Jörg Steinbach

deutscher Politiker (SPD)

Jörg Steinbach (* 28. Mai 1956 in West-Berlin) ist ein deutscher Chemieingenieur und Politiker (SPD). Seit September 2018 ist er brandenburgischer Wirtschaftsminister.

Jörg Steinbach, 2010

Ausbildung und Beruf

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Steinbach studierte in den Jahren 1975–1981 an der Technischen Universität Berlin Chemie, promovierte in den Jahren 1981–1985 am dortigen Institut für Technische Chemie und habilitierte sich 1994 (Venia legendi: Technische Chemie). Er war in den Jahren 1985–1996 für die Schering AG tätig.[1]

Steinbach wurde 1996 zum Professor für Anlagen- und Sicherheitstechnik an seine Alma Mater berufen. Schwerpunkt seines dortigen Fachgebiets ist die Auslegung von Anlagen und Anlagenkomponenten sowie die sichere Handhabung von Stoffen und Gemischen, außerdem die Identifizierung, Abschätzung und Beurteilung der Risiken in der verfahrenstechnischen Industrie sowie die Berücksichtigung des menschlichen Verhaltens beim Betrieb verfahrenstechnischer Anlagen.[2]

Steinbach war seit 2002 der Erste Vizepräsident der Technischen Universität Berlin.[1]

Er war Vorstandsmitglied der DECHEMA-Fachsektion „Sicherheitstechnik“ und Mitglied des „Technischen Ausschusses für Anlagensicherheit“ beim Bundesumweltministerium.

Steinbach hat führende Funktionen in Organisationen der Ingenieurausbildung ausgeübt. Seit 2003 ist er Vorstandsvorsitzender von Uni-assist (Arbeits- und Servicestelle für Internationale Studienbewerbungen). Er war von 2006 bis 2007 Vize-Präsident und von 2007 bis 2009 Präsident der Europäischen Gesellschaft für Ingenieur-Ausbildung. Seit 2007 ist Steinbach Vorstandsmitglied von ASIIN (Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik e. V.) und Vorstandsvorsitzender des Akkreditierungsverbund für Ingenieurstudiengänge e. V.[1] 2013 erhielt er die Ehrendoktorwürde der City University London[3] und der National University of Water Management and Nature Resources Use in Riwne (Ukraine).[4] Er war von 2010 bis Ende März 2014 Präsident der Technischen Universität Berlin[5] und von Juli 2014 bis September 2018 Präsident der BTU Cottbus-Senftenberg.[6]

Seit November 2018 ist er Mitglied der SPD.

 
Steinbach bei der Eröffnung eines Batteriekraftwerks in der Lausitz

Am 19. September 2018 wurde er als Nachfolger des zurückgetretenen Albrecht Gerber im Kabinett Woidke II Minister für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg.[7] Nach der Landtagswahl in Brandenburg 2019 wurde er am 20. November 2019 als Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie im Kabinett Woidke III vereidigt.[8]

Im November 2024 teilte Steinbach mit, dass er einer möglichen Regierung mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht nicht angehören werde und begründete dies mit deren grundsätzlich anderen politischen Auffassungen sowie mit privaten Gründen.[9]

Jörg Steinbach ist verheiratet und hat drei Söhne.

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Commons: Jörg Steinbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c c.v. von Prof. Dr.-Ing. habil. Jörg Steinbach. (PDF; 199 kB) Pressestelle der TU-Berlin, abgerufen am 6. Januar 2010.
  2. Vorstellung des Fachgebiets Anlagen- und Sicherheitstechnik. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Mai 2012; abgerufen am 29. September 2012.
  3. City University London verleiht Ehrendoktorwürde an TU-Präsidenten Jörg Steinbach. Pressemitteilung vom 21. Oktober 2013 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de).
  4. TU Berlin: Ehrung für TU-Präsident Jörg Steinbach. Pressemitteilung vom 16. Dezember 2013 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de).
  5. Neuer Präsident an der TU Berlin: Thomsen triumphiert, Steinbach abgewählt. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 22. November 2024]).
  6. BTU Cottbus-Senftenberg: Jörg Steinbach zum Gründungspräsidenten gewählt. In: Der Tagesspiegel Online. 26. Juni 2014, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 22. November 2024]).
  7. Jens Anker: Zwei neue Minister im Potsdamer Kabinett vereidigt. In: morgenpost.de. 19. September 2018, abgerufen am 11. Februar 2024.
  8. Brandenburgs neue Minister und Ministerinnen. Abgerufen am 17. November 2019.
  9. Katrin Neumann: Wirtschaftsminister Steinbach kündigt Rückzug an. Rundfunk Berlin-Brandenburg, 22. November 2024, abgerufen am 22. November 2024.