Jüdischer Friedhof (Bad Ems)

jüdischer Friedhof in Bad Ems

Der Jüdische Friedhof in Bad Ems, der Kreisstadt des Rhein-Lahn-Kreises in Rheinland-Pfalz wurde um 1880 angelegt. Der jüdische Friedhof mit einer Fläche von 13,66 Ar befindet sich am Osthang des Emsbachtales in der Arzbacher Straße.

Jüdischer Friedhof Bad Ems mit Taharahaus
Alter Teil des Friedhofs

Er ist heute in den christlichen Friedhof integriert. Er besteht aus einem älteren Teil mit 40 Grabsteinen und einem neueren Teil mit 142 Grabsteinen. Die letzte Bestattung fand 1960 statt. Auf dem Friedhof wurden auch jüdische Kurgäste beigesetzt.[1]

Taharahaus

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Das Taharahaus wurde um 1881 errichtet, wie eine innerhalb der Halle angebrachte Tafel belegt, und 1929 auf Veranlassung von Ludolf Rosenheim erweitert. Eine noch heute vorhandene Gedenktafel mit folgender Inschrift erinnert daran: Dem Gedächtnis meiner hier ruhenden Eltern Louis und Lina Rosenheim errichtet i.J. 1929, Ludolf Rosenheim, Berlin.[2] Das Taharahaus diente früher als jüdische Trauerhalle wie auch der Leichenwaschung. Heute besteht eine Kooperation zwischen der Stadt Bad Ems, dem Landesverband jüdischer Gemeinden Rheinland-Pfalz, der Bürgerstiftung Bad Ems sowie dem Dekanat Nassauer Land, die der Sicherung der Bausubstanz und der Restaurierung des Taharahauses dient. Schulen und Kirchengemeinden beschäftigen sich mit der Geschichte der Taharahalle, die auch regelmäßig Schauplatz von Gedenkveranstaltungen ist.[3]

Gedenken

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Weitere Gedenktafeln für die ermordeten Bürger der Stadt Bad Ems sind angebracht: Die Bürger der Stadt Bad Ems gedenken in Ehrfurcht und Trauer ihrer jüdischen Mitbürger, die in den Jahren von 1933 bis 1945 Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden.[4]

Grabstätten

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Commons: Jüdischer Friedhof Bad Ems – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jüdische Friedhöfe in Rheinland-Pfalz: Bad Ems. Universität Heidelberg, abgerufen am 30. August 2020.
  2. Jüdischer Friedhof Bad Ems. Stiftertafel in der Friedhofshalle. Alemannia Judaica – Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum, abgerufen am 30. August 2020.
  3. Taharahaus Bad Ems: Aus Abstellplatz würdigen Ort machen. Evangelisches Dekanat Nassauer Land, 19. November 2019, abgerufen am 30. August 2020.
  4. Klaus-Dieter Alicke: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum: Bad Ems. Jüdischer Friedhof Bad Ems. Klaus-Dieter Alicke, Winsen (Aller), 2014, abgerufen am 30. August 2020.

Koordinaten: 50° 20′ 1,7″ N, 7° 42′ 58,8″ O