf ein Teil der neugegründeten Stadtgemeinde Chrystyniwka[2], bis dahin bildete es die gleichnamige Landratsgemeinde Iwanhorod (Івангородська сільська рада/Iwanhorodska silska rada) im Westen des Rajons Chrystyniwka.

Am 17. Juli 2020 kam es im Zuge einer großen Rajonsreform zum Anschluss des Rajonsgebietes an den Rajon Uman[3].

Geschichte

Bearbeiten
 
Die Fotografie zeigt Erschießungen von Juden durch Einsatzgruppen nahe Iwanhorod. Ein deutscher Soldat schickte diese Fotografie mit der Aufschrift „Ukraine 1942, Judenaktion, Iwangorod“ in die Heimat. Es wurde von polnischen Widerstandskämpfern in einem Warschauer Postamt aus der Feldpost geholt.[4]

Das im späten 16. – frühen 17. Jahrhundert gegründete Dorf[5] besaß eine im frühen 19. Jahrhundert entstandene jüdische Gemeinde. Die jüdische Bevölkerung von Iwanhorod bestand 1897 aus 442 Personen. Im südlichen Teil der Ortschaft fanden 1942 Massenerschießungen an einer unbekannten Anzahl jüdischer Menschen statt, die hier in einem Massengrab bestattet wurden. Erhalten geblieben ist eine Kriegsfotografie, das Erschießungen von Juden zeigt, bei denen eine Mutter mit einem Kind von einem deutschen Soldaten erschossen wird.[6]

Söhne und Töchter der Ortschaft

Bearbeiten
  • Peissja (Petro) Israilewitsch Altman (russisch Пейся (Петро) Израилевич Альтман; 1904–1941), jüdischer Schriftsteller und Literaturkritiker
Bearbeiten
Commons: Iwanhorod – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ortswebseite auf der offiziellen Webpräsenz der Werchowna Rada; abgerufen am 10. November 2019 (ukrainisch)
  2. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Черкаській області у Христинівському районі Христинівська міська, Верхняцька селищна, Ботвинівська, Великосевастянівська, Вербуватська, Зорянська, Івангородська, Ліщинівська, Малосевастянівська, Орадівська, Пеніжківська, Розсішківська, Сичівська, Талалаївська, Углуватська, Христинівська та Шукайводська сільські ради рішеннями від 13, 14, 16, 28, 29, 30 січня, 03, 04, 06, 07, 25 лютого і 05 березня 2020 року
  3. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX Про утворення та ліквідацію районів
  4. Tausendfacher Mord als Alltag - und Belustigung auf welt.de vom 29. September 2016; abgerufen am 10. November 2019
  5. Ortsgeschichte Iwanhorod in der Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR; abgerufen am 10. November 2019 (ukrainisch)
  6. IVANHOROD MASS GRAVE (Memento des Originals vom 21. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/admin.lo-tishkach.org European Jewish Cemeteries Initiative; abgerufen am 10. November 2019 (englisch)