Jöchl (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht

Jöchl war der Name eines alten Adelsgeschlechts aus Bruneck, Sterzing und Brixen.

Wappen der älteren Jöchl
Wappen von Jacob Jöchl

Geschichte

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Wappen der älteren Jöchl

Herkunftsort der Jöchl oder Jöchlein war der im Frühmittelalter politisch bedeutende Ort Stegen, demzufolge sich die Jöchl als Lehensinhaber von Alt-Stegen auch danach nannten.[1] Als ursprünglicher Stammsitz kommt der Ansitz Stegen in Betracht. 1269 erscheint Gerold von Stegen mit seinen Söhnen, wovon Fridank von Stegen in Bruneck wohnte. Des letzteren Söhne Nikolaus, Jakob, Heinrich und Gerold nannten sich 1333 bereits "Jöchl". 1371 trug Nikolaus Jöchl († 1385) zu einer Priesterstiftung bei. Zwischen ihm, seinen Bruder Hans und der dortigen Bürgerschaft kam es zu Auseinandersetzungen. Hans Jöchl errichtete darauf in Sterzing den Ansitz Jöchlsthurn.[2] 1485 fungierte Balthasar Jöchl als Oberamtspfleger von Bruneck.[3] Nikolaus Jöchl der Jüngere († 1425), war der Bruder von Gottliebe, Äbtissin des Klarissenklosters Brixen. 1460 kaufte Wolfgang Jöchl († 1474) den Ansitz Ansiedel in Vahrn. Dessen Sohn Balthasar stiftete 1510 in Vahrn eine Freitagsmesse. 1511 wurden Jakob und Hans Jöchl in die Adelsmatrikel Tirols aufgenommen. Hans Jöchl besaß den vom Hochstift Brixen lehenbaren Ansitz Steinburg in Aufhofen bei Bruneck. Durch seine Ehe mit Magdalena von Schraffl, letzte ihres Geschlechts, erhielt er und sein Bruder Wolfgang am 31. Juli 1518 von Kaiser Maximilian I. in Augsburg die Erlaubnis zur Führung des erledigten Wappens der Schraffl, allein oder quadriert mit seinem eigenen.[4][5] Die Brixner Linie ist 1545 mit Viktor Jöchl und die Sterzinger Linie 1581 mit Dorothea Jöchl vollständig erloschen.[6]

Weitere Jöchl

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Am 12. April 1600 erlangten die Vettern Ludwig und Christian Jöchl aus Tirol in Pilsen einen Wappenbrief mit Lehenartikel.[7] Am 5. November 1618 wurde Christian Jöchl aus Kaltern in den Adelsstand erhoben.[8] 1563 erschienen auf dem Tiroler Landtag Jakob, Johann und Balthasar Jöchl. Das Geschlecht ist möglicherweise 1660 mit Wolfgang Jöchl erloschen. Fälschlicherweise ordnete Kögl letztere Personen den älteren Jöchl zu.[9]

Besitzungen

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Siehe auch

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Literatur

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  • Sebastian Kögl: Die erloschenen Edelgeschlechter Tirols. Erste alphabetische Reihenfolge. Mit einer Wappentafel In: Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg , XI. Band, Innsbruck 1845, S. 96–98

Einzelnachweise

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  1. Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. Das Ferdinandeum, Innsbruck 1911, S. 134–135.
  2. Jöchlstraße. In: archiv-bruneck.it. Stadtarchiv Bruneck, abgerufen am 10. März 2025 (deutsch).
  3. Ansitz Steegen. In: archiv-bruneck.it. Stadtarchiv Bruneck, abgerufen am 9. März 2025 (deutsch).
  4. Fischnaler Wappenkartei: Jöchl Hans; Jöchl Wolfgang. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. 1. Januar 2019, abgerufen am 10. März 2025.
  5. Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. Innsbruck 1845, S. 96–98.
  6. Otto Titan von Hefner: Siebmachers Wappenbuch: Abgestorbene Tiroler Adels-Geschlechter. Bauer & Raspe, Nürnberg 1857, S. 24.
  7. Österreichisches Staatsarchiv: AT-OeStA/AVA Adel RAA 211.18
  8. Österreichisches Staatsarchiv: AT-OeStA/AVA Adel RAA 211.19
  9. Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. Innsbruck 1845, S. 96–98.